"Und das Gute: Die Schüler kommen gern"

30.06.2010

Schreibwerkstatt in Hauptschule Coerde erfolgreich / "Stärken vor Ort" / Projekt endet

(SMS) Claudia hat große Fortschritte beim Lesen gemacht, Maurice schreibt nicht mehr alle Wörter klein und Tim kann sich endlich besser konzentrieren. Seit Anfang des Jahres haben sie mit neun weiteren Schülern der Hauptschule Coerde in der "Schreibwerkstatt" gelernt. Das Projekt aus dem Programm "Stärken vor Ort", gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und aus dem Europäischen Sozialfonds, geht jetzt zu Ende. Die Bilanz von Konrektorin Inge Nieländer fällt positiv aus: "Es war ein voller Erfolg."


"Die Jugendlichen leiden unter einer Lese- und Rechtschreibschwäche", erläutert Diplom-Pädagogin Sandra Bugajczyk, Betreuerin des Projektes. Das heißt, sie haben Schwierigkeiten etwa bei der Groß- und Kleinschreibung, sie verwechseln Buchstaben wie "d" und "t", verwenden das Dehnungs-"h" nicht oder schreiben einfach unleserlich.


"Bislang sind die Schüler im Deutsch-Unterricht gefördert worden. Das reicht aber nicht", erklärt Inge Nieländer. Eine Lese- und Rechtschreibschwäche nicht zu beheben, könne fatale Folgen haben. Sie wirke sich auf andere Fächer aus und blockiere die Betroffenen in ihrem Lernprozess. "Klassenziele sind gefährdet, auch Schulabschlüsse."


In drei Fördergruppen versucht Sandra Bugajczyk, den Jugendlichen aus der sechsten und siebten Klasse Sprache begreiflich zu machen. Bei Bedarf erteilt sie auch Einzelunterricht. Sie wendet Sprachförderprogramme am Computer an und vermittelt Lern- und Arbeitstechniken. Sie macht mit den Schülern Wahrnehmungsübungen, indem diese Holzbuchstaben durch Tasten erkennen müssen, oder lässt sie mit Hilfe eines Kartenspiels aus Wörtern neue bilden. "Oder ich fordere sie auf, Briefe an ihre Musik- oder Sport-Idole zu schreiben. Das motiviert sie besonders."


"Es wird die gesamte Persönlichkeit der jungen Menschen gestärkt", erläutert Inge Nieländer. Ihr Selbstwertgefühl wie auch ihre Konzentrationsfähigkeit würden gefestigt. "Und das Gute: Die Schüler kommen gerne." Auch die Eltern werden in das Projekt mit einbezogen.


Eine Stunde pro Woche in der "Schreibwerkstatt" - und die Schreibschrift von Schüler Ceneiz hat sich sehr verbessert. "Eine Fortsetzung des Projekts wäre sehr sinnvoll", sagt die Konrektorin. "Es gibt außerdem noch mehr Jugendliche an unserer Schule, die diese Hilfe brauchen könnten."


Der Europäische Sozialfonds ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument der EU. Die Stadt Münster bewarb mit sich mit einem lokalen Aktionsplan um das Programm und ist mit 15 Prozent an der Kofinanzierung beteiligt. Umgesetzt wird das Programm von 2009 bis 2011, zuständig ist die lokale Koordinierungsstelle bei der Stadt Münster im Amt für Schule und Weiterbildung, Abteilung Schule/Wirtschaft und berufliche Qualifizierung.


Foto: Sprachförderung per Computer: Projektleiterin Sandra Bugajczyk und Korektorin Inge Nieländer (hinten, v.l.) mit Teilnehmern der "Schreibwerkstatt". Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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