Menschenrechte schützen und staatliche Souveränität wahren?

07.10.2011

Öffentliches Podiumsgespräch mit Horst Kläuser am 12. Oktober / Höhepunkt der "Dialoge zum Frieden"

Münster. (SMS) Darf in die Souveränität eines Staates eingegriffen werden, um die Menschenrechte zu schützen? Die völkerrechtlich brisante Frage, wie sie sich aktuell in Libyen, im Jemen oder in Syrien stellt, diskutieren Fachleute aus Wissenschaft, Praxis und Politik am Mittwoch, 12. Oktober, in Münsters historischem Rathaus. Das öffentliche Podiumsgespräch ist Höhepunkt der Reihe "Dialoge zum Frieden". Karten gibt es kostenlos bei der Münster-Information und an der Abendkasse.

Veranstalter sind Münster Marketing und das Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität. Nicht nur für das Podium, auch für die Moderation konnte ein Fachmann gewonnen werden: Horst Kläuser gehört, nach über 30 Jahren beim WDR und Stationen in den USA und Russland, zu den erfahrensten außenpolitischen Experten der deutschen Medienlandschaft. Zu seinen Gesprächspartnern am Mittwoch um 19.30 Uhr im Rathausfestsaal zählen:

• Prof. Dr. Christian Walter, Völkerrechtler von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Bevor er dort den Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Völkerrecht übernahm, lehrte er an der Westfälischen Wilhelms-Universität und wirkte im Exzellenzcluster "Religion und Politik" mit. Mit seinem Vortrag: "Eingreifen zum Schutz der Menschenrechte - der Libyen-Konflikt und das moderne Völkerrecht" eröffnet er den Abend. Er beleuchtet unter welchen Voraussetzungen und in welchen Grenzen das moderne Völkerrecht Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung ermöglicht. Im Vordergrund der Analyse stehen militärische Maßnahmen. Ebenso geht es um die strafrechtliche Verfolgung von amtierenden Staatoberhäuptern. Beides verändert den bislang zentralen Grundsatz der staatlichen Souveränität.
• Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins, Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften und Mitglied im Exzellenzcluster "Religion und Politik" der WWU. Sie forscht schwerpunktmäßig zu Menschenrechtsethik, Religionspolitik, Fragen der Geschlechterverhältnisse und Grundlagen christlicher Sozialethik.
• Dr. Tankred Stöbe, Präsident von "Ärzte ohne Grenzen". Als Internist verfügt er über große praktische Erfahrung mit Hilfseinsätzen in aller Welt. Unter anderem arbeitete er in Myanmar, Liberia, Indonesien, Palästina, Sudan und Pakistan sowie zuletzt bei einem Einsatz für unterernährte Kinder in Somalia.
• Dr. Juli Zeh, vielfach ausgezeichnete Autorin. Mit ihrem Erstlingswerk "Adler und Engel" sorgte die promovierte Juristin für Aufsehen, da sie am Beispiel des Balkankonflikts völkerrechtliche Fragen hochkompetent und literarisch eindrucksvoll verarbeitete.
• Winfried Nachtwei, ehemaliger sicherheitspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen. Nach über 40 Besuchen in Krisenregionen ist der einstige Bundestagsabgeordnete heute publizistisch und beratend aktiv.

Das Podiumsgespräch knüpft inhaltlich an den 1. Münsterschen Kongress zur Humanitären Hilfe im Mai dieses Jahres an, der ebenfalls völker- und menschenrechtliche Fragestellungen diskutierte. Während dort die praktische Arbeit der internationalen Hilfsorganisationen im Mittelpunkt stand, geht es nun um wissenschaftliche und politische Sichtweisen.

Die kostenlosen Eintrittskarten gibt es in der Münster Information im Stadthaus 1 und ab 19 Uhr an der Abendkasse. Weitere Informationen liefern ein Faltblatt, das in der Münster Information ausliegt, und die Internetseite von Münster Marketing (www.marketing.muenster.de).

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