Oskar Kurt Döbrich: 60 Werke für das Stadtmuseum

03.02.2010

Repräsentative Auswahl aus dem Nachlass / Zeichnungen ab sofort zu sehen / Ausstellung zum 100. Geburtstag geplant

(SMS) Das Stadtmuseum Münster erhielt jetzt eine Schenkung von mehr als 60 Werken aus dem Nachlass des Zeichners, Graphikers und Malers Oskar Kurt Döbrich. Die älteste Tochter des Künstlers übereignete im Einvernehmen mit ihren beiden Schwestern dem Museum eine repräsentative Auswahl aus Döbrichs künstlerischem Schaffen der 1930er Jahre und einige interessante Münstermotive aus der Vorkriegszeit.


"Diese Schenkung freut uns auch darum so sehr, weil das Stadtmuseum für das Jahr 2011 anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers eine größere Ausstellung plant, in der die Werke aus dem Nachlass zu sehen sein sollen", macht Dr. Barbara Rommé, Leiterin des Museum, neben der aktuellen Erweiterung des Bestandes auch auf einen Höhepunkt des Programms des kommenden Jahres aufmerksam.


Oskar Kurt Döbrich wurde 1911 in Metz geboren; seine Familie musste Lothringen nach der Besetzung durch die französische Armee 1918 verlassen. Über mehrere Stationen kam Döbrich schließlich nach Münster und machte 1933 am heutigen Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium Abitur.


Schon früh wurde sein Talent erkannt: Noch als Schüler wurde er mit der künstlerischen Gestaltung der Bühnenvorhänge für die Aula betraut. Einer der späteren Freunde und Förderer Döbrichs war Otto Pankok. Von 1933 bis 1937 studierte er an der staatlichen Kunstakademie in Berlin. Nach russischer Kriegsgefangenschaft kehrte Döbrich 1945 zurück nach Münster, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1970 unter anderem am Gymnasium Paulinum und am Schillergymnasium lehrte. Er war Mitglied der Freien Künstlergemeinschaft Schanze. Seine Werke wurden unter anderem in Paris und Berlin ausgestellt.


Vier Zeichnungen Döbrichs aus dem Jahr 1933, die das Stadtmuseum als Schenkung erhalten hat, sind ab sofort in der Schausammlung des Museums zu sehen. In ihnen setzt sich der Künstler kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinander. Deutlich setzt er seine Abneigung gegen das Regime und seine Visionen über die Folgen der Diktatur ins Bild. Dabei steht weniger eine politische Abrechnung im Fokus seiner Arbeiten, als die Auseinandersetzung mit den unmenschlichen Auswirkungen auch auf seine jüdischen Mitbürger.


Döbrichs Werke können nicht einer bestimmten Stilrichtung zugerechnet werden. Anklänge an die neue Sachlichkeit und Expressionismus sind ebenso vorhanden wie altmeisterliche Züge. Dennoch tragen die meisten Bilder Oskar Kurt Döbrichs durch ihre formale Ruhe seine charakteristische Handschrift.


Foto:


- Die Schwestern Dagmar Köhler (l.) und Beate Döbrich überreichten Museumsleiterin Dr. Barbara Rommé auch die vier Zeichnungen aus dem Nachlass ihres Vaters, die ab sofort im Stadtmuseum zu sehen sind. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


- Oskar Kurt Döbrich, Er will noch nicht mit, Feder auf Papier, 1934. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


- Oskar Kurt Döbrich, Der bekrönte Engel, Feder auf Papier, 1934. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Alle Pressemitteilungen der Stadt Münster

Kontakt für Bürgerinnen und Bürger

Stadt Münster
48127 Münster
02 51/4 92-0
Behördennummer:  115

stadtverwaltung@stadt-muenster.de

Kontakt für Presseanfragen

Amt für Kommunikation