"Andocken" im Wohnquartier ist Voraussetzung für Integration
Die unmittelbare Lebensumwelt entscheidet wesentlich über die Integrationschancen von Migranten. Einrichtungen wie Beratungsstellen oder soziale Dienste können den Start erleichtern. Ebenso wichtig sind für Zuwanderer aber auch die "informellen" Initiativen und Kontakte auf Nachbarschaftsebene. Shadia Husseini und Verena Jörg belegen das in ihrer Analyse für alle drei Stadtteile mit ihren sehr unterschiedlichen Strukturen. Die Leitung der dreijährigen Untersuchung lag bei Prof. Dr. Paul Reuber.
"Solche 'Quartierprofile' können für die Arbeit von Integrationslotsen, die Zuwanderer auf dem Weg zur Eingliederung begleiten, wichtige Impulse geben", so Dezernent Jochen Köhnke, der Leiter des Interreg-Projektes. Die Struktur eines Wohnquartiers bestimmt wesentlich, welches "Integrationspotential" dort vorhanden ist. Zugleich zeigte sich, dass die kulturelle, berufliche und soziale Herkunft und der Familienstand der Migranten ebenfalls bestimmend dafür ist, in welcher Art von Wohnquartier das "Andocken" besonders schnell und gut gelingt.
Zum Beispiel verfügen Stadtteile wie Coerde mit einem hohen Zuwanderer-Anteil bereits über eine gute Infrastruktur, die beim Einleben von Nutzen ist. Zugleich kann hier die Zuwanderer-Selbsthilfe den Anschluss erleichtern. In Vierteln mit geringeren Zuwanderer-Anteilen wie Gremmendorf und Erpho kommen Migranten dagegen gnautomatisch schneller und häufiger in Kontakt zur einheimischen Bevölkerung. Das wiederum ist für das Erlernen der deutschen Sprache und das Einleben in der Nachbarschaft hilfreich.
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Shadia Husseini, Verena Jörg und Prof. Paul Reuber (v.l.) überreichten Jochen Köhnke und Stephan Nover den Abschlussbericht. - Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.