Neues Innenleben für den Hauptsammler IV
17.11.2008
Münster (SMS) Ab Dienstag, 18. November, wird es spannend an der Kanalbaustelle Cheruskerring. Das städtische Tiefbauamt lässt den ersten von vier so genannten "Inlinern" im Hauptsammler IV verlegen: Auf einer Länge von etwa 130 Metern wird ein mit Kunstharz getränkter Nadelfilzschlauch in den bestehenden Schmutzwasserkanal eingezogen. Damit saniert das Tiefbauamt den maroden alten Kanal quasi im "Leitung-in-Leitung-System".
Stattliche 18 Tonnen wiegt das Schlauchmonstrum, auch wenn es mit einer Wandstärke von nicht ganz zweieinhalb Zentimetern bei der Anlieferung wie ein zusammengefalteter Strumpf auf einem Lkw Platz findet. In knapp sechs Stunden wird der "Inliner" in seine endgültige unterirdische Position gebracht. Die alte Betonleitung muss dafür ganz und gar trocken sein, denn sonst kann die neue Innenauskleidung sich nicht dicht an die Wände schmiegen.
Seit August hat das Tiefbauamt daher eine Umleitung für das Schmutzwasser in den parallel laufenden Regenwasserkanal gebaut. "Das ist eine unheimlich aufwändige und anspruchsvolle Geschichte", erläutert Bauleiter Dirk Havermeier. "Bis zu 200 Liter pro Sekunde bewältigt die große Pumpe. Außerdem schaffen auf der Gesamtlänge fast 40 weitere Pumpen die Abwässer der Anlieger in den 'Bypass'." Damit während der kommenden Tage mit der Umleitung nichts schief geht – keine Pumpe abhanden kommt oder sich zusetzt und kein Stromausfall den Betrieb lähmt – ist die Baustelle 24 Stunden am Tag besetzt. Ein Notstromaggregat und Ersatzpumpen stehen bereit.
Liegt der "Inliner" an Ort und Stelle, muss er drei Tage lang aushärten. Dazu lässt das Tiefbauamt den Abschnitt mit 250 Kubikmetern Wasser auffüllen. Das Wasser wird zunächst langsam erwärmt, dann wieder allmählich abgekühlt und schließlich abgelassen. Zum Ende der Woche sollte der Schlauch im Querschnitt aussehen wie ein auf die Spitze gestelltes Ei. Dann fehlen noch die Hausanschlüsse. Die Mitarbeiter der Baufirma werden die Köpfe einziehen müssen, denn die Löcher für die Anschlussleitungen werden im Handbetrieb aus dem 1,20 Meter hohen Kanal heraus gefräst.
In der letzten Novemberwoche sowie im Frühjahr lässt das Tiefbauamt diese Prozedur noch insgesamt dreimal wiederholen, bis der gesamte Hauptsammler IV zwischen Wienburgstraße und Kanalstraße rundum saniert ist. "Bei einem so großen Kanal kommt das Inlinerverfahren in Münster zum ersten Mal zum Einsatz", sagt Bauleiter Havermeier. "Wir haben uns dazu entschieden, weil die Gesamtbauzeit mindestens vier Monate kürzer ist. Die Beeinträchtigung für die Autofahrer auf dem Ring ist viel geringer, und die Anwohner leiden längst nicht so stark unter Erdbewegungen und Baustellenverkehr, weil wir viel weniger Baugruben öffnen müssen."
Stattliche 18 Tonnen wiegt das Schlauchmonstrum, auch wenn es mit einer Wandstärke von nicht ganz zweieinhalb Zentimetern bei der Anlieferung wie ein zusammengefalteter Strumpf auf einem Lkw Platz findet. In knapp sechs Stunden wird der "Inliner" in seine endgültige unterirdische Position gebracht. Die alte Betonleitung muss dafür ganz und gar trocken sein, denn sonst kann die neue Innenauskleidung sich nicht dicht an die Wände schmiegen.
Seit August hat das Tiefbauamt daher eine Umleitung für das Schmutzwasser in den parallel laufenden Regenwasserkanal gebaut. "Das ist eine unheimlich aufwändige und anspruchsvolle Geschichte", erläutert Bauleiter Dirk Havermeier. "Bis zu 200 Liter pro Sekunde bewältigt die große Pumpe. Außerdem schaffen auf der Gesamtlänge fast 40 weitere Pumpen die Abwässer der Anlieger in den 'Bypass'." Damit während der kommenden Tage mit der Umleitung nichts schief geht – keine Pumpe abhanden kommt oder sich zusetzt und kein Stromausfall den Betrieb lähmt – ist die Baustelle 24 Stunden am Tag besetzt. Ein Notstromaggregat und Ersatzpumpen stehen bereit.
Liegt der "Inliner" an Ort und Stelle, muss er drei Tage lang aushärten. Dazu lässt das Tiefbauamt den Abschnitt mit 250 Kubikmetern Wasser auffüllen. Das Wasser wird zunächst langsam erwärmt, dann wieder allmählich abgekühlt und schließlich abgelassen. Zum Ende der Woche sollte der Schlauch im Querschnitt aussehen wie ein auf die Spitze gestelltes Ei. Dann fehlen noch die Hausanschlüsse. Die Mitarbeiter der Baufirma werden die Köpfe einziehen müssen, denn die Löcher für die Anschlussleitungen werden im Handbetrieb aus dem 1,20 Meter hohen Kanal heraus gefräst.
In der letzten Novemberwoche sowie im Frühjahr lässt das Tiefbauamt diese Prozedur noch insgesamt dreimal wiederholen, bis der gesamte Hauptsammler IV zwischen Wienburgstraße und Kanalstraße rundum saniert ist. "Bei einem so großen Kanal kommt das Inlinerverfahren in Münster zum ersten Mal zum Einsatz", sagt Bauleiter Havermeier. "Wir haben uns dazu entschieden, weil die Gesamtbauzeit mindestens vier Monate kürzer ist. Die Beeinträchtigung für die Autofahrer auf dem Ring ist viel geringer, und die Anwohner leiden längst nicht so stark unter Erdbewegungen und Baustellenverkehr, weil wir viel weniger Baugruben öffnen müssen."