Großmufti Hassoun: Kein religiöser, sondern ein gerechter Staat

26.10.2007

Hoher islamischer Würdenträger spricht am Mittwoch im Rathausfestsaal

Münster (SMS) Großmufti Ahmad Badr Eddin Hassoun, höchster islamischer Würdenträger Syriens und einer der wichtigsten Vertreter des liberalen Islam, ist am Mittwoch, 31. Oktober, zu Gast in Münster. Um 19.30 Uhr hält er im Rathaus-Festsaal einen öffentlichen Vortrag, zu dem jedermann und -frau eingeladen ist (Eintritt frei). Thema: "Es gibt keine heiligen Kriege".

Großmufti Hassoun befindet sich derzeit auf einer Deutschlandreise, unter anderem mit den Stationen Berlin, Leipzig und Hannover. In Berlin hat er am Donnerstag (25. Oktober) vor zirka 50 Abgeordneten des Bundestages gesprochen. Nach Münster kommt er auf Einladung des Ausländerbeirates der Stadt. In seiner Begleitung befinden sich islamische Religionsgelehrte aus Damaskus und Aleppo und der Katholische Bischof von Aleppo. "Die Europäische Union hat 2008 zum 'Jahr des interkulturellen Dialogs' erklärt. Der Besuch des Großmuftis ist dafür ein gutes und wichtiges Signal", freut sich Ausländerbeirats-Vorsitzender Spyros Marinos.

Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann wird die Besucher im Friedenssaal empfangen. Außerdem sind Begegnungen mit Regierungspräsident Dr. Peter Paziorek, Weihbischof Friedrich Ostermann, Superintendent Dr. Dieter Beese, mit dem Rektorat der Universität und insbesondere auch mit Studenten und Vertretern syrischer Vereine vorgesehen.

Dr. Ahmad Badr Eddin Hassoun (58) stammt aus Aleppo, der "Stadt der Moscheen" im Norden Syriens. Er war dort seit 1967 als Religionslehrer in Schulen und Moscheen tätig und hält noch heute regelmäßig Vorlesungen in einer Moschee. Seit 2005 ist er als Großmufti von Syrien höchster islamischer Rechtsgelehrter des Landes und einer von weltweit sechs Muftis mit diesem Rang.

Hassoun wird als "Mufti der menschlichen Welt" gesehen. Er setzt sich für einen umfassenden christlich-islamischen Dialog aller Gesellschaftsschichten ein: "Wir müssen raus aus den Kirchen, Moscheen und Konferenzen." Religion und Staat trennt er klar. Der Staat stehe für Gesetz und Verfassung, die Religion für Moral und Werte. Hassoun: "Ich glaube nicht an den religiösen, sondern an den gerechten Staat, in dem Muslime, Christen, Juden und Andersgläubige miteinander leben."

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Ahmad Badr Eddin Hassoun spricht am Mittwoch im Rathausfestsaal. Foto: Rolf K. Wegst. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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