Den Armen die Not wenden
22.11.2010
(SMS) Im Mittelpunkt des letzten Themenabends des Jahres im Stadtarchiv steht das Thema Armut. Unter dem Titel "Den Armen die Not wenden" gibt Dr. Ralf Klötzer am 25. November, 18 Uhr, im Stadtarchiv, An den Speichern, einen Überblick über die Geschichte der sozialen Stiftungen in Münster von 1137 bis 2010. Der Historiker und Archivar, geht auf die Ursachen und Ausprägungen von Armut ein, berichtet über Stifterpersonen und ihre Motive und stellt die Formen sozialer Stiftungen wie Armenhäuser, Hospitäler oder Kapitalstiftungen vor. Auch der Alltag und die Lebensbedingungen in diesen sozialen Einrichtungen kommen nicht zu kurz.
Münsters ältester Schriftbeleg einer sozialen Stiftung datiert von 1137. Damals erhielten acht "Spendbrüder" je ein Brot, wenn sie sich an einer wiederkehrenden Prozession auf dem Domplatz beteiligten. Aus dieser Stiftung entwickelte sich das Zwölfmännerhaus am Katthagen. Seit 1476 bestand an der Lambertikirche die "Speckpfründe", die bestimmten Armen jeden Sonntag ein halbes Pfund Speck und ein kleines Weißbrot zukommen ließ.
Religiösen wie sozialen Stiftungen ging es zunächst darum, das Heil der Stifterseele zu sichern. Vom ausgehenden Mittelalter an wurden auch spezifische soziale Zwecke verfolgt. Dies begann in Münster mit Handwerker- und Studienstipendien und führte zur Gründung des Waisenhauses 1592.
Immer sollten Stiftungen dauerhaft wirken. Eine Stifterin in Münster hat einmal formuliert, man solle die Bedürftigen aus den Mitteln ihrer Stiftung unterstützen, "solange Münster steht". Bei weitsichtiger Wirtschaftsweise kann eine Stiftung kaum zugrunde gehen. Heute gilt wie früher: das Kapital der Stiftung wird nicht angetastet, nur aus den Erträgen der Stiftung können ihre Zwecke verfolgt werden.
Im Stadtbild von Münster weist noch manches auf die früheren und auf die heute bestehenden Stiftungen hin. Die Cohaus-Vendt-Stiftung besteht noch am Ort ihrer Gründung. Spuren anderer früher Armenhäuser und Hospitäler wie Magdalenen- und Clemenshospital sind ebenfalls noch vorhanden.
Vor und nach dem Vortrag gibt es für Interessierte Gelegenheit eine Auswahl an Archivalien zur Stadtgeschichte wie etwa die Gründungsurkunde des Armenhauses Jüdefeld von 1542 und der Elende Martini von 1555 zu betrachten.
Foto: Außenansicht des Armenhauses Elisabeth zur Aa, um 1900. Foto: Stadtarchiv Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Münsters ältester Schriftbeleg einer sozialen Stiftung datiert von 1137. Damals erhielten acht "Spendbrüder" je ein Brot, wenn sie sich an einer wiederkehrenden Prozession auf dem Domplatz beteiligten. Aus dieser Stiftung entwickelte sich das Zwölfmännerhaus am Katthagen. Seit 1476 bestand an der Lambertikirche die "Speckpfründe", die bestimmten Armen jeden Sonntag ein halbes Pfund Speck und ein kleines Weißbrot zukommen ließ.
Religiösen wie sozialen Stiftungen ging es zunächst darum, das Heil der Stifterseele zu sichern. Vom ausgehenden Mittelalter an wurden auch spezifische soziale Zwecke verfolgt. Dies begann in Münster mit Handwerker- und Studienstipendien und führte zur Gründung des Waisenhauses 1592.
Immer sollten Stiftungen dauerhaft wirken. Eine Stifterin in Münster hat einmal formuliert, man solle die Bedürftigen aus den Mitteln ihrer Stiftung unterstützen, "solange Münster steht". Bei weitsichtiger Wirtschaftsweise kann eine Stiftung kaum zugrunde gehen. Heute gilt wie früher: das Kapital der Stiftung wird nicht angetastet, nur aus den Erträgen der Stiftung können ihre Zwecke verfolgt werden.
Im Stadtbild von Münster weist noch manches auf die früheren und auf die heute bestehenden Stiftungen hin. Die Cohaus-Vendt-Stiftung besteht noch am Ort ihrer Gründung. Spuren anderer früher Armenhäuser und Hospitäler wie Magdalenen- und Clemenshospital sind ebenfalls noch vorhanden.
Vor und nach dem Vortrag gibt es für Interessierte Gelegenheit eine Auswahl an Archivalien zur Stadtgeschichte wie etwa die Gründungsurkunde des Armenhauses Jüdefeld von 1542 und der Elende Martini von 1555 zu betrachten.
Foto: Außenansicht des Armenhauses Elisabeth zur Aa, um 1900. Foto: Stadtarchiv Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.