Neun Millionen Mark für den Arbeitsmarkt in Münster

21.07.2000

Land und Stadt unterzeichnen Vertrag / Fördermittel vor allem für Langzeitarbeitslose

(SMS) Zur Finanzierung von neuen Arbeitsmarktprojekten erhält die Stadt Münster über neun Millionen Mark. Diese Mittel stellen das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union für zunächst drei Jahre zur Verfügung. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten am Freitag (21. Juli) Dr. Kirsten Witte, Vorsitzende des Beirates der Arbeitsmarkt-Initiative Münster (AIM), und Dr. Axel Bürger vom Ministerium für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie.

Erstmals fließen damit Fördergelder des Landes und der EU zur Umsetzung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen direkt nach Münster. "Damit wird die Entscheidung, welche Projekte zur Umsetzung gelangen, den verantwortlichen Akteuren des Arbeitsmarktes vor Ort übertragen", so Dr. Witte. "Auf den lokalen Arbeitsmarkt kann künftig schnell und flexibel reagiert werden", bennnt die Leiterin der Wirtschaftsförderung Münster den entscheidenden Vorteil des Verfahrens.

Mit einer Arbeitslosenquote von durchschnittlich 9,4 Prozent lag Münster im vergangenen Jahr unter dem Landesdurchschnitt. Dennoch: Die Westfalenhauptstadt ist keine Insel - auch hier gibt es Zielgruppen, die von Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit besonders betroffen sind. Auf der Basis einer vom Regionalsekretariat Münster erstellten arbeitsmarktpolitischen Rahmenkonzeption wurden Bedarfe analysiert und Handlungsschwerpunkte für Münster vorgeschlagen. "Diese Handlungsschwerpunkte und ihre Finanzierung werden in der Zielvereinbarung formuliert und durch die Unterzeichnung vom Land anerkannt", sagte Dr. Bürger.

Wieder im Beruf Tritt fassen

Münster richtet sich bei der Vergabe der Fördermittel in erster Linie an Personen, die langzeitarbeitslos oder davon bedroht sind. "Gerade sie benötigen verstärkt Unterstützung, um im Berufsleben wieder Fuß zu fassen, erläutert Kirsten Witte die Schwerpunktsetzung. 250 Personen sollen mit einem Finanzvolumen von 4,9 Millionen Mark Förderung erhalten. Davon wiederum, so das erklärte Ziel, sollen 55 Prozent zurück in den ersten Arbeitsmarkt finden. Für weitere 15 Prozent ist eine Qualifizierung mit einem Abschluss geplant.

"Es gibt Personengruppen, die besonders von der Ausgrenzung des Arbeitsmarktes bedroht sind", erläutert Julia Roesler, Leiterin des bei der Wirtschaftsförderung angesiedelten Regionalsekretariates Münster. Mit 907 000 Mark sollen rund 60 sozial benachteiligte Frauen und Männer gefördert werden. Weitere 454 000 Mark entfallen auf die Entwicklung von Bildungs- und Beratungsangeboten, die es in Münster bisher noch nicht gibt.

Chancen von Frauen verbessern

Auch wenn die Stadt Münster eine funktionierende mittelständische Wirtschaftsstruktur aufzuweisen hat, soll die regionale Wirtschaft von der Mittelzuweisung profitieren. Rund 1,8 Millionen Mark fließen in rund 70 Maßnahmen, die der Modernisierung von Betrieben dienen. Schwerpunkte dieser Arbeitsplatzförderung sind Beratung und die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Speziell für die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Frauen sind 900 000 Mark eingeplant. Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt - diese Maxime zieht sich ohnehin durch alle genannten Förderschwerpunkte.

Die konkrete Projektauswahl übernimmt der AIM-Beirat mit seinen Mitgliedern, darunter Arbeitsamt, Stadt Münster, Kammern, Gewerkschaften und die Regionalstelle Frau und Beruf. Die Koordination leistet das Regionalsekretariat.

"In den nächsten drei Jahren wird in regelmäßigen Gesprächen die Umsetzung der Ziele überprüft", betonte Dr. Axel Bürger. "Dadurch wird sichergestellt, dass Stadt und Land in Abstimmung miteinander flexibel auf Entwicklungen reagieren können".

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