Von Sachsenhäusern und historischen Schießhallen

16.03.2011

Mit dem Multimediaguide durch die Schausammlung des Stadtmuseums / Sechs Beispiele

Münster (SMS) Gleich zu Beginn des Rundgangs durch die Schausammlung wartet ein Höhepunkt auf die Nutzerinnen und Nutzer des Multimediaguides. Die Rekonstruktion eines Sachsenhauses und das dazugehörige Modell einer sächsischen Gehöftanlage veranschaulichen das Leben im frühen Mittelalter. Noch deutlicher wird der räumliche Kontext in einem Nachbau des Gehöftes in Originalgröße wie er bei Greven zu finden ist. Über den neuen innovativen Museumsbegleiter kann der Besucher beide Rekonstruktionen direkt vergleichen. Neben Details, die im Modell des Stadtmuseums zu finden sind, werden nun gleichzeitig auch die räumlichen Dimensionen der Anlage nachvollziehbar.

Historische Schießhallen-Figuren in Aktion

Wer wollte nicht immer schon einmal die historischen Figuren der Schießhalle Schönhagen-Genert im Kabinett „Münsters Jahrmarkt - Der Send“ in Aktion sehen? Wie funktionieren Feder-, Dreh oder Seilzugmechanik? Durch einen Treffer auf der Zielscheibe wurden in der Anlage, die bis zum Jahr 1971 auf dem Send stand, unterschiedlichste Effekte ausgelöst. Auch heute kann diese Mechanik noch aktiviert werden. Der Multimediaguide zeigt in einer Vorführung die unterschiedlichen Figuren in Betrieb. Ein Blick hinter die Kulissen bringt Aufschluss über die Mechanik der Schießhalle.

Zeitzeugen im Stadtmuseum

Dr. Jörg Twenhöven, ehemaliger Regierungspräsident, berichtet in einem Interview über die Rolle der Stadt Münster als „Schreibtisch Westfalens“. Er ist nur einer von zahlreichen Zeitzeugen, die in das Stadtmuseum Münster eingeladen worden sind, um im Interview Informationen aus erster Hand zu geben. Der Multimediaguide bietet also weit mehr als historische Fakten. Zeitzeugen berichten über ihre Rolle in der Geschichte der Stadt und ermöglichen den Besucherinnen und Besuchern des Museums, die Geschichte Münsters aus einer anderen Perspektive zu erleben.

Vergleichbare Details

Das Gemälde „Die Friedensverhandlungen im Rathaussaale in Münster“ stellt schon wegen seiner Ausmaße eine Ausnahme in der münsterischen Malerei des 19. Jahrhunderts dar. Der aus Münster stammende Maler Fritz Grotemeyer fertigte es in den Jahren 1895 bis 1902 an. Grotemeyer hat das Gemälde durch eine Vielzahl von Studien vorbereitet. Für die Köpfe der Gesandten standen ihm damals bekannte Persönlichkeiten und Geschäftsleute aus Münster Modell. Der Multimediaguide zeigt den direkten Vergleich der Porträts mit den Vorstudien.

Lesbare Inschriften

Als Deutschland Anfang August 1914 Russland und Frankreich den Krieg erklärte, ging die militärische Führung von einem schnellen Sieg aus. Mit Hurra zogen die Soldaten in die Schlacht, und es wurden viele Erinnerungsstücke an den Krieg produziert, so auch dieser kleine Aluminiumbecher. Die Blumenornamente und die Inschrift wurden nachträglich eingraviert. Der Multimediaguide zoomt auf die die Inschrift. Eine Filmsequenz zeigt den Becher von allen Seiten, der Betrachter kann die Schrift im Detail entziffern.

Was noch im Depot schlummert …

Viele spannende und interessante Geschichten rund um die Exponate des Stadtmuseums gelangen nicht an die Öffentlichkeit. Wie zwei Anzüge eines jungen Mannes, der um 1790 plötzlich an einer ansteckenden Krankheit verstarb. Der Überlieferung einer münsterländischen Adelsfamilie folgend, wurde daraufhin die gesamte Garderobe aus Angst vor Ansteckung rasch in einen großen Koffer gestopft und auf den Dachboden gebracht. Zweihundert Jahre später wurde der Koffer geöffnet und die Kleidungsstücke schließlich dem Stadtmuseum als Leihgaben überlassen. Der Beitrag des Multimediaguides zeigt zahlreiche Kleidungsstücke des Mannes, die im Depot des Museums lagern, und nun den Besucherinnen und Besuchern einen interessanten Gesamteindruck einer Garderobe des 18. Jahrhunderts bieten.

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