250 Münsteraner in der Job-Offensive

12.09.2008

Arbeitsgemeinschaft legte Sonderprogramm auf / Kraftakt zeigt Wirkung

Münster (SMS) Mehr als 250 Münsteraner sind seit Sommer 2008 mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Münster (AMS) in die Job-Offensive gegangen. In maßgeschneiderten und zum Teil neuartigen Lehrgängen machen sie sich fit für den Arbeitsmarkt. "Für viele wird der Einsatz mit einem festen Job enden, für manche bedeutet er sogar den Abschied von Hartz IV", ist AMS-Geschäftsführer Dr. Thomas Gahlen überzeugt.

In der AMS arbeiten die Stadt und die Agentur für Arbeit Münster zusammen. 13 Millionen Euro gibt sie jährlich aus, um erwerbsfähige Hilfebedürftige aus Münster in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Mit der "Job-Offensive" hat sie kurzfristig ein Sonderprogramm aufgelegt, um das anhaltend gute Arbeitsmarktklima mit der hohen Nachfrage nach qualifizierten Kräften zu nutzen.

Das Programm ist ein Kraftakt. "Aber es spricht viel dafür, dass er sich für viele Menschen auszahlen wird", freut sich Gahlen über "gute Teilnehmerzahlen". In vielen Veranstaltungen und Beratungen hatten Regine Schwerin und Karl-Heinz Albermann von der AMS die Angebote vorgestellt, darunter ganz neue Konzepte. Die lokale Nachfrage nach Arbeitskräften war ein entscheidendes Kriterium für die Entwicklung der Angebote. "Es geht hier nicht darum, Leistungsempfänger in irgendwelchen Maßnahmen zu beschäftigen", erläutert Schwerin. "Entscheidend ist: Was brauchen die Menschen gerade hier, um ihre Jobchancen zu verbessern?"

Eine Antwort ist der Kombinationskurs Auslieferungsfahrer/Lager/Logistik. Die AMS erwartet sich davon eine hohe Erfolgsquote, sprich Jobangebote aus der Wirtschaft für die Absolventen. Aus gutem Grund: In Münster und Umgebung ist die Logistikbranche stark. "Die Unternehmen suchen ständig qualifiziertes Personal", erklärt Regine Schwerin mit Blick auf den stark wachsenden Güterkraftverkehr. Über 80 Teilnehmer gewann die AMS für die Lehrgänge beim Bildungswerk Verkehr Wirtschaft Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. und bei der Dekra. Dort bauen sie in viereinhalb Monaten nicht nur ihre Fahrerlaubnis aus, sondern werden auch in Lagerwirtschaft, Umgang mit Gefahrgut oder Kundenkommunikation geschult.

Mit ähnlich hohen Erwartungen startet die AMS dreimonatige Integrationskurse, durchgeführt vom Bildungsinstitut Münster, dem Handwerkskammer-Bildungszentrum und der Bildungsinitiative Münster. Schwerpunkt ist ein zweimonatiges Betriebspraktikum, bei dem sich die Teilnehmer für einen Job empfehlen sollen. "In diesen Kursen treten Menschen an, die eigentlich eine gute Qualifikation haben, aber den Zugang zu Unternehmen nicht finden", sagt Regine Schwerin.

Sprachintensivkurse für Zuwanderer, eine neue Integrationsmaßnahme für ältere Arbeitnehmer und ein Betreuungsangebot zum NRW-Lohnkostenzuschuss-Programm "Jobperspektive" ergänzen die Job-Offensive der AMS. Die Kurse sind exakt auf Zielgruppen zugeschnitten. Schwerin: "Passgenaue Unterstützung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für Arbeitsmarktprogramme."

Das gilt besonders für das neue Angebot für Menschen mit Nebenverdienst, das die AMS mit dem Weiterbildungsinstitut Grone durchführt. "Es gibt nicht wenige Hilfebedürftige, die einen 400-Euro-Job haben und sich weiterqualifizieren wollen, um ihre Chancen zu verbessern", weiß Regine Schwerin. Jetzt können diese in einem Training zeitlich flexibel und individuell lernen, ohne den Nebenjob aufgeben zu müssen oder die Familienarbeit zu vernachlässigen. -Infos zur Job-Offensive: AMS, Regine Schwerin, Tel. 21 08 01 72.

Über die Arbeitsgemeinschaft Münster (AMS)

Fast 20 000 Menschen in Münster sind angewiesen auf finanzielle Unterstützung durch die Arbeitsgemeinschaft Münster (AMS), um den Lebensunterhalt und die Wohnung zu sichern. Seit 2005 ist es Aufgabe der AMS, diesen Menschen Zugang zu den verbrieften Hilfen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II - besser bekannt unter dem Namen Hartz IV - zu ermöglichen. 2007 gewährte die AMS, in der die Stadt Münster und die Agentur für Arbeit Münster zusammenarbeiten, Leistungen in Höhe von fast 100 Millionen Euro.

Zweite Aufgabe der AMS ist es, erwerbsfähige Hilfebedürftige bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. 13 Millionen Euro gab sie 2007 für Weiterbildung, Integration und Beratung aus. 13 000 Menschen profitierten davon: von arbeitslosen Jugendlichen, Zuwanderern und älteren Arbeitnehmern bis zu alleinerziehenden Frauen, Erwerbslosen ohne Ausbildung und Menschen mit Behinderungen. 15,7 Prozent der Geförderten wurden in den Arbeitsmarkt eingegliedert.

Hauptsitz der AMS ist das Stadthaus 2 am Ludgeriplatz, Nebenstellen gibt es in Kinderhaus und Hiltrup. Die Arbeitsgemeinschaft hat zurzeit rund 210 Beschäftigte.

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