Picasso-Platz wird gepflastert
08.06.2009
Münster (SMS) Auf dem Picasso-Platz schieben die Bagger die letzten Tonnen Schottermaterial in Richtung Königstraße. In etwa drei Wochen geht das große Puzzeln los: Dann bannen die Bauarbeiter im Auftrag des städtischen Tiefbauamtes in detailgetreuer Feinarbeit das gepixelte Konterfei des Künstlers in roten Granitsteinen und anthrazitfarbenem Basalt auf den Platz.
Einem Bild des Fotografen Robert Capa nachempfunden, wird Picassos Kopf nahezu den gesamten etwa 30 mal 30 Meter großen Platz zwischen Kettelerschem Hof und Westfälischer Vereinsdruckerei sowie den angrenzenden Straßenraum bis zur Gebäudekante des Museums füllen. Nachdem Sohn Claude Ruiz Picasso im letzten Jahr Bedenken gegen das geplante Motiv geäußert hatte, bekommt sein Vater bei der endgültigen Pflasterung im Unterschied zum ursprünglichen Entwurf einen Ringelpullover angezogen – allerdings erst im nächsten Jahr. Im ersten Bauabschnitt 2009 wird das Bild knapp unter dem Kinn – sprich: an der westlichen Bürgersteigkante der Königstraße – enden. Die Pflasterung der Straße nimmt das Tiefbauamt erst im nächsten Frühjahr in Angriff.
Die Bauvorbereitung war aufwändig. "Eigentlich steht für jeden der 23,9 mal 23,9 Zentimeter großen Steine schon fest, wo er verwendet wird", beschreibt Theodor Schulte vom Tiefbauamt. Damit das Bild gelingen kann, muss nach je drei gepflasterten Reihen nachgemessen werden, ob das Pflaster noch mit den Plänen des Architekturbüros Chestnutt_Niess übereinstimmt. Auch die Auswahl der Materialien war langwierig. Schließlich müssen die Steine in Form, Stärke, Fugenbild und Farbe gut zusammen passen. Die Ausdruckskraft des Bildes soll selbst bei Regen erhalten bleiben. Nun kommt der rote Granit aus Vietnam, der Basalt aus der Eifel und der umgebende Betonstein aus Münster.
Neben der Gestaltung zählt die Funktion des Platzes. Daher sind die Bauarbeiter in den kommenden Wochen damit beschäftigt, die Platzoberfläche in Form zu bringen und zu glätten. Auf den Schotter kommt eine Splitt-Sand-Mischung, welche die vorgegebenen Höhen millimetergenau einhalten muss. Der Baum, der zukünftig die Pflanzfläche im hinteren rechten Quadranten bezieht, hat Anspruch auf ein knappes Viertel des Regens, der auf den Picasso-Platz fällt und mit dem entsprechenden Gefälle sanft trichterförmig auf die Baumscheibe geleitet wird. Da die vordere Platzhälfte leicht zur Königstraße hin abfällt, ist lediglich ein Ablauf notwendig. Der einzige Gulli auf dem Platz entsorgt das hintere linke Viertel.
Die Platzgestaltung ist das Ergebnis des Landeswettbewerbs "Stadt macht Platz – NRW macht Plätze" aus dem Jahr 2005, bei dem das Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehrsplanung sich beteiligt hatte. Die Bau- und Planungskosten von 563 000 Euro werden zur Hälfte durch das Stadterneuerungsprogramm NRW getragen.
Bilder:
1. Nach dem Entwurf des Berliner Architekturbüros lässt das Tiefbauamt den Picasso-Platz pflastern.
2. Nach dem simulierten Regenguss glänzt die gepflasterte Musterfläche auf dem städtischen Bauhof. Fotos: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Einem Bild des Fotografen Robert Capa nachempfunden, wird Picassos Kopf nahezu den gesamten etwa 30 mal 30 Meter großen Platz zwischen Kettelerschem Hof und Westfälischer Vereinsdruckerei sowie den angrenzenden Straßenraum bis zur Gebäudekante des Museums füllen. Nachdem Sohn Claude Ruiz Picasso im letzten Jahr Bedenken gegen das geplante Motiv geäußert hatte, bekommt sein Vater bei der endgültigen Pflasterung im Unterschied zum ursprünglichen Entwurf einen Ringelpullover angezogen – allerdings erst im nächsten Jahr. Im ersten Bauabschnitt 2009 wird das Bild knapp unter dem Kinn – sprich: an der westlichen Bürgersteigkante der Königstraße – enden. Die Pflasterung der Straße nimmt das Tiefbauamt erst im nächsten Frühjahr in Angriff.
Die Bauvorbereitung war aufwändig. "Eigentlich steht für jeden der 23,9 mal 23,9 Zentimeter großen Steine schon fest, wo er verwendet wird", beschreibt Theodor Schulte vom Tiefbauamt. Damit das Bild gelingen kann, muss nach je drei gepflasterten Reihen nachgemessen werden, ob das Pflaster noch mit den Plänen des Architekturbüros Chestnutt_Niess übereinstimmt. Auch die Auswahl der Materialien war langwierig. Schließlich müssen die Steine in Form, Stärke, Fugenbild und Farbe gut zusammen passen. Die Ausdruckskraft des Bildes soll selbst bei Regen erhalten bleiben. Nun kommt der rote Granit aus Vietnam, der Basalt aus der Eifel und der umgebende Betonstein aus Münster.
Neben der Gestaltung zählt die Funktion des Platzes. Daher sind die Bauarbeiter in den kommenden Wochen damit beschäftigt, die Platzoberfläche in Form zu bringen und zu glätten. Auf den Schotter kommt eine Splitt-Sand-Mischung, welche die vorgegebenen Höhen millimetergenau einhalten muss. Der Baum, der zukünftig die Pflanzfläche im hinteren rechten Quadranten bezieht, hat Anspruch auf ein knappes Viertel des Regens, der auf den Picasso-Platz fällt und mit dem entsprechenden Gefälle sanft trichterförmig auf die Baumscheibe geleitet wird. Da die vordere Platzhälfte leicht zur Königstraße hin abfällt, ist lediglich ein Ablauf notwendig. Der einzige Gulli auf dem Platz entsorgt das hintere linke Viertel.
Die Platzgestaltung ist das Ergebnis des Landeswettbewerbs "Stadt macht Platz – NRW macht Plätze" aus dem Jahr 2005, bei dem das Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehrsplanung sich beteiligt hatte. Die Bau- und Planungskosten von 563 000 Euro werden zur Hälfte durch das Stadterneuerungsprogramm NRW getragen.
Bilder:
1. Nach dem Entwurf des Berliner Architekturbüros lässt das Tiefbauamt den Picasso-Platz pflastern.
2. Nach dem simulierten Regenguss glänzt die gepflasterte Musterfläche auf dem städtischen Bauhof. Fotos: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.