Palästinenser und Israelis diskutieren Lösung für Konfliktregion Naher Osten

15.10.2009

Öffentliche Veranstaltung am Freitag, 23. Oktober / Höhepunkt der Reihe "Dialoge zum Frieden"

Münster (SMS) Wo sonst Fiktion auf dem Spielplan des Kleinen Hauses der Städtischen Bühnen steht, geht es am Freitag, 23. Oktober, von 16 bis 19 Uhr um die harte Realität des Nahostkonflikts. Namhafte Vertreter aus Religion, Wissenschaft und Medien berichten in einer Podiumsdiskussion von ihren Erfahrungen und erörtern Lösungswege für die Konfliktregion Naher Osten. Der Eintritt ist frei; Anmeldung erforderlich in der Münster-Information (Tel. 4 92-27 12) oder an der Theaterkasse (Tel. 59 09-100).

Die Diskussionsrunde ist Höhepunkt der Veranstaltungsreihe "1648: Dialoge zum Frieden". Mit dieser jährlichen Reihe macht Münster seine historisch begründete Verantwortung und seine Kompetenz für Konfliktlösung durch Dialog in der Tradition der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden deutlich. Fünf Teilnehmer, darunter Palästinenser wie Israelis, sitzen am 23. Oktober an einem Tisch:

- Aus Birzeit in der Nähe von Jerusalem, stammt die palästinensische Christin Dr. Sumaya Farhat-Naser. Zu den vielen Ehrungen für ihr Friedensengagement im Nahostkonflikt gehören unter anderem der Augsburger Friedenspreis und die Ehrendoktorwürde der Universität Münster.

- Prof. Sari Nusseibeh ist Präsident der Jerusalemer Al-Quds-Universität. Er kommt aus einer arabischen Familie, die seit Jahrhunderten die Türwächter der Grabeskirche stellt. Bis August 2009 gehörte er dem Zentralkomitee der Fatah an und war an den Friedensverhandlungen der 90er Jahre beteiligt.

- Prof. Moshe Zimmermann, israelischer Historiker und Publizist, lehrt an der Hebräischen Universität Jerusalem. Für seine Arbeiten, in denen er sich auch mit der deutsch-israelischen Geschichte beschäftigt, erhielt er viele Ehrungen. Zum 60. Jahrestag der Gründung Israels hielt er im Düsseldorfer Landtag eine vielbeachtete Rede.

- Dr. Navid Kermani, deutsch-iranischer Schriftsteller und Orientalist, ist Mitglied der deutschen Islamkonferenz. Er beschäftigt sich mit dem Dialog der Religionen und dem Verhältnis zwischen Okzident und Orient. Er erhielt den Hessischen Kulturpreis 2009.

- Björn Blaschke war von 2002 bis 2008 ARD-Korrespondent in Amman. Während des jüngsten Irak-Krieges unternahm er viele Reisen zur Berichterstattung aus der Krisenregion. Der WDR-Redakteur erhielt im Jahr 2000 den "Kurt-Magnus-Preis für Nachwuchsjournalisten".

Moderiert wird die Runde von Manfred Erdenberger. Der ehemalige WDR-Chefkorrespondent ist Gründer und Sprecher der Deutschen Initiative für den Nahen Osten (DINO), die das Gespräch im Kleinen Haus mitorganisiert. Die überparteiliche und interreligiöse Initiative besteht seit 2006. Sie will Verständnis für die komplizierten Zusammenhänge im Nahen Osten schaffen und Vorbehalte und Intoleranz gegenüber allen Konfliktparteien abbauen. Zu ihren Mitgliedern zählen neben anderen Rita Süssmuth, Wolfgang Clement, Klaus Kinkel, der ehemalige israelische Botschafter Avi Primor und der Seniordirektor des Islam-Archivs, Muhammad Salim Abdullah. Sitz der Initiative ist Münster, denn DINO möchte den Prämissen des Westfälischen Friedens auch im Nahen Osten Gehör verschaffen.

Das komplette Programm der Reihe "Dialoge zum Frieden" enthält ein Faltblatt, das in der Münster-Information im Stadthaus 1 ausliegt. Es kann auch im Stadtnetz www.muenster.de abgerufen werden. Die Veranstaltungsreihe wird gefördert durch die Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost und das Land Nordrhein-Westfalen.


Fotos:

Dr. Sumaya Farhat-Naser

Prof. Sari Nusseibeh

Prof. Moshe Zimmermann

Dr. Navid Kermani

Björn Blaschke (bei der Befragung eines Polizisten in Bagdad) -
Fotos: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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