Zwischen Hoffen und Bangen im Luftschutzkeller
10.10.2007
Münster (SMS) Am 10. Oktober 1943 zerstörte der erste Bombenangriff bei Tag weite Teile der Innenstadt. 700 Menschen fanden den Tod. Wie die Münsteraner im Zweiten Weltkrieg Schutz vor den Angriffen suchten, zeigt das Stadtmuseum in seiner Neuinszenierung des Luftschutzkellers. "Wir haben den Jahrestag zum Anlass genommen, diesen Bereich in der Schausammlung neu zu gestalten“, erklärt die Leiterin des Museums, Dr. Barbara Rommé.
Nach historischen Bauvorschriften eingerichtet, erinnert der Luftschutzkeller an die Schrecken der Angriffe. Der Bau von relativ sicheren Betonbunkern wurde erst 1940 in Angriff genommen und ging aufgrund von Materialknappheit und Personalmangel nur schleppend voran. Viele Menschen waren daher auf behelfsmäßig gesicherte Schutzräume in den Kellern ihrer Wohnhäuser angewiesen. Ein Einstürzen der Decken sollte durch den Einzug von Stützen verhindert werden, simple Abdichtungen vor Gasangriffen schützen. Sitze und Liegen, eine Luftschutzapotheke, Löschutensilien und Werkzeug gehörten ebenfalls zur vorgeschriebenen Ausstattung.
„Diese Kellerräume boten allerdings nur einen trügerischen Schutz", unterstreicht Dr. Wibke Becker. "Menschen wurden verschüttet. Sie erstickten, verbrannten oder ertranken durch das aus geborstenen Versorgungsleitungen eindringende Wasser", beschreibt die Stadtmuseumsmitarbeiterin. Überlebenden blieben die endlosen Stunden in den Kellern, das Beben der Wände, das Eindringen von Staub, Rauch und Feuer, der Lärm der einstürzenden Häuser in traumatischer Erinnerung.
Viele Objekte im Luftschutzkeller - darunter Teile des Mobiliars - wurden dem Stadtmuseum geschenkt. Auch das originale Luftschutzgepäck stammt aus privater Hand. Dr. Barbara Rommé: "An diesem Gepäck mit Wertgegenständen, Wäsche zum Wechseln oder Verpflegung hängen bis heute persönliche Erinnerungen und Schicksale von Münsteranern". Die Koffer wurden damals von den Bürgerinnen und Bürgern oder von deren Familien während des Fliegeralarms mit in die Luftschutzkeller genommen. "Das Luftschutzgepäck war untrennbar mit dem Luftschutzkeller verbunden", betont die Museumsleiterin.
Viele neue Exponate ergänzen die Inszenierung. Publikationen, Abzeichen, Briefmarken stehen für die Propaganda des NS-Regimes. Die sich speziell auch auf Kinder erstreckte wie der Besucher am Brettspiel "Fliegeralarm" sehen kann. Weniger Propaganda als nackte Angst spiegelt exemplarisch eine Gasjacke für Kleinkinder. Sie sollte Schutz vor chemischen Kampfstoffen bieten.
Nach historischen Bauvorschriften eingerichtet, erinnert der Luftschutzkeller an die Schrecken der Angriffe. Der Bau von relativ sicheren Betonbunkern wurde erst 1940 in Angriff genommen und ging aufgrund von Materialknappheit und Personalmangel nur schleppend voran. Viele Menschen waren daher auf behelfsmäßig gesicherte Schutzräume in den Kellern ihrer Wohnhäuser angewiesen. Ein Einstürzen der Decken sollte durch den Einzug von Stützen verhindert werden, simple Abdichtungen vor Gasangriffen schützen. Sitze und Liegen, eine Luftschutzapotheke, Löschutensilien und Werkzeug gehörten ebenfalls zur vorgeschriebenen Ausstattung.
„Diese Kellerräume boten allerdings nur einen trügerischen Schutz", unterstreicht Dr. Wibke Becker. "Menschen wurden verschüttet. Sie erstickten, verbrannten oder ertranken durch das aus geborstenen Versorgungsleitungen eindringende Wasser", beschreibt die Stadtmuseumsmitarbeiterin. Überlebenden blieben die endlosen Stunden in den Kellern, das Beben der Wände, das Eindringen von Staub, Rauch und Feuer, der Lärm der einstürzenden Häuser in traumatischer Erinnerung.
Viele Objekte im Luftschutzkeller - darunter Teile des Mobiliars - wurden dem Stadtmuseum geschenkt. Auch das originale Luftschutzgepäck stammt aus privater Hand. Dr. Barbara Rommé: "An diesem Gepäck mit Wertgegenständen, Wäsche zum Wechseln oder Verpflegung hängen bis heute persönliche Erinnerungen und Schicksale von Münsteranern". Die Koffer wurden damals von den Bürgerinnen und Bürgern oder von deren Familien während des Fliegeralarms mit in die Luftschutzkeller genommen. "Das Luftschutzgepäck war untrennbar mit dem Luftschutzkeller verbunden", betont die Museumsleiterin.
Viele neue Exponate ergänzen die Inszenierung. Publikationen, Abzeichen, Briefmarken stehen für die Propaganda des NS-Regimes. Die sich speziell auch auf Kinder erstreckte wie der Besucher am Brettspiel "Fliegeralarm" sehen kann. Weniger Propaganda als nackte Angst spiegelt exemplarisch eine Gasjacke für Kleinkinder. Sie sollte Schutz vor chemischen Kampfstoffen bieten.