"Andocken" im Wohnquartier ist Voraussetzung für Integration

01.03.2007

Institut für Geographie nahm drei Stadtteile in Münster systematisch unter die Lupe

Münster (SMS) Welche Wohnquartiere bieten Migranten gute Chancen, sozial "anzudocken" und sich zu integrieren? Das Institut für Geographie der Universität untersuchte das in Münster am Beispiel der Stadtteile Erpho, Coerde und Gremmendorf. Die Analyse hatte die städtische Koordinierungsstelle für Aussiedler-, Flüchtlings- und Asylbewerberangelegenheiten für das deutsch-niederländische Interreg-Projekt "Zuwanderer integrieren" in Auftrag gegeben. Jetzt liegt das Ergebnis vor. Der Bericht ist in der Koordinierungsstelle erhältlich (Tel. 4 92-70 57, E-Mail nover@stadt-muenster.de); er kann auch in Münsters Stadtnetz abgerufen werden (www.muenster.de/stadt/zuwanderung, Rubrik "Interreg-Projekt").

Die unmittelbare Lebensumwelt entscheidet wesentlich über die Integrationschancen von Migranten. Einrichtungen wie Beratungsstellen oder soziale Dienste können den Start erleichtern. Ebenso wichtig sind für Zuwanderer aber auch die "informellen" Initiativen und Kontakte auf Nachbarschaftsebene. Shadia Husseini und Verena Jörg belegen das in ihrer Analyse für alle drei Stadtteile mit ihren sehr unterschiedlichen Strukturen. Die Leitung der dreijährigen Untersuchung lag bei Prof. Dr. Paul Reuber.

"Solche 'Quartierprofile' können für die Arbeit von Integrationslotsen, die Zuwanderer auf dem Weg zur Eingliederung begleiten, wichtige Impulse geben", so Dezernent Jochen Köhnke, der Leiter des Interreg-Projektes. Die Struktur eines Wohnquartiers bestimmt wesentlich, welches "Integrationspotential" dort vorhanden ist. Zugleich zeigte sich, dass die kulturelle, berufliche und soziale Herkunft und der Familienstand der Migranten ebenfalls bestimmend dafür ist, in welcher Art von Wohnquartier das "Andocken" besonders schnell und gut gelingt.

Zum Beispiel verfügen Stadtteile wie Coerde mit einem hohen Zuwanderer-Anteil bereits über eine gute Infrastruktur, die beim Einleben von Nutzen ist. Zugleich kann hier die Zuwanderer-Selbsthilfe den Anschluss erleichtern. In Vierteln mit geringeren Zuwanderer-Anteilen wie Gremmendorf und Erpho kommen Migranten dagegen gnautomatisch schneller und häufiger in Kontakt zur einheimischen Bevölkerung. Das wiederum ist für das Erlernen der deutschen Sprache und das Einleben in der Nachbarschaft hilfreich.

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Shadia Husseini, Verena Jörg und Prof. Paul Reuber (v.l.) überreichten Jochen Köhnke und Stephan Nover den Abschlussbericht. - Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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