Vom Praktikum direkt in die Lehre
26.07.2010
Münster. (SMS) Arbeitsalltag statt Unterricht hieß es jeden Mittwoch für 15 Schülerinnen und Schüler der berufsorientierten Klasse 10 an der Geistschule. Einige von ihnen konnten dieses Praktikum als Sprungbrett ins Berufsleben nutzen, so wie Dani Deli.
Mit elf Jahren kam Dani aus dem Kosovo nach Deutschland. Heute, sechs Jahre später, hat er seinen Hauptschulabschluss in der Tasche und einen Lehrvertrag unterschrieben. Am 1. August beginnt der 17-Jährige eine dreijährige Ausbildung zum Tankwart an der Shell-Station an der Weseler Straße. Die Chancen für eine erfolgreiche berufliche Integration des jungen Zuwanderers stehen gut. Dani Deli hat im letzten Schuljahr hart dafür gearbeitet. An jedem Mittwoch ging er ins Praktikum. Zuerst in einer Boutique, später dann in der Tankstelle, wo man auf Anhieb viel Freude an ihm hatte. Tankstellen-Leiterin Gisela Stippel bot ihm an, auch nach der Schule stundenweise zu arbeiten. Seine Leistungen überzeugten, so dass aus dem Praktikanten jetzt ein Lehrling wird.
In der berufsorientierten Klasse 10 A bereitet die Geistschule die Jugendlichen gezielt auf den Einstieg ins Berufsleben vor, z. B. mit einem mehrtägigen Bewerbungstraining. Die Arbeitsgemeinschaft Münster, in der Stadt und Arbeitsagentur zusammenarbeiten, hat die Ausbildungsplatzsuche unterstützt durch Übernahme von Bewerbungskosten und das Angebot ausbildungsbegleitender Hilfen.
Zentraler Baustein der berufsorientierten Klasse ist der feste Praktikumstag in der Woche. „Die Jugendlichen arbeiten insgesamt sechs Wochen und damit länger als Blockpraktikanten im Betrieb“, erklärt Konrektorin Evita Holz. Weiterer Vorteil: Sie können den Betrieb wechseln, wenn es mal nicht klappt. So wie Dani Deli, der zunächst unbedingt Einzelhandelskaufmann werden wollte. Im ersten Betrieb musste er aber erkennen, „dass das noch nicht das Richtige für mich ist.“ Die Entscheidung für die Tankstelle sei ihm schwer gefallen, gibt er offen zu. Bereut habe er sie aber nicht. „Es gibt nicht den einen perfekten Beruf“, hat er gelernt und freut sich auf eine abwechslungsreiche Ausbildung. Denn Tankwarte sind Allround-Fachkräfte. „Verkauf, Kasse, Warenwirtschaft oder einfache Wartungsarbeiten am Auto gehören auch zum Arbeitsalltag“, erklärt Gisela Stippel.
Dani Deli ist keine Ausnahme in der berufsorientierten Klasse. Von den 15 Absolventen haben fünf einen Ausbildungsplatz über das Praktikum gefunden, andere suchen noch eine Lehrstelle. Wie Muhsin Dawood (16) aus dem Iran. Seine Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz als Fachkraft in der Systemgastronomie waren bisher erfolglos. Wenn’s nicht noch klappt, geht er weiter zur Schule, um mit einem höheren Abschluss seine Chancen zu erhöhen. Auch Samatha Hälker drückt weiter die Schulbank. Die 17-Jährige hat ihr Praktikum in einer Tierarztpraxis absolvierte und ist schlicht noch zu jung für die Ausbildung als Tierarzthelferin. Die Zeit bis zur ihrem 18. Geburtstag überbrückt sie mit einem Berufsschuljahr an der Hansaschule.
Auch wenn nicht alle den Weg ins Berufsleben direkt finden, ist für Evita Holz die berufsorientierte Klasse ein Erfolgsmodell. Kleine Klassen ermöglichten eine offene Lernkultur und intensive Betreuung. Großen Anteil am Erfolg hätten die Praktikumsbetriebe, stellt sie fest. Vor allem kleine Handwerksunternehmen seien offen für das Konzept, obwohl es gar nicht so einfach ist, einen Tagespraktikanten in den Betriebsalltag zu integrieren. „Wir freuen uns aber über jedes neue Unternehmen, dass durch die Zusammenarbeit mit uns künftige Fachkräfte finden will.“ Mehr Informationen gibt es an der Geistschule bei Evita Holz und Dirk Steding (Tel. 02 51/77 54 32).
Bildtext:
Arbeiten bald täglich zusammen: Dani Deli, ehemaliger Geistschüler und Auszubildender in spe, und Tankstellen-Leiterin Gisela Stippel. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Mit elf Jahren kam Dani aus dem Kosovo nach Deutschland. Heute, sechs Jahre später, hat er seinen Hauptschulabschluss in der Tasche und einen Lehrvertrag unterschrieben. Am 1. August beginnt der 17-Jährige eine dreijährige Ausbildung zum Tankwart an der Shell-Station an der Weseler Straße. Die Chancen für eine erfolgreiche berufliche Integration des jungen Zuwanderers stehen gut. Dani Deli hat im letzten Schuljahr hart dafür gearbeitet. An jedem Mittwoch ging er ins Praktikum. Zuerst in einer Boutique, später dann in der Tankstelle, wo man auf Anhieb viel Freude an ihm hatte. Tankstellen-Leiterin Gisela Stippel bot ihm an, auch nach der Schule stundenweise zu arbeiten. Seine Leistungen überzeugten, so dass aus dem Praktikanten jetzt ein Lehrling wird.
In der berufsorientierten Klasse 10 A bereitet die Geistschule die Jugendlichen gezielt auf den Einstieg ins Berufsleben vor, z. B. mit einem mehrtägigen Bewerbungstraining. Die Arbeitsgemeinschaft Münster, in der Stadt und Arbeitsagentur zusammenarbeiten, hat die Ausbildungsplatzsuche unterstützt durch Übernahme von Bewerbungskosten und das Angebot ausbildungsbegleitender Hilfen.
Zentraler Baustein der berufsorientierten Klasse ist der feste Praktikumstag in der Woche. „Die Jugendlichen arbeiten insgesamt sechs Wochen und damit länger als Blockpraktikanten im Betrieb“, erklärt Konrektorin Evita Holz. Weiterer Vorteil: Sie können den Betrieb wechseln, wenn es mal nicht klappt. So wie Dani Deli, der zunächst unbedingt Einzelhandelskaufmann werden wollte. Im ersten Betrieb musste er aber erkennen, „dass das noch nicht das Richtige für mich ist.“ Die Entscheidung für die Tankstelle sei ihm schwer gefallen, gibt er offen zu. Bereut habe er sie aber nicht. „Es gibt nicht den einen perfekten Beruf“, hat er gelernt und freut sich auf eine abwechslungsreiche Ausbildung. Denn Tankwarte sind Allround-Fachkräfte. „Verkauf, Kasse, Warenwirtschaft oder einfache Wartungsarbeiten am Auto gehören auch zum Arbeitsalltag“, erklärt Gisela Stippel.
Dani Deli ist keine Ausnahme in der berufsorientierten Klasse. Von den 15 Absolventen haben fünf einen Ausbildungsplatz über das Praktikum gefunden, andere suchen noch eine Lehrstelle. Wie Muhsin Dawood (16) aus dem Iran. Seine Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz als Fachkraft in der Systemgastronomie waren bisher erfolglos. Wenn’s nicht noch klappt, geht er weiter zur Schule, um mit einem höheren Abschluss seine Chancen zu erhöhen. Auch Samatha Hälker drückt weiter die Schulbank. Die 17-Jährige hat ihr Praktikum in einer Tierarztpraxis absolvierte und ist schlicht noch zu jung für die Ausbildung als Tierarzthelferin. Die Zeit bis zur ihrem 18. Geburtstag überbrückt sie mit einem Berufsschuljahr an der Hansaschule.
Auch wenn nicht alle den Weg ins Berufsleben direkt finden, ist für Evita Holz die berufsorientierte Klasse ein Erfolgsmodell. Kleine Klassen ermöglichten eine offene Lernkultur und intensive Betreuung. Großen Anteil am Erfolg hätten die Praktikumsbetriebe, stellt sie fest. Vor allem kleine Handwerksunternehmen seien offen für das Konzept, obwohl es gar nicht so einfach ist, einen Tagespraktikanten in den Betriebsalltag zu integrieren. „Wir freuen uns aber über jedes neue Unternehmen, dass durch die Zusammenarbeit mit uns künftige Fachkräfte finden will.“ Mehr Informationen gibt es an der Geistschule bei Evita Holz und Dirk Steding (Tel. 02 51/77 54 32).
Bildtext:
Arbeiten bald täglich zusammen: Dani Deli, ehemaliger Geistschüler und Auszubildender in spe, und Tankstellen-Leiterin Gisela Stippel. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.