"Fliegende Hände" verliehen der Schneekönigin die Sprache
Das Weihnachtsstück der Städtischen Bühnen gehört für viele Familien zum jährlichen Programm in der Adventszeit. "Auch gehörlose Menschen wollen dieses schöne Stück im Theater miterleben", so Barbara Böhm vom Gehörlosenverein Münster. Im "Arbeitskreis Hörbehinderung" machte sie sich dafür stark, dass in diesem Jahr Gebärdensprachdolmetscher auf der Bühne stehen.
Esther Lißeck von der Hörbehindertenberatung der Paritätischen Sozialdienste Münsterland vermittelte den Kontakt und fand bei Christina Lahmann vom Kinder- und Jugendtheater gleich offene Ohren. Das galt auch für den Vorschlag, eine Ringschleife für schwerhörige Menschen zu verlegen.
"Es war toll, endlich mal ein Theaterstück richtig verstehen zu können", schwärmt Annemone von Twickel, Mitglied des Deutschen Schwerhörigenbundes. Die kleinen technischen Störungen könnten beim nächsten Mal auch noch behoben werden, ist sie sich sicher. Und ein nächstes Mal müsse es geben, das zeige die Resonanz. Auch für die hörenden Zuschauer war die Aufführung interessant - viele hatten nicht nur Augen für die Schneekönigin, sondern auch für die "fliegenden Hände" der Gebärdensprachdolmetscher.
Die Aufführung für hörbehinderte Menschen wurde möglich durch die Unterstützung der Städtischen Bühnen, des Sozialamtes und der Firma autec.
Bildtext:
Gebärdensprachdolmetscher Tom Temming in der Welt der Schneekönigin - Foto: Veröffentlichung honorarfrei.