Aufenthaltstitel bald nur noch elektronisch

16.08.2011

Ausländeramt rät zu rechtzeitigen Anträgen / Wartezeiten unvermeidbar

Münster. (SMS) Scheckkarte statt Aufkleber, erst in rund acht Wochen statt sofort und teurer wird es auch. Das städtische Amt für Ausländerangelegenheiten wird ab 1. September viel zu erklären haben. Denn ab diesem Stichtag kann es den Aufenthaltstitel für Menschen, die nicht aus einem Land der Europäischen Union kommen und in Münster leben wollen, nur noch auf elektronischem Wege vergeben - und das ist komplizierter als das bisherige Verfahren.

"Wir müssen diese EU-Verordnung umsetzen", erläutert Amtsleiter Hans-Joachim Schlumm. Davon betroffen sind alle, die eine befristete Aufenthaltserlaubnis, eine Niederlassungserlaubnis, eine Aufenthaltskarte als Angehöriger eines EU-Angehörigen oder eine Daueraufenthaltserlaubniskarte besitzen. In Münster also rund 12 000 Menschen, davon aber nur rund 3000 noch in diesem Jahr. Denn: Die alten Aufkleber sind bis zu ihrem Ablaufdatum gültig.

Ab 1. September muss das Ausländeramt nicht nur die persönlichen Daten erfassen, sondern auch Fingerabdrücke nehmen und alles mit einem Lichtbild und der Unterschrift des Antragstellers zur Bundesdruckerei in Berlin schicken. Übrigens auch schon bei Kindern ab dem 6. Lebensjahr. In Berlin wird die Checkkarte mit einem elektronischen Chip produziert, der alle Daten speichert und somit, wie der neue Personalausweis, auch Online-Funktionen ermöglicht. Wenn man das möchte, muss man dies gegenüber der Ausländerbehörde gesondert erklären, wenn man den Titel abholt.

Ist die Karte fertig, informiert die Druckerei den Antragsteller. Er kann sie dann im Ausländeramt abholen. Aber eben erst sechs bis acht Wochen nach Antragstellung, bisher konnte der Aufenthaltstitel in der Regel sofort ausgedruckt werden. Teurer wird das neue Verfahren auch, um 50 Euro. Die Verlängerung kostet demnächst 80, die Ersterteilung 110 Euro. Neuerdings auch für Ehegatten und Eltern von Deutschen, die bislang von diesen Gebühren befreit waren.

Das Ausländeramt hat alle Betroffenen schriftlich über das neue Verfahren informiert und mit Plakaten darauf aufmerksam gemacht. Es rät, unbedingt rund zwei Monate Vorlauf einzuplanen. Zwar hat man sich personell und organisatorisch auf den Mehraufwand eingestellt, aber der Beratungsaufwand ist sicher hoch, das Verfahren an sich zeitaufwändig. Deshalb auch die dringende Bitte, die Öffnungszeiten ab 8 Uhr zu nutzen.

Informationen, auch zu den Online-Funktionen der Scheckkarte, gibt es beim Amt im Stadthaus 2 (Eingang Südstraße) und, auch fremdsprachig, im Internet unter www.muenster.de/stadt/auslaenderangelegenheiten und beim Ministerium (www.bamf.de, Stichwort Das BAMF > IT-Dienstleistungen > elektronischer Aufenthaltstitel).

Bildzeile:
Das Team im Amt für Ausländerangelegenheiten, zu dem auch Hannelore Schröder und Dirk Runde gehören, hat schon umfassend über den neuen elektronischen Aufenthaltstitel informiert und rechnet doch zur Einführung Anfang September mit hohem Beratungsbedarf. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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