Birnenprachtkäfer lässt Apfeldorn absterben

01.09.2008

Prachtkäfer werden in Münster zum Problem / Stadt pflanzt drei Judasbäume vor der Stadtbücherei

Münster (SMS) Den drei vor der Stadtbücherei gefällten Apfeldornbäumen hatte der Birnenprachtkäfer so zugesetzt, dass sie nicht mehr zu retten waren. Seit gut zwei Jahren ist der knapp einen Zentimeter lange, kupfern bis violett schimmernde Schädling in Münster zunehmend ein Problem. Die warme Witterung seit 2003 hat die Prachtkäfer-Population stark zunehmen lassen, seitdem bringt der Käfer Apfeldorne aller Altersklassen zum Absterben.

"Das Problem ist, dass wir den Befall oft erst dann erkennen können, wenn die ausgewachsenen Käfer durch die etwa drei Millimeter großen, querovalen Ausflugslöcher am Stamm ausfliegen", erklärt Andreas Lambert vom Amt für Grünflächen und Umweltschutz. Doch dann ist der Baum oft schon so geschwächt, dass einzelne Äste oder gleich das ganze Exemplar unrettbar absterben. Da es kein Mittel gibt, die Käfer zu bekämpfen, bleibt nur, die befallenen Bäume zu fällen und zu verbrennen.

Wenn die städtischen Gärtner junge Apfeldorne nachpflanzen, sorgen sie nun vor allen Dingen für eine gute Wasserversorgung am Standort. Denn in der Regel sucht sich der Birnenprachtkäfer Bäume, die durch Hitze, Trockenheit oder ungünstige Standortbedingungen geschwächt sind. "Solche Bäume senden biochemische Stresssignale aus, die die Tiere anlocken", weiß Lambert.

Im Juni legen die Käfer ihre Eier in Rindenritzen ab. Die fußlosen, weißlichen Larven bohren sich durch die Rinde und fressen dort die charakteristischen, zickzackförmigen Gänge. Bis zu 24 Monaten frisst sich eine Larve durch den Baum und verpuppt sich anschließend. Der Baum wird nicht mehr ausreichend versorgt.

"Dass ausgerechnet die Apfeldornbäume befallen werden, ist sehr schade", sagt Andreas Lambert. Denn die fünf bis acht Meter hohen Apfeldorne sind mit ihrer bizarren Krone, dem glänzend dunkelgrünen Laub, den weißen Doldenblüten im Mai und dem roten Beerenschmuck im Oktober ein echter Schmuck für Straßen und Plätze. Bislang galten sie als sehr ausdauernde Stadtbäume und als weitgehend krankheitsfrei. An der Stadtbücherei pflanzt das Grünflächenamt demnächst drei Judasbäume nach. Die blühen im Frühjahr üppig in blauviolett, verspricht Lambert.

Bilder:

1. Im Juli standen sie noch: die befallen Apfeldornbäume vor der Stadtbücherei.

2. Die Fraßgänge sind charakteristisch beim Befall mit Birnenprachtkäfern. Fotos: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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