Dauerbrenner Ludgerikreisel

27.02.2008

Umbau des Kreisverkehrs soll Unfallzahlen senken helfen / Fahrräder ins Blickfeld der Autofahrer lenken

Münster (SMS) Markierungen, Sperrbaken, schraffierte Flächen, Leitborde – viele mögliche Lösungen haben die städtischen Verkehrsplaner bereits erprobt und begutachtet, um den Kreisverkehr am Ludgeriplatz sicherer für Radfahrer zu machen. Sie alle weisen in eine Richtung: Schlupflöcher zum Vorbeimogeln und Durchschlängeln stopfen und die Leezenritter besser ins Blickfeld der Autos rücken. Darauf zielt auch der ab Juni geplante Umbau des Ludgerikreisels, zu dem das städtische Tiefbauamt im März mit umfangreichen Vorarbeiten startet. Die bislang schraffierten äußeren Fahrbahnbereiche werden "zurückgebaut", d.h. sie werden baulich den angrenzenden Vorplätzen zugeschlagen.

Das gefahrenträchtige Überfahren der schraffierten Sperrflächen verursachte in der Vergangenheit bereits eine ganze Reihe von Unfällen. Fahrradfahrer weichen auf die Sperrflächen aus, um die Autos zu umgehen, und fädeln sich anschließend wieder in die Fahrbahn ein – von den Autofahrern zu spät oder gar nicht bemerkt.

"Wir wollen die Verletztenzahlen senken", formuliert Stephan Böhme, zuständiger Fachstellenleiter im Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehrsplanung das zentrale Anliegen der Stadt. Bestärkt wird er aktuell durch die Zwischenergebnisse eines Gutachtens, das ein Kölner Planungsbüro für die Ordnungspartnerschaft Verkehrsunfallprävention erstellt: Über die Hälfte der Verletzten bei Unfällen sind in Münster Fußgänger und Radler. Fehler beim Abbiegen verursachen die meisten Unfälle, Einmündungen sind die gängigsten Unfallhäufungspunkte. In den Ludgeriplatz, den täglich etwa 38 000 Autos und über 12 000 Fahrräder passieren, münden gleich sechs Straßen, davon vier Hauptverkehrsachsen. Dort ereignen sich pro Jahr zirka einhundert Unfälle.

Den Verkehrsplanern wie den Tiefbauingenieuren ist bewusst, dass den planerischen Verbesserungen im Kreisverkehr Grenzen gesetzt sind: "Wir können riskante Radfahrer nicht völlig ausbremsen", gibt Böhme zu bedenken. "Unangemessene Fahrweise fällt in die persönliche Verantwortung. Wir können eindeutig auf die Gefahrenstellen hinweisen und die Radler durch die bessere Eingliederung in das Verkehrsgeschehen in das Sichtfeld der Pkw, Busse und Lastwagen bringen."

Die Frage, wie der Ludgeriplatz unter den Gesichtspunkten Sicherheit und verkehrliche Leistungsfähigkeit am besten zu gestalten sei, gehört für die städtischen Verkehrsplaner zu den Dauerbrennern. Der Untersuchungsbericht des Planungsamtes vom Mai 2006 fasst die Beobachtungen, Erkenntnisse und Schlussfolgerungen sowie die Debatte über die verschiedenen Lösungsvarianten zusammen. Der Bauausschuss fasste den notwendigen Baubeschluss im Mai 2007.

Das Planungsamt hat im Internet zahlreiche Informationen zum Thema zusammengestellt. Sie sind zu finden unter der Adresse www.muenster.de/stadt/stadtplanung.

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