Beitrag von Stadt und Universität zum "Jahr der Geisteswissenschaften"
10.09.2007
Münster (SMS) Mit der jährlichen Veranstaltungsreihe "Westfälischer Frieden - gestern. heute. morgen." macht Münster seine historisch begründete Verantwortung für ein friedliches Zusammenleben der Menschen und gewaltfreie Konfliktlösungen deutlich. In diesem Jahr steht vom 19. bis 24. Oktober der Aspekt "Freiheit der Religion" im Mittelpunkt. Kooperationspartner der Stadt ist diesmal der Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität mit Prof. Hubert Wolf und seinem Team.
Die Partnerschaft ergibt sich aus der Teilnahme der Universität am Wettbewerb der Hochschulen in der sogenannten Exzellenzinitiative. Für die Bewerbung steht neben Prof. Wolf insbesondere die Sprecherin Prof. Barbara Stolberg-Rillinger. Ziel ist es, einen Exzellenzcluster zum Thema "Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und Moderne" nach Münster zu holen. Mit der Kooperation starten Stadt und Universität zugleich das erste Projekt der "Konzertierten Aktion Wissenschaftsstadt", die den Westfälischen Frieden als ein Alleinstellungsmerkmal für Münster benannt hat.
Der Westfälische Frieden steht für die Identität der Stadt. Er hat sie wie kein anderes Ereignis bis heute geprägt und spielt in der Wissenschaft eine große Rolle. Zugleich berührt er die aktuellen und zukunftsentscheidenden Fragestellungen, wie Konflikte mit friedlichen Mitteln bewältigt werden können.
Die Veranstaltungswoche im Oktober gehört zu einem von bundesweit fünf Partnerprojekten im "Jahr der Geisteswissenschaften", das vom Bundesministerium für Forschung und Bildung und dem Deutschen Städtetag ausgerufen wurde. Hier präsentiert sich Münster zusammen mit Konstanz und Wittenberg in einer thematischen Städtepartnerschaft. Alle drei Städte beteiligen sich mit Veranstaltungen am Dialog über "Freiheit der Religion". Sie stehen für Meilensteine im Verhältnis von Religionsgemeinschaften, Staat und Gesellschaft: Vom Konstanzer Konzil und dem Konklave, das den evangelischen und katholischen Glauben gleichstellte, zum Wittenberger Reformator Martin Luther bis zum Friedensschluss in Münster, der zusammen mit dem Dreißigjährigen Krieg fast zwei Jahrhunderte auch religiös motivierter Kriege in Mitteleuropa beendete.
Das Bundesministerium hat für Münster ein fünf Meter breites und zehn Meter hohes Banner mit einem "F" für "Frieden" entworfen. Es wird ab dem 1. Oktober am Stadthaus 2 auf die thematische Städtepartnerschaft und die Veranstaltungsreihe aufmerksam machen.
Mit der 2006 begründeten Programmwoche zum Jahrestag des Westfälischen Friedens gibt Münster dem Gedenken an das stadtgeschichtlich bedeutsamste Ereignis eine neue Richtung. Standen bislang der Friedensschluss selbst mit seinen staats- und völkerrechtlichen Bestimmungen und seinen bis in die Gegenwart reichenden Wirkungen im Mittelpunkt, rückt nun der Verhandlungsprozess selbst in den Focus:
Fünf Jahre lang wurde in Münster (und parallel in Osnabrück) unter schwierigsten Bedingungen verhandelt. Es gab keinen Waffenstillstand, die Kriegshandlungen gingen ununterbrochen weiter. Ebenso wenig gab es international anerkannte und erprobte Regeln für solche Verhandlungen. Sie mussten erst in zähem Ringen entwickelt werden. Dennoch ist es gelungen, in einer ausweglos erscheinenden Krisensituation Probleme zu lösen, indem der mühsame diplomatische Weg beschritten und aller kreative und innovative Sachverstand aufgebracht wurde.
Das historische Beispiel kann Anknüpfungs- und Orientierungspunkte bieten, wenn es darum geht, für aktuelle Krisenherde auf dem Verhandlungsweg neue Instrumente zur Konfliktvermeidung, Konfliktlösung und Friedenssicherung zu entwickeln.
Fotos:
Das Presseamt hat unter www.muenster.de/stadt/galerie eine Fotosammlung zum Thema "Friedensstadt" zusammengestellt
Infos:
www.staedte-im-wissenschaftsjahr.de, www.abc-der-menschheit.de, www.marketing.muenster.de
Die Partnerschaft ergibt sich aus der Teilnahme der Universität am Wettbewerb der Hochschulen in der sogenannten Exzellenzinitiative. Für die Bewerbung steht neben Prof. Wolf insbesondere die Sprecherin Prof. Barbara Stolberg-Rillinger. Ziel ist es, einen Exzellenzcluster zum Thema "Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und Moderne" nach Münster zu holen. Mit der Kooperation starten Stadt und Universität zugleich das erste Projekt der "Konzertierten Aktion Wissenschaftsstadt", die den Westfälischen Frieden als ein Alleinstellungsmerkmal für Münster benannt hat.
Der Westfälische Frieden steht für die Identität der Stadt. Er hat sie wie kein anderes Ereignis bis heute geprägt und spielt in der Wissenschaft eine große Rolle. Zugleich berührt er die aktuellen und zukunftsentscheidenden Fragestellungen, wie Konflikte mit friedlichen Mitteln bewältigt werden können.
Die Veranstaltungswoche im Oktober gehört zu einem von bundesweit fünf Partnerprojekten im "Jahr der Geisteswissenschaften", das vom Bundesministerium für Forschung und Bildung und dem Deutschen Städtetag ausgerufen wurde. Hier präsentiert sich Münster zusammen mit Konstanz und Wittenberg in einer thematischen Städtepartnerschaft. Alle drei Städte beteiligen sich mit Veranstaltungen am Dialog über "Freiheit der Religion". Sie stehen für Meilensteine im Verhältnis von Religionsgemeinschaften, Staat und Gesellschaft: Vom Konstanzer Konzil und dem Konklave, das den evangelischen und katholischen Glauben gleichstellte, zum Wittenberger Reformator Martin Luther bis zum Friedensschluss in Münster, der zusammen mit dem Dreißigjährigen Krieg fast zwei Jahrhunderte auch religiös motivierter Kriege in Mitteleuropa beendete.
Das Bundesministerium hat für Münster ein fünf Meter breites und zehn Meter hohes Banner mit einem "F" für "Frieden" entworfen. Es wird ab dem 1. Oktober am Stadthaus 2 auf die thematische Städtepartnerschaft und die Veranstaltungsreihe aufmerksam machen.
Mit der 2006 begründeten Programmwoche zum Jahrestag des Westfälischen Friedens gibt Münster dem Gedenken an das stadtgeschichtlich bedeutsamste Ereignis eine neue Richtung. Standen bislang der Friedensschluss selbst mit seinen staats- und völkerrechtlichen Bestimmungen und seinen bis in die Gegenwart reichenden Wirkungen im Mittelpunkt, rückt nun der Verhandlungsprozess selbst in den Focus:
Fünf Jahre lang wurde in Münster (und parallel in Osnabrück) unter schwierigsten Bedingungen verhandelt. Es gab keinen Waffenstillstand, die Kriegshandlungen gingen ununterbrochen weiter. Ebenso wenig gab es international anerkannte und erprobte Regeln für solche Verhandlungen. Sie mussten erst in zähem Ringen entwickelt werden. Dennoch ist es gelungen, in einer ausweglos erscheinenden Krisensituation Probleme zu lösen, indem der mühsame diplomatische Weg beschritten und aller kreative und innovative Sachverstand aufgebracht wurde.
Das historische Beispiel kann Anknüpfungs- und Orientierungspunkte bieten, wenn es darum geht, für aktuelle Krisenherde auf dem Verhandlungsweg neue Instrumente zur Konfliktvermeidung, Konfliktlösung und Friedenssicherung zu entwickeln.
Fotos:
Das Presseamt hat unter www.muenster.de/stadt/galerie eine Fotosammlung zum Thema "Friedensstadt" zusammengestellt
Infos:
www.staedte-im-wissenschaftsjahr.de, www.abc-der-menschheit.de, www.marketing.muenster.de