400 Unternehmer in Münster beziehen Arbeitslosengeld II
18.11.2010
Münster (SMS) Rund 400 Unternehmer in Münster haben am Ende des Tages nicht genug in der Kasse, dass es zum Leben und Wohnen reicht. Sie erhalten von der Arbeitsgemeinschaft Münster (AMS) nicht nur finanzielle Hilfen zum Lebensunterhalt, sondern auch Beratung.
"Arme Unternehmer hat es immer gegeben", sagt Andreas Tiggemann von der AMS, in der Stadt und Agentur für Arbeit bei der Umsetzung von Hartz IV zusammenarbeiten. Sie sind zum Großteil Einzelkämpfer, die ihr Gewerbe ohne Angestellte oder mit Familienhilfe betreiben. Handelsvertreter, haushaltsnahe Dienstleister, Grafiker oder Kioskbetreiber sind darunter. Prekäres Unternehmertum, so der Fachbegriff, ist auch in der Gastronomiebranche verbreitet. "Bei manchen bleibt am Ende weniger als bei einem 400-Euo-Job übrig", weiß Tiggemann.
Mit Sevgi Girgin hat er die Aufgabe, die Selbstständigen zu beraten. Ziel ist, entweder die wirtschaftliche Grundlage des Unternehmens so zu verbessern, dass sie ohne staatliche Unterstützung ihr Auskommen haben, oder Wege in eine abhängige Beschäftigung aufzuzeigen. Das AMS-Team hat es dabei nicht nur mit Unternehmern zu tun, die ihr Geschäft bereits länger betreiben, aber nicht genug verdienen. Sie beraten auch Arbeitslose, die sich selbstständig machen wollen.
Ob tätiger Unternehmer oder planender Existenzgründer: Die Beratungsarbeit ist manchmal eine schwierige Gratwanderung. Denn Anspruch und Wirklichkeit klaffen oft weit auseinander. "Die Selbstständigkeit muss eine echte Perspektive haben", nennt Sevgi Girgin das entscheidende Bewertungskriterium. Es sei niemandem geholfen, ein Unternehmen zu unterstützen, das nach einem halben Jahr scheitere und "einen Sack voll Schulden hinterlässt".
Darum analysieren Girgin und Tiggemann Geschäftsideen, Businesspläne und Marktchancen genau. Die persönliche Eignung als Unternehmer stellen sie besonders auf den Prüfstand. "Manchem ist gar nicht bewusst, wie hoch der persönliche Einsatz ist", berichtet Andreas Tiggemann. Verbieten könne man die Selbstständigkeit nicht, aber abraten.
Sind die Aussichten erfolgversprechend, unterstützen Tiggemann und Girgin die Selbstständigen dabei, ihre Unternehmen auf eine solide Basis zu stellen. "Wir sehen uns vor allem als Lotsen, die Wege aufzeigen und Kontakte zu anderen Einrichtungen knüpfen", erklärt Girgin. Dabei greifen sie auf das Gründungsnetzwerk Münster (www.muenster-gruendet.de) zurück, in dem die AMS Partner ist.
Auch finanziell kann die AMS Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit unterstützen: Mit einem Einstiegsgeld, das zusätzlich zur Grundsicherung gezahlt wird, und im Einzelfall mit Zuschüssen zu notwendigen Investitionen. Typisches Gründerbeispiel aus der AMS-Praxis sei der arbeitslose Mediendesigner, der als Freiberufler Schritt für Schritt seine Selbstständigkeit ausbaue "und manchmal auch wieder aufgibt, wenn das richtige Arbeitsangebot kommt", berichtet Sevgi Girgin und ergänzt: "Die Aussichten sind jedenfalls immer dann am besten, wenn der Unternehmer auf eine gute Ausbildung aufbauen kann."
Foto:
Eingebunden in das Gründungsnetzwerk: AMS-Berater Andreas Tiggemann und Sevgi Girgin. - Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei
"Arme Unternehmer hat es immer gegeben", sagt Andreas Tiggemann von der AMS, in der Stadt und Agentur für Arbeit bei der Umsetzung von Hartz IV zusammenarbeiten. Sie sind zum Großteil Einzelkämpfer, die ihr Gewerbe ohne Angestellte oder mit Familienhilfe betreiben. Handelsvertreter, haushaltsnahe Dienstleister, Grafiker oder Kioskbetreiber sind darunter. Prekäres Unternehmertum, so der Fachbegriff, ist auch in der Gastronomiebranche verbreitet. "Bei manchen bleibt am Ende weniger als bei einem 400-Euo-Job übrig", weiß Tiggemann.
Mit Sevgi Girgin hat er die Aufgabe, die Selbstständigen zu beraten. Ziel ist, entweder die wirtschaftliche Grundlage des Unternehmens so zu verbessern, dass sie ohne staatliche Unterstützung ihr Auskommen haben, oder Wege in eine abhängige Beschäftigung aufzuzeigen. Das AMS-Team hat es dabei nicht nur mit Unternehmern zu tun, die ihr Geschäft bereits länger betreiben, aber nicht genug verdienen. Sie beraten auch Arbeitslose, die sich selbstständig machen wollen.
Ob tätiger Unternehmer oder planender Existenzgründer: Die Beratungsarbeit ist manchmal eine schwierige Gratwanderung. Denn Anspruch und Wirklichkeit klaffen oft weit auseinander. "Die Selbstständigkeit muss eine echte Perspektive haben", nennt Sevgi Girgin das entscheidende Bewertungskriterium. Es sei niemandem geholfen, ein Unternehmen zu unterstützen, das nach einem halben Jahr scheitere und "einen Sack voll Schulden hinterlässt".
Darum analysieren Girgin und Tiggemann Geschäftsideen, Businesspläne und Marktchancen genau. Die persönliche Eignung als Unternehmer stellen sie besonders auf den Prüfstand. "Manchem ist gar nicht bewusst, wie hoch der persönliche Einsatz ist", berichtet Andreas Tiggemann. Verbieten könne man die Selbstständigkeit nicht, aber abraten.
Sind die Aussichten erfolgversprechend, unterstützen Tiggemann und Girgin die Selbstständigen dabei, ihre Unternehmen auf eine solide Basis zu stellen. "Wir sehen uns vor allem als Lotsen, die Wege aufzeigen und Kontakte zu anderen Einrichtungen knüpfen", erklärt Girgin. Dabei greifen sie auf das Gründungsnetzwerk Münster (www.muenster-gruendet.de) zurück, in dem die AMS Partner ist.
Auch finanziell kann die AMS Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit unterstützen: Mit einem Einstiegsgeld, das zusätzlich zur Grundsicherung gezahlt wird, und im Einzelfall mit Zuschüssen zu notwendigen Investitionen. Typisches Gründerbeispiel aus der AMS-Praxis sei der arbeitslose Mediendesigner, der als Freiberufler Schritt für Schritt seine Selbstständigkeit ausbaue "und manchmal auch wieder aufgibt, wenn das richtige Arbeitsangebot kommt", berichtet Sevgi Girgin und ergänzt: "Die Aussichten sind jedenfalls immer dann am besten, wenn der Unternehmer auf eine gute Ausbildung aufbauen kann."
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Eingebunden in das Gründungsnetzwerk: AMS-Berater Andreas Tiggemann und Sevgi Girgin. - Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei