Liudger-Ausstellung: Neue Exponate im Stadtmuseum
Eine fast 1000 Jahre alte Handschrift mit der Lebensgeschichte des heiligen Liudger, die vita secunda, verlässt Münster. Als einzige der drei erhaltenen Liudger-Viten ist die vita secunda mit 23 Miniaturen reich bebildert. Ihr ist auch das Leitmotiv der Ausstellung, die Bischofsweihe Liudgers, entnommen. Stark vergrößert leiten diese Bilder die Besucherinnen und Besucher durch die Liudger-Ausstellung im Stadtmuseum. Noch bis Sonntag sind die Motive "Aufbahrung des Leichnams des Heiligen Liudger in Mimigernaford" und "Überführung ins Kloster Werden" in der Originalhandschrift zu sehen.
Der Petrischrein ist ein hochmittelalterlicher Schrein in Hausform. Außen ist der Kasten mit Goldblech beschlagen. Auf der Vorderseite sind die Darstellungen der Kreuzigung Petri und der Ausgießung des Heiligen Geistes, auf der Rückseite Schmuck und Edelsteine zu sehen. Der Stil des Emails auf der Rückseite lässt eine Entstehung in der Region in der Zeit um 1100 vermuten.
In Reliquienschreinen werden Überreste von Körperteilen von Heiligen oder auch Gegenstände, die von Heiligen berührt worden waren oder sich in deren Besitz befanden, aufbewahrt. Sie dienen als sichtbares Zeichen der Anwesenheit des Heiligen, dessen Hilfe erbeten wird. Sie spielten auch bei der Mission in Westfalen im frühen Mittelalter eine große Rolle.
Die Vitrinen im Stadtmuseum bleiben nicht leer. Ab Dienstag, 5. Juli, ist in der Vitrine des Petrischreins ein reich verziertes so genanntes Ziborium aus dem 13. Jahrhundert zu sehen. Das mit Silberblech beschlagene liturgische Gefäß zeigt Darstellungen der Apostel.
Bildtext: Der mit Gold und Edelsteinen beschlagene Petrischrein ist noch bis Sonntag im Stadtmuseum zu sehen.
Bildtext: "Überführung des Leichnams des hl. Liudger ins Kloster Werden" aus der vita secunda.
Fotos: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.