Integration durch Austausch

27.10.2010

Europäisches Projekt "IDA" / Erfahrungen im Ausland können berufliche Eingliederung erleichtern / Transnationaler Workshop


(SMS) Jugendliche, deren berufliche Eingliederung erschwert ist, mit berufspraktischen Erfahrungen im Ausland zu unterstützen ist das Ziel des europäischen Projektes "IDA – Integration durch Austausch", das die Gesellschaft für Berufsförderung und Ausbildung (Geba mbH), der Verein ESE (Ethnologie in Schule und Erwachsenen Bildung e.V.) mit Unterstützung des städtischen Amtes für Schule und Weiterbildung, dem Anne-Frank-Berufskolleg und dem Hansa-Berufskolleg sowie den Handwerksbildungsstätten in Coesfeld durchführen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, durch den Europäischen Sozialfonds und den Trägern der Grundsicherung des Münsterlandes.


Zu einem transnationalen Workshop treffen sich in diesen Tagen Vertreter der beteiligten Kooperationspartner in Exeter. Ziel ist es, Erfahrungen über Ansätze und Methoden zur Integration Jugendlicher in Ausbildung und Arbeit auszutauschen. Wie wird in England mit dem Thema Jugendarbeitslosigkeit umgegangen? Welche Möglichkeiten bestehen, die Beschäftigungschancen Jugendlicher durch einen transnationalen Austausch zu verbessern? Welche Bedingungen erschweren in England die berufliche Eingliederung Jugendlicher?


Die Delegation aus Münster erhält Einblick in die Methoden und Arbeitsweise der Jobcenter, informiert sich über die Integrationsarbeit bei Bildungsträgern, EU-kofinanzierte Projekte für die Zielgruppe "Jugendliche", besichtigt Betriebe und führt Gespräche mit den Jugendlichen, die zur Zeit in Exeter leben und nach einem Englisch-Intensivkurs nun seit Mitte September auch in Betrieben arbeiten.


Aufschlussreich war der Besuch des Jobcenters South West Devon, wo die Delegation erfuhr, dass hinsichtlich der Politik des "Förderns und Forderns" Unterschiede bestehen. "Beeindruckend war die hohe Serviceorientiertheit der Jobcenter. Ein Berater in England betreut nur halb so viele Kunden wie sein Kollege in Deutschland. 'Fördern und Fordern' kann so in kleinen Schritten begleitet werden“, so Claudia Böing von der Geba.


Für lernschwache Personen haben die britischen Nachbarn alternative Ansätze. Mit Hilfe des entwickelten Systems der "National Vocational Qualifications" können auch nicht–formale Qualifikationen anerkannt werden. "Berufspraktische Handlungskompetenz steht hier im Vordergrund, so dass auch geringe Einstiegsqualifikationen keinen Hinderungsgrund für den Jobeinstieg darstellen", erläutert Dr. Anna Ringbeck vom Amt für Schule und Weiterbildung.


Zudem gebe es anerkannte Projekte und Programme ("work-based learning") mit Lernplattformen und Lernkonten, die für Offenes Lernen stehen und das Konzept des lebenslangen Lernens umsetzen. Eine in der Jugend nicht abgeschlossene Ausbildung wird so nicht zu einem dauernden Vermittlungshandycap.


Foto: "Über den Tellerrand hinausblicken". Nach diesem Motto trafen sich Vertreter des Projektes "Integration durch Austausch" zu einem transnationalen Workshop in Exeter (England). Vertreterin des Amtes für Schule und Weiterbildung der Stadt ist Dr. Anna Ringbeck (Mitte). Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Alle Pressemitteilungen der Stadt Münster

Kontakt für Bürgerinnen und Bürger

Stadt Münster
48127 Münster
02 51/4 92-0
Behördennummer:  115

stadtverwaltung@stadt-muenster.de

Kontakt für Presseanfragen

Amt für Kommunikation