A wie Absurd und W wie Wolkengrab
14.04.2010
Münster (SMS) Auftakt für ein Festival mit ungarischer Kunst, Musik und Literatur. Das Land von Donau und Theiß stellt sich beim NRW-Projekt „scene“ mit namhaften Künstlerinnen und Künstlern auch in Münster vor. Zunächst gehört die Bühne den Literaten. Am Mittwoch, 21. April (20 Uhr), ist László F. Földényi zu Gast. Der Autor liest auf Einladung des städtischen Kulturamtes, des Literaturvereins Münster und der Deutsch- Ungarischen-Gesellschaft Münster aus „Schicksallogiskeit: Ein Imre-Kertész-Wörterbuch“.
Spätestens seit dem Erfolg „Roman eines Schicksallosen“ (dt. 1996) gilt Imre Kertész als einer der großen europäischen Schriftsteller. 2002 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. In seinen Romanen, Essays und Tagebüchern beschäftigt er sich auf ungewöhnliche und bisweilen provozierende Weise mit der „conditio humana“ nach Auschwitz. Bereits 1995 und 1999 war er zu Gast beim Literaturverein Münster und hat aus seinem „Galeerentagebuch“ und aus dem Roman „Fiasko“ gelesen; in seinem „Ich - ein anderer“ erwähnt er den Besuch in Münster.
Nun liegt mit dem neuen Buch des ungarischen Essayisten und Literaturwissenschaftlers László Földényi eine einzigartige Annäherung an das Werk von Imre Kertész vor. In 110 Einträgen erläutert sein „Wörterbuch“ charakteristische, interessante oder merkwürdige Begriffe, die bei Kertész immer wieder auftauchen. Von A wie „Absurd“ über G wie „Glück“ und J wie „Jude“ bis hin zu W wie „Wolkengrab“ und Z wie „Zoll“. Hermann Wallmann, Vorsitzender des Literaturvereins und Moderator der Lesung: „Jeder einzelne dieser Artikel von László Földényi ist ein brillanter Essay, der dazu anregt, sich wieder in Kertész’ Bücher zu vertiefen“. Auf eine ähnlich lexikalische Weise habe sich Földényi vor zehn Jahren einem der sprachmächtigsten deutschen Klassiker genähert - in dem Buch „Heinrich von Kleist. Im Netz der Wörter“.
László Földényi, geboren 1952, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen. Er lebt und arbeitet in Budapest. Im Jahr 2005 wurde er von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung mit dem Friedrich-Gundolf-Preis „für Germanistik im Ausland“ ausgezeichnet (seit 2009 ist er Akademie-Mitglied). In seiner Dankesrede „Deutschland - so nah, so fern“ - hat Földényi seine Verbundenheit mit der deutschen Kultur auf seine persönliche Lebensgeschichte, seine geopolitische Situation und auf viele glückliche Zufälle zurückgeführt wie etwa dem Umstand, dass er schon als Zehnjähriger einer älteren Dame Gedichte von Heinrich Heine habe vorlesen müssen.
In Ungarn ist ein neues Parlament gewählt worden. Es hat einen deutlichen Rechtsruck gegeben, auch antisemitische Kräfte sind stärker geworden. László Földényi ist der erste der ungarischen Autoren, die nach den Wahlen in Münster lesen. Anfang April erschien von ihm ein Interview, das den Titel trug „Europas Pulverfass“. Jetzt darf man auf die Lesung von László Földényi besonders gespannt sein.
Info: „Scene Ungarn in NRW“. Lesung mit László Földényi am Mittwoch, 21. April, 20 Uhr, in der Bezirksregierung, Domplatz, Saal 1. Moderation: Hermann Wallmann, Literaturverein Münster. Vorverkauf: Buchhandlung Rosta, Aegidiistraße 12, Telefon 02 51 / 4 49 26, www.muenster.de/stadt/kulturamt
Foto: László Földényi. Foto: Manfred Thomas. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Spätestens seit dem Erfolg „Roman eines Schicksallosen“ (dt. 1996) gilt Imre Kertész als einer der großen europäischen Schriftsteller. 2002 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. In seinen Romanen, Essays und Tagebüchern beschäftigt er sich auf ungewöhnliche und bisweilen provozierende Weise mit der „conditio humana“ nach Auschwitz. Bereits 1995 und 1999 war er zu Gast beim Literaturverein Münster und hat aus seinem „Galeerentagebuch“ und aus dem Roman „Fiasko“ gelesen; in seinem „Ich - ein anderer“ erwähnt er den Besuch in Münster.
Nun liegt mit dem neuen Buch des ungarischen Essayisten und Literaturwissenschaftlers László Földényi eine einzigartige Annäherung an das Werk von Imre Kertész vor. In 110 Einträgen erläutert sein „Wörterbuch“ charakteristische, interessante oder merkwürdige Begriffe, die bei Kertész immer wieder auftauchen. Von A wie „Absurd“ über G wie „Glück“ und J wie „Jude“ bis hin zu W wie „Wolkengrab“ und Z wie „Zoll“. Hermann Wallmann, Vorsitzender des Literaturvereins und Moderator der Lesung: „Jeder einzelne dieser Artikel von László Földényi ist ein brillanter Essay, der dazu anregt, sich wieder in Kertész’ Bücher zu vertiefen“. Auf eine ähnlich lexikalische Weise habe sich Földényi vor zehn Jahren einem der sprachmächtigsten deutschen Klassiker genähert - in dem Buch „Heinrich von Kleist. Im Netz der Wörter“.
László Földényi, geboren 1952, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen. Er lebt und arbeitet in Budapest. Im Jahr 2005 wurde er von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung mit dem Friedrich-Gundolf-Preis „für Germanistik im Ausland“ ausgezeichnet (seit 2009 ist er Akademie-Mitglied). In seiner Dankesrede „Deutschland - so nah, so fern“ - hat Földényi seine Verbundenheit mit der deutschen Kultur auf seine persönliche Lebensgeschichte, seine geopolitische Situation und auf viele glückliche Zufälle zurückgeführt wie etwa dem Umstand, dass er schon als Zehnjähriger einer älteren Dame Gedichte von Heinrich Heine habe vorlesen müssen.
In Ungarn ist ein neues Parlament gewählt worden. Es hat einen deutlichen Rechtsruck gegeben, auch antisemitische Kräfte sind stärker geworden. László Földényi ist der erste der ungarischen Autoren, die nach den Wahlen in Münster lesen. Anfang April erschien von ihm ein Interview, das den Titel trug „Europas Pulverfass“. Jetzt darf man auf die Lesung von László Földényi besonders gespannt sein.
Info: „Scene Ungarn in NRW“. Lesung mit László Földényi am Mittwoch, 21. April, 20 Uhr, in der Bezirksregierung, Domplatz, Saal 1. Moderation: Hermann Wallmann, Literaturverein Münster. Vorverkauf: Buchhandlung Rosta, Aegidiistraße 12, Telefon 02 51 / 4 49 26, www.muenster.de/stadt/kulturamt
Foto: László Földényi. Foto: Manfred Thomas. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.