Kinderschutz im Mittelpunkt

07.11.2006

Gesetzliche Neuregelung ermöglicht Ausweitung auf Freie Träger / Fachleute diskutierten

Münster (SMS) Kinderschutz war das aktuelle Thema einer Tagung des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster und des Instituts für soziale Arbeit e.V. (Isa). Rund 350 Fachleute aus allen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe diskutierten die gesetzliche Neuregelung des "Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung".

Referenten und Teilnehmer waren sich einig, dass der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung eine hohe fachliche Herausforderung und eine Gratwanderung in extrem konfliktreichen Situationen darstellt.

Mit der gesetzlichen Neuregelung ist der Schutzauftrag auch auf die Fachkräfte der freien Träger ausgedehnt worden. Dort können ebenso Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung bekannt werden, zumal nichtstaatliche Institutionen ebenfalls Beratung und Unterstützung in der Kinder- und Jugendhilfe leisten. So werden Gefährdungen früher erkannt und es wird ihnen effektiv begegnet.

Gleichwohl müsse sich insgesamt eine neue Kultur der Aufmerksamkeit für Problemlagen von Kindern und Familien entwickeln, stellte Dr. Erwin Jordan (Isa) und Prof. Dr. Reinhold Schone (Fachhochschule Münster) fest. Die sozialen Frühwarnsysteme wie Familienhebammen, Mütterberatung oder Jugendhilfe seien hier ein wichtiger Ansatz.

Die gesetzliche Neuregelung verpflichtet nun die Jugendämter, mit den freien Trägern Vereinbarungen zum Kinderschutz abzuschließen. "Ich wünsche mir bis zum Ende des Jahres eine verbindliche Kooperationsvereinbarung zwischen dem Jugendamt und den Freien Trägern, um den Kinderschutz in Münster als konzentrierte Aktion aller Träger sicherzustellen", lautet das Ziel von Anna Pohl, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien.

Schon seit Jahren bietet das Jugendamt mit der ärztlichen Kinderschutzambulanz, der trägerübergreifenden Clearingstelle für Kinderschutzfälle und einer speziell für den Kinderschutzauftrag freigestellten Fachkraft im Kommunalen Sozialdienst Rahmenbedingungen für einen intensiven Kinderschutz.

Foto: Anna Pohl (Amt für Kinder, Jugendliche und Familien), Prof. Dr. Reinhold Schone (Fachhochschule), Dr. Erwin Jordan (ISA) und Karl Materla (Jugendamt) diskutierten mit 350 Fachleuten in Münster über ihren Schutzauftrag (v.l.). Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung honorarfrei.

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