"Nächste Woche `verreisen` viele unserer guten Freunde und Bekannten"
09.06.2008
(SMS) "Nächste Woche `verreisen` viele unserer guten Freunde und Bekannten". Am 5. Dezember 1941 schrieb Henny Waldeck diese Zeilen an ihren Sohn Hans in Argentinien. Wenige Tage später führte ein Massentransport rund 1000 westfälischen Juden in das Vernichtungslager nach Riga/Lettland. "Sonderzüge in den Tod" behandelt der Themenabend im Stadtarchiv am Donnerstag, 12. Juni. Beginn ist um 18 Uhr.
Seit Kriegsbeginn 1939 spitzt sich die Verfolgung der Juden durch das nationalsozialistische Regime zu. Im Juli 1942 folgt eine zweite Massendeportation aus dem Münsterland mit der Reichsbahn ins "Altersghetto" Theresienstadt. Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer informieren über die Vernichtungsmaschinerie der Hitler-Diktatur.
Die Transporte erforderten ein Funktionieren vieler Stellen. Die Historikerinnen - beide forschen lokalgeschichtlich seit vielen Jahren zum Thema Judenverfolgung - berichten über die ausgeklügelte Logistik und das perfekte Zusammenspiel von Partei, kommunalen und staatlichen Behörden. Zugleich nehmen sie anhand von Briefen die psychische Situation der Opfer in den Blick. Der Themenabend im Stadtarchiv, An den Speichern 8, ergänzt die aktuelle Deportationsausstellung "Sonderzüge in den Tod" im Hauptbahnhof Münster.
Foto:
Deportierte Juden aus Münster auf dem Bahnhof in Bielefeld. Quelle: Stadtarchiv Bielefeld. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Seit Kriegsbeginn 1939 spitzt sich die Verfolgung der Juden durch das nationalsozialistische Regime zu. Im Juli 1942 folgt eine zweite Massendeportation aus dem Münsterland mit der Reichsbahn ins "Altersghetto" Theresienstadt. Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer informieren über die Vernichtungsmaschinerie der Hitler-Diktatur.
Die Transporte erforderten ein Funktionieren vieler Stellen. Die Historikerinnen - beide forschen lokalgeschichtlich seit vielen Jahren zum Thema Judenverfolgung - berichten über die ausgeklügelte Logistik und das perfekte Zusammenspiel von Partei, kommunalen und staatlichen Behörden. Zugleich nehmen sie anhand von Briefen die psychische Situation der Opfer in den Blick. Der Themenabend im Stadtarchiv, An den Speichern 8, ergänzt die aktuelle Deportationsausstellung "Sonderzüge in den Tod" im Hauptbahnhof Münster.
Foto:
Deportierte Juden aus Münster auf dem Bahnhof in Bielefeld. Quelle: Stadtarchiv Bielefeld. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.