Umfassende Hilfe für junge Mütter
Die Hebamme Masume Parwaie spricht persisch, russisch, türkisch, kurdisch, aserbaidschanisch und deutsch. Der Iranerin helfen ihre umfassenden Sprachkenntnisse, vor allem auch mit Frauen mit so genanntem Migrationshintergrund ins Gespräch zu kommen. Als Familienhebamme unterstützt sie aber auch deutsche Familien. Wenn nötig, betreut sie Mütter und ihren Nachwuchs bis zum ersten Geburtstag des Kindes. Üblich ist eine Betreuung bis zur zehnten Woche nach der Entbindung.
Möglich macht diese umfassende Unterstützung die Hilfe der Franz- Bröcker-Stiftung, die sich die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens auf die Fahnen geschrieben hat. Die Stiftung übernimmt einen Teil Projektkosten, das so bis zum Jahr 2009 gesichert ist.
"Viele Frauen durchschauen das deutsche Gesundheitssystem nicht. Darum sind die Mütter froh, wenn ich Ihnen beispielsweise erkläre, was Vor- oder Nachsorge bedeuten", erzählt Masume Parwaie. "Wenn die Sprachbarriere wegfällt, fühlen sich die Frauen wohler und stellen zahllose Fragen rund um die Kinderbetreuung", so die Erfahrung der Hebamme. Schon der Einkauf von Kindernahrung oder deren Zubereitung können den jungen Müttern Schwierigkeiten bereiten. Hier ersetzt Parwaie häufig die klassischen Ansprechpartner wie Mütter oder Großmütter.
Die einzige Familienhebamme in Münster nimmt ihre Aufgabe im Wortsinn war. Sie achtet etwa darauf, dass auch die älteren Kinder geimpft werden oder bespricht mit den Elternpaaren Verhütungsmöglichkeiten. Gerade Ehemänner lassen sich, wenn überhaupt, lieber in der Muttersprache beraten.
"Durch die langfristige Betreuung bis zu einem Jahr wächst das Vertrauen zu mir. So kann ich pro Jahr rund 80 Frauen und ihren Familien aktuell helfen und ganz allgemein die Scheu vor Arztbesuchen nehmen", fasst Masume Parwaie den Effekt ihres Einsatzes zusammen.