Schüler und Studenten forschen zur Integration von Migranten
Das Forschungsprojekt ist nicht allein bei der Sozialverwaltung angesiedelt, sondern bezieht Mitwirkende aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen ein. "Dass der Ausländerbeirat zum Thema ‚Migration' mitarbeitet, war von Anfang an selbstverständlich", unterstreicht dessen Vorsitzender Spyros Marinos. "Denn Integration bedeutet auch Beteiligung", ergänzt Stellvertreterin Lale Emiroglu. Getragen wird es gemeinschaftlich von der Arbeitsstelle Interkulturelle Pädagogik an der Universität, dem Informations- und Medienzentrum für Ausländer und Spätaussiedler des städtischen Schulamts, städtischem Sozialamt und Ausländerbeirat.
"Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Aussagen zum Miteinander von deutschen und ausländischen Münsteranern", beschreibt Sozialamtsmitarbeiter Frank Treutler das Hauptanliegen. Unter die Lupe nehmen die Projektbeteiligten die Angebote für Migranten in Münster und ihre Strukturen. Der Bereich Sprachförderung gehört ebenso dazu wie Qualifizierungsangebote für Jugendliche, Unterstützung von Seniorenarbeit ebenso wie die Vernetzung von Angeboten. Aus diesen Untersuchungsergebnissen wiederum werden Handlungsempfehlungen formuliert. Beides mündet in eine Dokumentation, die bis zum Jahresende 2001 den parlamentarischen Gremien vorliegen soll.
Die Bearbeitung einzelner Projektteile liegt nicht allein bei Wissenschaftlern. Auch Studierende der Universität und der beiden Fachhochschulen, Schüler städtischer Gymnasien und berufsbildender Schulen arbeiten mit. "Schon die Untersuchung stellt ein Stück Integrationsarbeit dar und entspricht der Forderung nach Öffnung von Schulen und Hochschulen für die Stadt", meint Professorin Marianne Krüger-Potratz, Leiterin der Arbeitsstelle Interkulturelle Pädagogik. Schüler und Studierende könnten in einem konkreten Forschungsfeld empirische Methoden lernen, Erfahrungen im Umgang mit Personen aus unterschiedlichen Kulturen sammeln und Leistungsnachweise erwerben, führt die Hochschullehrerin weiter aus. Schließlich ist das Projekt auch praktische politische Bildung. "Die Projektbeteiligten erfahren, wie ein kommunalpolitisches Programm entsteht", ergänzt Frank Treutler vom Sozialamt.
Weiterführende Schulen und Hochschulen können an Teilbereichen des Forschungsprojekts mitarbeiten. Informationen dazu gibt das Sozialamt (Tel. 4 92-50 26) oder die Arbeitsstelle Interkulturelle Pädagogik (Tel. 83-2 42 99).