Bundespräsident zu Gast in Münster
29.08.2007
(SMS) Bundespräsident Horst Köhler besucht am Mittwoch, 29. August, die Stadt Münster. Anlass sind die skulptur projekte münster 07, deren Schirmherr der Bundespräsident ist. Die Träger der internationalen Ausstellung mit zur Halbzeit (8. August) mehr als 350.000 Besuchern, die Stadt Münster und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), empfangen den Bundespräsidenten im Erbdrostenhof und im Rathaus. Weiter steht ein Besuch des Bibelmuseums der Universität auf dem Programm.
Mit seinem Besuch steht Bundespräsident Köhler in einer guten Tradition. Auch für seine Vorgänger waren Kunst- und Kulturereignisse und die Reverenz an die Stadt des Westfälischen Friedens Besuchsanlass. 1993 übergab Bundespräsident Richard von Weizsäcker auf dem Platz des Westfälischen Friedens die Skulptur "Toleranz durch Dialog" von Eduardo Chillida der Öffentlichkeit. 1998 traf sich Roman Herzog zum Jubiläum "350 Jahre Westfälischer Frieden" zusammen mit 20 Staatsoberhäuptern im Friedenssaal und eröffnete im LWL-Landesmuseum die Friedens-Ausstellung. 2004 besichtigte Johannes Rau nach dem Empfang im Friedenssaal die Installation "Das gegenläufige Konzert" von Rebecca Horn (Skulptur-Projekte 1987), das Picasso-Museum sowie die Erinnerungs-, Bildungs- und Forschungsstätte "Villa ten Hompel".
Die skulptur projekte münster 07
Der Bundespräsident wird sich zunächst die skulptur projekte münster 07 ansehen. Auf der Radtour führen ihn die drei Kuratoren der Ausstellung, Brigitte Franzen, Kas-per König und Carina Plath. Im Erbdrostenhof an der Salzstraße empfängt LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch den Bundespräsidenten, der sich in das Gästebuch des LWL eintragen wird.
Zum vierten Mal findet nach 1977, 1987 und 1997 die internationale Ausstellung skulptur projekte münster 07 (17.6. – 30.9.07) statt. 36 eingeladene Künstler haben in der Stadt 34 Projekte realisiert. Erstmals wurden auch die Medien Film und Video stärker mit einbezogen, performative Arbeiten spielen eine wichtige Rolle und das Internet als erweiterte öffentliche Plattform transportiert künstlerische Ideen über den städtischen Kontext hinaus. Das Kuratorenteam nennt die Ausstellung eine "Langzeitstudie", die zeigt, wie sich die künstlerische Auseinandersetzung mit Öffentlichkeit und auch die Öffentlichkeit selbst verändert. Zusammen mit der Kuratorin für Gegenwartskunst am LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Brigitte Franzen, und der assoziierten Kuratorin Carina Plath, Direktorin des Westfälischen Kunstvereins, leitet Kasper König die skulptur projekte münster 07.
Seit 1977 untersuchen die Skulptur Projekte Münster im Abstand von zehn Jahren das ambivalente Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit, indem Kunstproduktion unmittelbar vor Ort geschieht: Die Ausstellung setzt sich mit der städtischen Gemengelage auseinander und bezieht "den Bürger" aktiv mit ein. Mit dieser kritischen Fragestellung hat sich das Projekt seit 1977 in der Liga der großen internationalen Ausstellungen fest verortet. Träger der Ausstellung sind der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Stadt Münster. Veranstalter ist das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster. Förderer sind unter anderen das Land Nordrhein-Westfalen, die Kulturstiftung des Bundes, die Kunststiftung NRW, die Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung und die Sparkasse Münsterland Ost.
Der Besuch des Staatsoberhauptes erfordert hohe Sicherheitsvorkehrungen, zumal Bundespräsident Köhler mit dem Fahrrad durch die Stadt fährt. Für seinen Schutz sind zahlreiche Beamte des Bundeskriminalamtes und der Polizei im Einsatz. Begleitet wird der hohe Besuch auch von den Mountainbikern der Polizei Münster.
Im Friedenssaal spendiert ein Hahn den Ehrentrunk
Nach der Skulptur-Tour begrüßt Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann den Bundespräsidenten am Stadthaus 1. Im Stadthaus kann sich der Gast kurz erfrischen, gleich anschließend geht es weiter ins historische Rathaus am Prinzipalmarkt. Dort steht der Friedenssaal für den Westfälischen Frieden, mit dem erstmals ein großer europäischer Krieg nicht auf dem Schlachtfeld, sondern am Verhandlungstisch beendet wurde. Unter anderem erhielten im Friedenssaal im Jahr 1648 die Niederlande ihre staatliche Souveränität.
In Friedenssaal trägt sich Köhler ins Goldene Buch der Stadt ein und bekommt den Goldenen Hahn zum "Ehrentrunk" (Nordheimer Kreuzberg, Jahrgang 2005) gereicht. Dabei handelt es sich um ein vergoldetes Silbergefäß aus der Zeit um 1600. Es fasst etwa eine Flasche (Weiß-)Wein und wird hohen Gästen als Ehrenpokal gereicht. Beim Empfang sind unter anderem Vertreter des Rates, münstersche Bundes- und Landespolitiker, Vertreterinnen und Vertreter aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft sowie die Träger und Hauptsponsoren der Skulptur-Projekte anwesend. Für das Land Nordrhein-Westfalen wird Wirtschaftsministerin Christa Thoben präsent sein.
5700 alte Handschriften für das Neue Testament
Nach dem Empfang besichtigt Köhler das Bibelmuseum der Universität Münster an der Pferdegasse. Der Bundespräsident ist Vorsitzender des Kuratoriums der Hermann-Kunst-Stiftung, die das Institut für neutestamentliche Textforschung und das Bibelmuseum finanziell unterstützt. Bei seinem Besuch werden dem Bundespräsidenten rund 60 verschiedene Ausgaben des griechischen Neuen Testaments in seiner handschriftlichen Überlieferung und in den Drucken des 16. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Handschriften und Drucke der lateinischen Bibel, die deutsche Bibel, besonders die Lutherübersetzung, moderne Bibelübersetzungen, Bibelillustrationen und ein originalgetreuer Nachbau der Gutenbergpresse präsentiert .
Ein Schwerpunkt der Arbeit des Instituts für neutestamentliche Textforschung liegt auf den wissenschaftlichen Ausgaben des griechischen Neuen Testaments, die in Forschung und Lehre benutzt werden. Weltweit bekannt geworden ist das Institut mit der Herausgabe des "Novum Testamentum Graece". Hauptaufgabe des Instituts ist die Große Ausgabe des griechischen Neuen Testaments, die "Editio Critica Maior". Sie basiert auf dem gesamten Material der erhaltenen rund 5700 griechischen Handschriften, den alten Übersetzungen und den neutestamentlichen Zitaten in der antiken christlichen Literatur. Die Forschungsergebnisse des Instituts werden im Bibel-museum einer breiten Öffentlichkeit vermittelt.
Mit seinem Besuch steht Bundespräsident Köhler in einer guten Tradition. Auch für seine Vorgänger waren Kunst- und Kulturereignisse und die Reverenz an die Stadt des Westfälischen Friedens Besuchsanlass. 1993 übergab Bundespräsident Richard von Weizsäcker auf dem Platz des Westfälischen Friedens die Skulptur "Toleranz durch Dialog" von Eduardo Chillida der Öffentlichkeit. 1998 traf sich Roman Herzog zum Jubiläum "350 Jahre Westfälischer Frieden" zusammen mit 20 Staatsoberhäuptern im Friedenssaal und eröffnete im LWL-Landesmuseum die Friedens-Ausstellung. 2004 besichtigte Johannes Rau nach dem Empfang im Friedenssaal die Installation "Das gegenläufige Konzert" von Rebecca Horn (Skulptur-Projekte 1987), das Picasso-Museum sowie die Erinnerungs-, Bildungs- und Forschungsstätte "Villa ten Hompel".
Die skulptur projekte münster 07
Der Bundespräsident wird sich zunächst die skulptur projekte münster 07 ansehen. Auf der Radtour führen ihn die drei Kuratoren der Ausstellung, Brigitte Franzen, Kas-per König und Carina Plath. Im Erbdrostenhof an der Salzstraße empfängt LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch den Bundespräsidenten, der sich in das Gästebuch des LWL eintragen wird.
Zum vierten Mal findet nach 1977, 1987 und 1997 die internationale Ausstellung skulptur projekte münster 07 (17.6. – 30.9.07) statt. 36 eingeladene Künstler haben in der Stadt 34 Projekte realisiert. Erstmals wurden auch die Medien Film und Video stärker mit einbezogen, performative Arbeiten spielen eine wichtige Rolle und das Internet als erweiterte öffentliche Plattform transportiert künstlerische Ideen über den städtischen Kontext hinaus. Das Kuratorenteam nennt die Ausstellung eine "Langzeitstudie", die zeigt, wie sich die künstlerische Auseinandersetzung mit Öffentlichkeit und auch die Öffentlichkeit selbst verändert. Zusammen mit der Kuratorin für Gegenwartskunst am LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Brigitte Franzen, und der assoziierten Kuratorin Carina Plath, Direktorin des Westfälischen Kunstvereins, leitet Kasper König die skulptur projekte münster 07.
Seit 1977 untersuchen die Skulptur Projekte Münster im Abstand von zehn Jahren das ambivalente Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit, indem Kunstproduktion unmittelbar vor Ort geschieht: Die Ausstellung setzt sich mit der städtischen Gemengelage auseinander und bezieht "den Bürger" aktiv mit ein. Mit dieser kritischen Fragestellung hat sich das Projekt seit 1977 in der Liga der großen internationalen Ausstellungen fest verortet. Träger der Ausstellung sind der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Stadt Münster. Veranstalter ist das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster. Förderer sind unter anderen das Land Nordrhein-Westfalen, die Kulturstiftung des Bundes, die Kunststiftung NRW, die Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung und die Sparkasse Münsterland Ost.
Der Besuch des Staatsoberhauptes erfordert hohe Sicherheitsvorkehrungen, zumal Bundespräsident Köhler mit dem Fahrrad durch die Stadt fährt. Für seinen Schutz sind zahlreiche Beamte des Bundeskriminalamtes und der Polizei im Einsatz. Begleitet wird der hohe Besuch auch von den Mountainbikern der Polizei Münster.
Im Friedenssaal spendiert ein Hahn den Ehrentrunk
Nach der Skulptur-Tour begrüßt Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann den Bundespräsidenten am Stadthaus 1. Im Stadthaus kann sich der Gast kurz erfrischen, gleich anschließend geht es weiter ins historische Rathaus am Prinzipalmarkt. Dort steht der Friedenssaal für den Westfälischen Frieden, mit dem erstmals ein großer europäischer Krieg nicht auf dem Schlachtfeld, sondern am Verhandlungstisch beendet wurde. Unter anderem erhielten im Friedenssaal im Jahr 1648 die Niederlande ihre staatliche Souveränität.
In Friedenssaal trägt sich Köhler ins Goldene Buch der Stadt ein und bekommt den Goldenen Hahn zum "Ehrentrunk" (Nordheimer Kreuzberg, Jahrgang 2005) gereicht. Dabei handelt es sich um ein vergoldetes Silbergefäß aus der Zeit um 1600. Es fasst etwa eine Flasche (Weiß-)Wein und wird hohen Gästen als Ehrenpokal gereicht. Beim Empfang sind unter anderem Vertreter des Rates, münstersche Bundes- und Landespolitiker, Vertreterinnen und Vertreter aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft sowie die Träger und Hauptsponsoren der Skulptur-Projekte anwesend. Für das Land Nordrhein-Westfalen wird Wirtschaftsministerin Christa Thoben präsent sein.
5700 alte Handschriften für das Neue Testament
Nach dem Empfang besichtigt Köhler das Bibelmuseum der Universität Münster an der Pferdegasse. Der Bundespräsident ist Vorsitzender des Kuratoriums der Hermann-Kunst-Stiftung, die das Institut für neutestamentliche Textforschung und das Bibelmuseum finanziell unterstützt. Bei seinem Besuch werden dem Bundespräsidenten rund 60 verschiedene Ausgaben des griechischen Neuen Testaments in seiner handschriftlichen Überlieferung und in den Drucken des 16. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Handschriften und Drucke der lateinischen Bibel, die deutsche Bibel, besonders die Lutherübersetzung, moderne Bibelübersetzungen, Bibelillustrationen und ein originalgetreuer Nachbau der Gutenbergpresse präsentiert .
Ein Schwerpunkt der Arbeit des Instituts für neutestamentliche Textforschung liegt auf den wissenschaftlichen Ausgaben des griechischen Neuen Testaments, die in Forschung und Lehre benutzt werden. Weltweit bekannt geworden ist das Institut mit der Herausgabe des "Novum Testamentum Graece". Hauptaufgabe des Instituts ist die Große Ausgabe des griechischen Neuen Testaments, die "Editio Critica Maior". Sie basiert auf dem gesamten Material der erhaltenen rund 5700 griechischen Handschriften, den alten Übersetzungen und den neutestamentlichen Zitaten in der antiken christlichen Literatur. Die Forschungsergebnisse des Instituts werden im Bibel-museum einer breiten Öffentlichkeit vermittelt.