Eine Zeitreise zwischen Gestern und Morgen
20.04.2010
Münster (SMS) György Konrád gilt als einer der bedeutendsten Intellektuellen Europas. Am Sonntag, 25. April (11 Uhr) ist der 1933 in Debrecen geborene Schriftsteller bei „Scene Ungarn in NRW“ in Münster zu Gast. Der mit bedeutenden Auszeichnungen geehrte Schriftsteller (Friedenspreis des Buchhandels 1991, Karlspreis Stadt Aachen 2001) stellt auf Einladung des städtischen Kulturamtes, des Literaturvereins und der Deutsch-Ungarischen-Gesellschaft Münster „Das Buch Kalligaro“ vor.
„Im heutigen Ungarn gehört Konrád zu den Stimmen, die von rechtspopulistischen und antisemitischen Kreisen am liebsten mundtot gemacht würden“, berichtet Hermann Wallmann, Vorsitzender des Literaturvereins. In einem Interview habe Schriftstellerkollege László F. Földényi von einem Zeitungsartikel berichtet, der dazu aufgerufen habe, Bücher von Imre Kertész, Péter Esterházy, Péter Nádas und György Konrád zu vernichten, ihre Werke aus Bibliotheken zu entleihen und sie zu zerstören: „Es sollte also eine Art Bücherverbrennung werden“. Im April ist in Ungarn gewählt worden. „Sicherlich wird Konrád über die neue Situation in Ungarn kompetenter wie kaum ein zweiter berichten können“, so Wallmann, der als Moderator durch die Lesung führt.
Zuletzt in deutscher Übersetzung erschienen ist „Das Buch Kalligaro“. Es trägt keine Gattungsbezeichnung. Wer ist Kalligaro? Ein Flaneur, ein Betrachter, ein Liebhaber seiner Stadt Budapest, ein Freund ganz bestimmter Cafés und des Cognacs, ein Mann der Frauen. Ein höchst sonderbares, zwiespältiges Individuum; in der Provinz ebenso beheimatet wie in der Großstadt; ein Eremit; ein Erleidender historischer Verläufe. Krieg, Judenverfolgung, Diktatur und Reformdiktatur bringt er ebenso hinter sich, wie die Wende zur Demokratie. Darin zugleich aber ein Handelnder: Dissident, Stadtplaner, Politiker, Dichter, Wortführer, Präsident verschiedener Akademien; ein Reisender zwischen New York, Berlin und Ky?to.
Kurzum: In der Gestalt des Herrn Kalligaro begegnet der Leser einer neuen Spiegelung des György Konrád und seines Lebensweges. Eine Zeitreise zwischen Gestern und Morgen, ein Geschichts- und Geschichtenbuch des 20. Jahrhunderts.
Info: „Scene Ungarn in NRW“. Lesung mit György Konrád am Sonntag, 25. April, 11 Uhr, im Rathausfestsaal am Prinzipalmarkt. Vorverkauf: Buchhandling Rosta, Aegidiistraße 12, Telefon (02 51) 4 49 26,
www.muenster.de/stadt/kulturamt
Foto:
György Konrád liest am 25. April im Rathausfestsaal in Münster. Foto: Manfred Thomas. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
„Im heutigen Ungarn gehört Konrád zu den Stimmen, die von rechtspopulistischen und antisemitischen Kreisen am liebsten mundtot gemacht würden“, berichtet Hermann Wallmann, Vorsitzender des Literaturvereins. In einem Interview habe Schriftstellerkollege László F. Földényi von einem Zeitungsartikel berichtet, der dazu aufgerufen habe, Bücher von Imre Kertész, Péter Esterházy, Péter Nádas und György Konrád zu vernichten, ihre Werke aus Bibliotheken zu entleihen und sie zu zerstören: „Es sollte also eine Art Bücherverbrennung werden“. Im April ist in Ungarn gewählt worden. „Sicherlich wird Konrád über die neue Situation in Ungarn kompetenter wie kaum ein zweiter berichten können“, so Wallmann, der als Moderator durch die Lesung führt.
Zuletzt in deutscher Übersetzung erschienen ist „Das Buch Kalligaro“. Es trägt keine Gattungsbezeichnung. Wer ist Kalligaro? Ein Flaneur, ein Betrachter, ein Liebhaber seiner Stadt Budapest, ein Freund ganz bestimmter Cafés und des Cognacs, ein Mann der Frauen. Ein höchst sonderbares, zwiespältiges Individuum; in der Provinz ebenso beheimatet wie in der Großstadt; ein Eremit; ein Erleidender historischer Verläufe. Krieg, Judenverfolgung, Diktatur und Reformdiktatur bringt er ebenso hinter sich, wie die Wende zur Demokratie. Darin zugleich aber ein Handelnder: Dissident, Stadtplaner, Politiker, Dichter, Wortführer, Präsident verschiedener Akademien; ein Reisender zwischen New York, Berlin und Ky?to.
Kurzum: In der Gestalt des Herrn Kalligaro begegnet der Leser einer neuen Spiegelung des György Konrád und seines Lebensweges. Eine Zeitreise zwischen Gestern und Morgen, ein Geschichts- und Geschichtenbuch des 20. Jahrhunderts.
Info: „Scene Ungarn in NRW“. Lesung mit György Konrád am Sonntag, 25. April, 11 Uhr, im Rathausfestsaal am Prinzipalmarkt. Vorverkauf: Buchhandling Rosta, Aegidiistraße 12, Telefon (02 51) 4 49 26,
www.muenster.de/stadt/kulturamt
Foto:
György Konrád liest am 25. April im Rathausfestsaal in Münster. Foto: Manfred Thomas. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.