Gesamtschule wird in Münster nachgefragt
25.10.2010
Münster (SMS) Ganztägige Angebote in Schulen sind vielen Eltern in Münster wichtig. Für 32 Prozent der Erziehungsberechtigten ist die Anmeldung ihrer Kinder an einer Gesamtschule eine Alternative. Eine breite Zustimmung gibt es für inklusiven Unterricht - also ein gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Handikaps. Das Amt für Schule und Weiterbildung hatte Mütter und Väter aller Viertklässler um ihre Meinung zur künftigen Schullandschaft gebeten. Die Ergebnisse liegen jetzt ausgewertet vor.
Von 2383 Fragebögen kamen 1178 ausgefüllt zurück. „Das ist eine erfreuliche Rücklaufquote von 51 Prozent, die für die Repräsentativität der Ergebnisse spricht“, stellt Schuldezernentin Dr. Andrea Hanke fest. Eltern waren dabei in allen Stadtbezirken ähnlich motiviert: Die höchste Teilnahmequote verzeichnet der Bezirk West mit 55 Prozent, die niedrigste der Bezirk Nord mit 42 Prozent.
Eltern wollen für ihre Kinder höhere Bildungsabschlüsse. Diese Prognose aus dem Rahmenkonzept zur Schulentwicklung wird von den Umfrageresultaten eindrucksvoll untermauert: 73 Prozent (689) erwarten für ihr Kind eine Gymnasialempfehlung, 24 Prozent (226) gehen davon aus, dass ihr Kind eine Realschulempfehlung erhalten wird. Mit einer Hauptschulempfehlung rechnen dagegen nur 28 Eltern - das entspricht drei Prozent.
Gymnasium vor Gesamtschule
Ähnlich fallen die Antworten bei der Frage nach der Schulwahl aus. Müssen sich Eltern definitiv für eine Schulform entscheiden, würden 59 Prozent (603) ihren Sohn/Tochter an einem Gymnasium anmelden, gefolgt von 25 Prozent oder 256 Stimmen für die Gesamtschule. Realschulen dürften mit 14 Prozent (143) Anmeldungen rechnen, für Hauptschulen bliebe ein Prozent (10).
Viele Eltern nannten in ihren Antworten nicht nur eine Schulform, sondern wählten dazu weitere Alternativen. Der Zuspruch zur Gesamtschule steigt bei diesen Mehrfachnennungen an. Laut Auswertung würden dann 379 Erziehungsberechtigte oder 32 Prozent eine Anmeldung an einer Gesamtschule in Betracht ziehen. Für eine Schulform, die erstmals in städtischer Trägerschaft zur Wahl stünde, ein beachtliches Ergebnis. Der größte Teil - nämlich 46 Prozent - der potentiellen Gesamtschulanmeldungen kommt von Eltern, die für ihr Kind von einer Realschulempfehlung ausgehen. 13 Prozent sind es noch mit einer Empfehlung fürs Gymnasium.
„Die Nachfrage nach einer Gesamtschule in Münster übersteigt die Kapazitäten der Friedensschule deutlich“, bilanziert Klaus Ehling das abgegebene Elternvotum. „Rechnet man die absoluten Zahlen hoch, sind fast die jährlichen Anmeldezahlen der bischöflichen Gesamtschule erreicht“, rechnet der Leiter des Amtes für Schule und Weiterbildung vor. „Bekanntlich reicht die Aufnahmekapazität dort ja nur für einen geringen Teil der Anmeldungen aus“.
Bemerkenswert aus Sicht der Schulverwaltung sind auch die Ergebnisse zum Thema Inklusion: 81 Prozent können sich sehr gut oder gut die Teilnahme ihres Kindes an inklusivem Unterricht vorstellen. Eine deutliche Mehrheit, die allerdings auch auf entsprechende Voraussetzungen setzt. Ganztägige Angebote sind vielen Eltern in Münster (50 Prozent) wichtig. Noch 48 Prozent können sich sogar eine Anmeldung an einer Schule mit gebundenem Ganztagsangebot (mindestens drei Tage mit mindestens sieben Zeitstunden) vorstellen.
Länge der Schulwege bei Grundschul-Fusionen sehr wichtig
Gefragt wurde auch nach der Elternmeinung zu möglichen Fusionen von Grundschulen. „Die Ergebnisse zeigen, dass wir mit unserem Grundsatz `kurze Beine - kurze Wege` beim Grundschulangebot absolut richtig liegen“, fühlt sich Schuldezernentin Andrea Hanke bestätigt. Denn für 94 Prozent aller Eltern, die sich die Fusion der Grundschule ihres Kindes prinzipiell vorstellen können, ist dies das entscheidende Kriterium: Der Schulweg darf nicht unzumutbar länger werden. Die Frage der Konfessionalität hingegen spielt nur für elf Prozent eine Rolle. Dass sich lediglich sechs Prozent der Eltern grundsätzlich gegen die Zusammenlegung von Grundschulen ausgesprochen haben, lässt auf ein großes Verständnis für schulorganisatorische Maßnahmen schließen - so lange die Schulen gut erreichbar bleiben und sich an Betreuungszeiten nichts ändert.
Dazu: Auswertung der Fragebögen als pdf
Von 2383 Fragebögen kamen 1178 ausgefüllt zurück. „Das ist eine erfreuliche Rücklaufquote von 51 Prozent, die für die Repräsentativität der Ergebnisse spricht“, stellt Schuldezernentin Dr. Andrea Hanke fest. Eltern waren dabei in allen Stadtbezirken ähnlich motiviert: Die höchste Teilnahmequote verzeichnet der Bezirk West mit 55 Prozent, die niedrigste der Bezirk Nord mit 42 Prozent.
Eltern wollen für ihre Kinder höhere Bildungsabschlüsse. Diese Prognose aus dem Rahmenkonzept zur Schulentwicklung wird von den Umfrageresultaten eindrucksvoll untermauert: 73 Prozent (689) erwarten für ihr Kind eine Gymnasialempfehlung, 24 Prozent (226) gehen davon aus, dass ihr Kind eine Realschulempfehlung erhalten wird. Mit einer Hauptschulempfehlung rechnen dagegen nur 28 Eltern - das entspricht drei Prozent.
Gymnasium vor Gesamtschule
Ähnlich fallen die Antworten bei der Frage nach der Schulwahl aus. Müssen sich Eltern definitiv für eine Schulform entscheiden, würden 59 Prozent (603) ihren Sohn/Tochter an einem Gymnasium anmelden, gefolgt von 25 Prozent oder 256 Stimmen für die Gesamtschule. Realschulen dürften mit 14 Prozent (143) Anmeldungen rechnen, für Hauptschulen bliebe ein Prozent (10).
Viele Eltern nannten in ihren Antworten nicht nur eine Schulform, sondern wählten dazu weitere Alternativen. Der Zuspruch zur Gesamtschule steigt bei diesen Mehrfachnennungen an. Laut Auswertung würden dann 379 Erziehungsberechtigte oder 32 Prozent eine Anmeldung an einer Gesamtschule in Betracht ziehen. Für eine Schulform, die erstmals in städtischer Trägerschaft zur Wahl stünde, ein beachtliches Ergebnis. Der größte Teil - nämlich 46 Prozent - der potentiellen Gesamtschulanmeldungen kommt von Eltern, die für ihr Kind von einer Realschulempfehlung ausgehen. 13 Prozent sind es noch mit einer Empfehlung fürs Gymnasium.
„Die Nachfrage nach einer Gesamtschule in Münster übersteigt die Kapazitäten der Friedensschule deutlich“, bilanziert Klaus Ehling das abgegebene Elternvotum. „Rechnet man die absoluten Zahlen hoch, sind fast die jährlichen Anmeldezahlen der bischöflichen Gesamtschule erreicht“, rechnet der Leiter des Amtes für Schule und Weiterbildung vor. „Bekanntlich reicht die Aufnahmekapazität dort ja nur für einen geringen Teil der Anmeldungen aus“.
Bemerkenswert aus Sicht der Schulverwaltung sind auch die Ergebnisse zum Thema Inklusion: 81 Prozent können sich sehr gut oder gut die Teilnahme ihres Kindes an inklusivem Unterricht vorstellen. Eine deutliche Mehrheit, die allerdings auch auf entsprechende Voraussetzungen setzt. Ganztägige Angebote sind vielen Eltern in Münster (50 Prozent) wichtig. Noch 48 Prozent können sich sogar eine Anmeldung an einer Schule mit gebundenem Ganztagsangebot (mindestens drei Tage mit mindestens sieben Zeitstunden) vorstellen.
Länge der Schulwege bei Grundschul-Fusionen sehr wichtig
Gefragt wurde auch nach der Elternmeinung zu möglichen Fusionen von Grundschulen. „Die Ergebnisse zeigen, dass wir mit unserem Grundsatz `kurze Beine - kurze Wege` beim Grundschulangebot absolut richtig liegen“, fühlt sich Schuldezernentin Andrea Hanke bestätigt. Denn für 94 Prozent aller Eltern, die sich die Fusion der Grundschule ihres Kindes prinzipiell vorstellen können, ist dies das entscheidende Kriterium: Der Schulweg darf nicht unzumutbar länger werden. Die Frage der Konfessionalität hingegen spielt nur für elf Prozent eine Rolle. Dass sich lediglich sechs Prozent der Eltern grundsätzlich gegen die Zusammenlegung von Grundschulen ausgesprochen haben, lässt auf ein großes Verständnis für schulorganisatorische Maßnahmen schließen - so lange die Schulen gut erreichbar bleiben und sich an Betreuungszeiten nichts ändert.
Dazu: Auswertung der Fragebögen als pdf