Detektivarbeit im Dienst der Gesundheit
22.03.2011
Münster (SMS) Das Gesundheitsamt der Stadt setzt auch in der Tuberkulose-Fürsorge auf Vorbeugung. Mit einer neuen Blutuntersuchung kann es Tbc-Infektionen so frühzeitig diagnostizieren, dass eine vorbeugende Behandlung möglich ist, bevor die Krankheit ausbricht. In Münster erkranken jährlich bis zu 20 Menschen an Tuberkulose. Dass es nicht mehr sind, liegt unter anderem daran, dass die Tbc-Beratungsstelle in detektivischer Kleinarbeit die Kontaktpersonen von Patienten mit offener Lungentuberkulose ermittelt und Jahr für Jahr weit über tausend Einladungen zur Untersuchung verschickt.
"Schätzungsweise ein Drittel der Weltbevölkerung ist mit Tuberkulose-Bakterien infiziert, jährlich sterben an der Krankheit fast zwei Millionen Menschen. Damit ist Tbc die weltweit am häufigsten zum Tod führende, heilbare Infektionskrankheit", sagt Dr. Christoph Cassier. "In vielen Ländern steigen die Erkrankungszahlen, daran erinnert ganz aktuell der Welttuberkulosetag am 24. März", so der Leiter der Tbc-Beratungsstelle. Die Krankheit kennt keine Grenzen. Fast die Hälfte der in Deutschland Erkrankten ist im Ausland geboren.
Besonders heimtückisch: Nach der Ansteckung mit dem Tuberkulose-Erreger kann die Krankheit noch Jahrzehnte später auftreten. Erfolgt dann keine Behandlung mit mehreren speziellen Antibiotika gleichzeitig, beträgt die Sterblichkeit 50 Prozent. "Die größte Ansteckungsgefahr geht von der offenen Lungentuberkulose aus. Werden die Erreger zum Beispiel beim Sprechen, Husten oder Niesen im Raum verteilt, kann man sie sogar hinterher noch eine Zeitlang in der Raumluft nachweisen", berichtet der Tbc-Experte.
Deshalb geht das Gesundheitsamt besonders akribisch vor, wenn es um die Ermittlung von Kontaktpersonen von Menschen mit offener Lungentuberkulose geht. "Pro Erkranktem können das zehn, aber auch über hundert Personen sein", so Dr. Cassier. Die Betroffenen werden in die Tbc-Beratungsstelle eingeladen und mit Hauttest, Bluttest oder Röntgenaufnahme untersucht, damit gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung veranlasst werden kann.
So besuchen jährlich rund 500 Münsteraner die Beratungsstelle des Gesundheitsamtes am Stühmerweg. Außerdem werden dort im Jahresdurchschnitt etwa 1300 Befunde von niedergelassenen Ärzten, Laboren und Krankenhäusern ausgewertet. Doch der Aufwand zahlt sich aus. Tbc ist nicht nur eine der ältesten Menschheitsplagen. Noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verursachte die Krankheit in Deutschland etwa jeden zweiten Todesfall in der Gruppe der 15- bis 40-Jährigen. Und unverändert ist für Menschen mit stark geschwächter Immunabwehr eine umfassende Tbc-Prophylaxe unmittelbar überlebenswichtig.
Foto:
Dr. Christoph Cassier ist Leiter der Tuberkulose-Beratungsstelle des städtischen Gesundheitsamtes. - Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
"Schätzungsweise ein Drittel der Weltbevölkerung ist mit Tuberkulose-Bakterien infiziert, jährlich sterben an der Krankheit fast zwei Millionen Menschen. Damit ist Tbc die weltweit am häufigsten zum Tod führende, heilbare Infektionskrankheit", sagt Dr. Christoph Cassier. "In vielen Ländern steigen die Erkrankungszahlen, daran erinnert ganz aktuell der Welttuberkulosetag am 24. März", so der Leiter der Tbc-Beratungsstelle. Die Krankheit kennt keine Grenzen. Fast die Hälfte der in Deutschland Erkrankten ist im Ausland geboren.
Besonders heimtückisch: Nach der Ansteckung mit dem Tuberkulose-Erreger kann die Krankheit noch Jahrzehnte später auftreten. Erfolgt dann keine Behandlung mit mehreren speziellen Antibiotika gleichzeitig, beträgt die Sterblichkeit 50 Prozent. "Die größte Ansteckungsgefahr geht von der offenen Lungentuberkulose aus. Werden die Erreger zum Beispiel beim Sprechen, Husten oder Niesen im Raum verteilt, kann man sie sogar hinterher noch eine Zeitlang in der Raumluft nachweisen", berichtet der Tbc-Experte.
Deshalb geht das Gesundheitsamt besonders akribisch vor, wenn es um die Ermittlung von Kontaktpersonen von Menschen mit offener Lungentuberkulose geht. "Pro Erkranktem können das zehn, aber auch über hundert Personen sein", so Dr. Cassier. Die Betroffenen werden in die Tbc-Beratungsstelle eingeladen und mit Hauttest, Bluttest oder Röntgenaufnahme untersucht, damit gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung veranlasst werden kann.
So besuchen jährlich rund 500 Münsteraner die Beratungsstelle des Gesundheitsamtes am Stühmerweg. Außerdem werden dort im Jahresdurchschnitt etwa 1300 Befunde von niedergelassenen Ärzten, Laboren und Krankenhäusern ausgewertet. Doch der Aufwand zahlt sich aus. Tbc ist nicht nur eine der ältesten Menschheitsplagen. Noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verursachte die Krankheit in Deutschland etwa jeden zweiten Todesfall in der Gruppe der 15- bis 40-Jährigen. Und unverändert ist für Menschen mit stark geschwächter Immunabwehr eine umfassende Tbc-Prophylaxe unmittelbar überlebenswichtig.
Foto:
Dr. Christoph Cassier ist Leiter der Tuberkulose-Beratungsstelle des städtischen Gesundheitsamtes. - Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.