Gute Gründe für die Sekundarschule Roxel

05.10.2011

Stadt setzt auf zukunftsfähiges Schulangebot für den Stadtteil / Rückläufige Zahlen an Haupt- und Realschule / Votum der Schulkonferenzen überrascht

Münster (SMS) Für Roxel wird seit Monaten von vielen Beteiligten der "Schulcampus Roxel" geplant, so der Arbeitstitel für die Nachfolge des bisherigen Schulzentrums von Haupt- und Realschule im Stadtteil. Die neue Sekundarschule - sie tritt nach einer geplanten Gesetzesänderung des Landes an die Stelle der Gemeinschaftsschule - soll allen Grundschülern unabhängig von der Schulempfehlung offenstehen. Gemeinsam können sie bis zur zehnten Klasse ihren bestmöglichen Abschluss der Sekundarstufe I erreichen einschließlich der Qualifikation für eine gymnasiale Oberstufe.

Jetzt haben sich die Schulkonferenzen der Droste-Hauptschule und der Realschule Roxel gegen den geplanten "Schulcampus Roxel" ausgesprochen. "Die Vertreter der Schulen haben am Konzept mitgewirkt, eine kritische Haltung zur Sekundarschule war nicht erkennbar. Insofern ist der nun getroffene Beschluss gegen die Errichtung einer Sekundarschule nicht nachvollziehbar", zeigt sich Dr. Andrea Hanke, Münsters Beigeordnete für Bildung, überrascht. Nach dem Ratsbeschluss zur Gemeinschaftsschule im Februar und den Schulgesprächen Ende April haben von Mitte Juni bis zum Beginn der Sommerferien in nahezu wöchentlichem Rhythmus Treffen und Gespräche mit den Schulen stattgefunden, erinnert sich die Schuldezernentin. Herausgekommen sei ein pädagogisches Konzept, dass der spezifischen Situation der Schulen in Roxel Rechnung trägt und mit Beteiligung der Schulaufsicht auch auf die Vorgaben für eine Sekundarschule zugeschnitten wurde. "Es war eine mehrmonatige gemeinsame Entwicklungsphase, in die die Schulen nicht nur eingebunden waren, sondern die inhaltliche Konzeption selbst erarbeitet haben“, beschreibt Dr. Andrea Hanke das konstruktive Miteinander aller Beteiligten. „An den Rahmenbedingungen für die Schulen in Roxel hat sich seitdem nichts geändert. Es sprechen viele gute Gründe für die Errichtung einer Sekundarschule. Dies wird die Verwaltung dem Rat der Stadt darum auch empfehlen", so Hanke.

Den relativ stabilen Schülerzahlen an der Grundschule in Roxel stehen rückläufige Schülerzahlen an Haupt- und Realschule gegenüber. Die gesetzliche vorgeschriebene Zweizügigkeit der Realschule ist absehbar gefährdet. Dort hat sich die Schülerzahl in den letzten fünf Jahren um 20 Prozent reduziert, und auch in zukünftigen Jahren ist die vorgeschriebene Bildung zweier Eingangsklassen massiv gefährdet, der Bestand der Realschule keineswegs garantiert.
Das ausgefeilte Konzept für die Sekundarschule ist dagegen eine Chance, weil es eine qualitative Aufwertung des Schulstandortes bedeutet. In der Sekundarschule sind auch gymnasiale Standards verankert, die durch die Kooperation mit einem Gymnasium noch vertieft werden.

Aus Sicht der Verwaltung ist dieses zukunftsfähige weiterführende Schulangebot im Ortsteil Roxel von grundlegender Bedeutung. Das Schulzentrum Roxel ist in den zurückliegenden Jahren mit erheblichem Aufwand (13 Millionen Euro) zu einem großzügigen, modernen und für den ganztägigen Schulbetrieb ausgestatteten Schulgebäude entwickelt worden.

Vor diesem Hintergrund wird die Verwaltung dem Rat empfehlen, trotz anders lautender Schulkonferenzbeschlüsse die Errichtung einer Sekundarschule im Schulzentrum Roxel zu beschließen. „Natürlich ist damit der Gesprächsfaden mit den Schulen nicht abgeschnitten“, setzt Hanke auf eine Fortsetzung der konstruktiven Zusammenarbeit mit den Schulen. „Mir ist der Konsens in der Schulentwicklungsplanung nach wie vor ein hohes Gut“, unterstreicht sie die Gesprächsbereitschaft der Verwaltung, „aber Konsens heißt auch, dass sich alle ein wenig bewegen müssen, Schulträger, Schulaufsicht, Eltern- und Schülerschaft - aber eben auch die Kollegien.“

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