Reif für den Beruf

13.12.2010

Arbeitsgemeinschaft Münster unterstützt Schulen / Projekt wird erweitert

Münster (SMS) Während in Berlin noch über das Bildungspaket für Kinder aus Hartz-IV-Familien diskutiert wird, geht in Münster ein Modellprojekt der Arbeitsgemeinschaft Münster (AMS) zur Verbesserung der Ausbildungsreife von Schülern ins zweite Jahr.

Rückblende: Im November 2009 stellten Jugendkonferenzen an der Johannesschule (Förderschule) und Geistschule (Hauptschule) übereinstimmend fest, dass viele Absolventen dieser Schulformen für eine Ausbildung nicht ausreichend vorbereitet sind. "Als Konsequenz haben wir mit diesen beiden Schulen eine engere Zusammenarbeit vereinbart, um solche Jugendliche gezielt zu fördern", berichtet Projektleiter Andre Zietek von der AMS, die ab 1. Januar 2011 "Jobcenter Münster" heißt.

Zentrales Instrument des Projektes "Reif für den Beruf" ist der sogenannte Interventionskatalog, mit dem unbürokratisch dort Hilfe geleistet werden kann, wo finanzielle Mittel fehlen. Kosten für Bewerbungen oder Arbeitskleidung werden darüber zum Beispiel finanziert, aber auch armen Schülern die Teilnahme an Klassenfahrten ermöglicht.

Die Geistschule nahm die Integration der Absolventen mit Zuwanderungsgeschichte besonders in den Blick. Mit Erfolg: Beim "Tag des Ausbildungsplatzes" im Mai wurden drei zusätzliche Ausbildungsstellen für Hauptschüler mit Migrationsvorgeschichte akquiriert. "Zudem wurde jede Menge Informationsarbeit geleistet, um mit dem Lehrerkollegium enger zusammenzuarbeiten und die Integrationshilfen besser zugänglich zu machen", so Andre Zietek. Die Johannes-Förderschule bereitet ein Holz-Projekt vor. In der Werkstatt werden Schüler künftig handwerkliche Fertigkeiten im Umgang mit dem Werkstoff Holz entwickeln und Arbeitsprozesse kennen lernen.

Drei weitere Haupt- und eine weitere Förderschulen sollen im nächsten Jahr in das Projekt eingebunden werden. Die ersten Gespräche sind bereits geführt worden. "Wir müssen uns stärker darauf konzentrieren, gerade Jugendlichen eine lohnende berufliche Perspektive zu bieten", ist AMS-Geschäftsführerin Ulrike Otto überzeugt von dem präventiven Förderansatz.

Insgesamt sei 2010 in Münster die Zahl der unversorgten Schulabsolventen aus Hartz-IV-Familien, die weder eine Ausbildung oder ein Studium aufnehmen noch ihre schulische Ausbildung fortsetzen, im Vergleich zu 2009 um die Hälfte gesenkt worden, berichtet Otto weiter. Auf diesem Weg müsse man weitermachen. "Wir werden alles dafür tun, dass die Hilfen aus dem geplanten Bildungspaket ab 2011 unbürokratisch und schnell ankommen", kündigt sie an. Durch die Verknüpfung mit dem Bildungspaket biete "Reif für den Beruf" die Chance, auch für Schüler eine Nachhilfe zu finanzieren, deren Eltern keine Anträge auf Lernförderung stellen.

Info: Die Arbeitsgemeinschaft Münster (AMS)

Rund 20 000 Menschen in Münster sind angewiesen auf finanzielle Unterstützung durch die Arbeitsgemeinschaft Münster (AMS), um den Lebensunterhalt und die Wohnung zu sichern. Seit 2005 ist es Aufgabe der AMS, diesen Menschen Zugang zu den verbrieften Hilfen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II - besser bekannt als Hartz IV - zu ermöglichen. 2009 gewährte die AMS, in der die Stadt Münster und die Agentur für Arbeit Münster zusammenarbeiten, Leistungen in Höhe von fast 100 Mio. Euro. Ab 1. Januar 2011 wird die Arbeit in der gemeinsamen Einrichtung Jobcenter Münster fortgeführt.

Zweite Aufgabe der AMS ist es, die erwerbsfähigen Hilfebedürftigen bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. 14 Mio. Euro setzte sie 2009 für Weiterbildung, Trainingsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten, berufsvorbereitende Maßnahmen, Eingliederungszuschüsse und viele weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Arbeitsaufnahme ein. Rund 7000 Menschen profitierten davon: von arbeitslosen Jugendlichen, Zuwanderern und älteren Arbeitnehmern bis zu alleinerziehenden Frauen, Erwerbslosen ohne Ausbildung und Menschen mit Behinderungen. 30,3 Prozent der Geförderten wurden in den Arbeitsmarkt eingegliedert.

Hauptsitz der Arbeitsgemeinschaft Münster, ist das Stadthaus 2 am Ludgeriplatz, Nebenstellen gibt es in Kinderhaus und Hiltrup. Die Arbeitsgemeinschaft hat zurzeit rund 220 Beschäftigte.

Alle Pressemitteilungen der Stadt Münster

Kontakt für Bürgerinnen und Bürger

Stadt Münster
48127 Münster
02 51/4 92-0
Behördennummer:  115

stadtverwaltung@stadt-muenster.de

Kontakt für Presseanfragen

Amt für Kommunikation