Barriere-Check: Kuhviertel unter der Lupe

08.07.2009

Behindertenkommission unternahm Rundgang / Mehr Sensibilität von Nichtbehinderten gefragt

Münster (SMS) Langsam tastet sich Jutta Hilfer mit dem Langstock an der Hauswand entlang. Doch weit kommt die blinde Frau nicht. Auf dem Gehweg steht ein Fahrrad, ihr Stock stößt an die Speichen, sie bleibt unschlüssig stehen. Wie kann sie jetzt ohne Hilfe weiterkommen? Für Blinde sind das Alltagsszenen. Mitglieder der Arbeitsgruppe Stadtplanung und Verkehr der Behindertenkommission machten bei einem Rundgang durch das Kuhviertel auf solche "mobilen Barrieren" aufmerksam.

Vor allem gehbehinderte und blinde Menschen sind von behindernd abgestellten Fahrrädern, Mülleimern auf Gehwegen oder Scherben betroffen. "Vielen ist gar nicht bewusst, dass ihr Verhalten Menschen mit Behinderungen in der Mobilität einschränkt", so Wulf Greiling, der Sprecher der Arbeitsgruppe. Deshalb will die Arbeitsgruppe mit ihren Stadtrundgängen das Bewusstsein für die Situation Behinderter schärfen.

Mitarbeiter des Tiefbauamtes, des Ordnungsamtes und der Koordinierungsstelle für Behindertenfragen im Sozialamt begleiten die Rundgänge. Sie führen über dabei zutage getretene Probleme Protokoll und versuchen Abhilfe zu schaffen. Abgesenkte Bordsteine und regelmäßige Kontrollen leisten einen wichtigen Beitrag zur Mobilität behinderter Menschen. Doch im Kuhviertel mit seinen vielen Kneipen und engen Bürgersteigen reicht das oft nicht aus. "Ein bisschen weniger Gedankenlosigkeit und ein bisschen mehr Rücksichtnahme beim Abstellen der Fahrräder würde das Leben von behinderten Menschen sehr erleichtern", so Wulf Greiling.

Die Arbeitsgruppe plant weitere Rundgänge. Wer in seinem Wohnviertel Probleme mit Barrieren hat oder am Thema "Mobilität für behinderte Menschen" interessiert ist, kann sich an die Koordinierungsstelle für Behindertenfragen im Sozialamt der Stadt wenden: Tel. 4 92-59 94, Fax 4 92-79 01, E-Mail stehling@stadt-muenster.de.

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Barriere-Check: Eine Arbeitsgruppe der Behindertenkommission machte im Kuhviertel einen Stadtrundgang der besonderen Art. - Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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