Kardinal von Galen: Triumph und Tod

30.06.2005

Seine letzten Lebenstage / Fotoausstellung im Stadtmuseum

(SMS) Seine drei Predigten des Jahres 1941 gegen Euthanasie und Klosterbeschlagnahmung machten ihn zum wohl bekanntesten kirchlichen Gegner der Nationalsozialisten: Clemens August Graf von Galen. Der überraschende Schritt Papst Pius XII. an Weihnachten 1945, den münsterschen Bischof in das Kardinalskollegium zu berufen, war offensichtlich als Anerkennung der mutigen Haltung von Galens in der Verteidigung christlicher Grundsätze während der nationalsozialistischen Herrschaft gedacht.

Erstmals werden in der Ausstellung "Triumph und Tod" ab 30. Juni im Stadtmuseum über 80 Fotos der letzten Lebenstage des Kardinals von Galen gezeigt. Die Präsentation beginnt mit seinem triumphalen Empfang am 16. März 1946 in Münster aus Anlass seiner Rückkehr von der Kardinalserhebung aus Rom. Rund 50 000 Gläubige aus dem gesamten Bistum feierten den Einzug des ersten Kardinals auf dem münsterschen Bischofsstuhl. Diese Feierlichkeiten gehörten zu den wenigen freudigen Ereignissen der münsterschen Bevölkerung im ersten Nachkriegsjahr.

Wenige Tage später vernahmen die Münsteraner tief erschüttert am 22. März die Nachricht vom Tod des Kardinals. Am Ende stehen die Aufnahmen der feierlichen Beerdigung des Kardinals sechs Tage später. Nur selten lagen Triumph und Tod so nah beieinander. Die chronologisch angeordneten Bilder vermitteln die Geschehnisse jener Märztage vor der Kulisse der zerstörten Innenstadt Münsters.

Die Fotos stammen in erster Linie von dem bekannten münsterschen Pressefotografen Clemens Hülsbusch (1894-1964), einige Aufnahmen von Anni Borgas (1905-1956), die sich auf dem Gebiet der Fotografie religiöser Kunstwerke einen Namen gemacht hatte.

Clemens August Graf von Galen wurde am 16. März 1878 auf der im oldenburgischen Münsterland gelegenen Burg Dinklage, dem Stammsitz der Familie, als elftes von 13 Kindern geboren. Nach dem Theologiestudium wurde er am 28. Mai 1904 in Münster zum Priester geweiht. Zunächst Kaplan seines Onkels, des Weihbischofs Max Gereon von Galen, entsandte man ihn 1906 nach Berlin. 1929 übertrug Bischof Johannes Poggenburg von Galen das Pfarramt an der münsterschen Kirche St. Lamberti. Im Herbst 1933 wurde er Bischof von Münster.

Die Ausstellung ist bis zum 2. April 2006 im Stadtmuseum Münster zu sehen. Zur Ausstellung erscheint im Aschendorff Verlag ein Bildband zum Preis von 9,80 Euro.

Bildtext: Am 16. März 1946 wurde Kardinal von Galen nach seiner Rückkehr aus Rom von zahlreichen Gläubigen in Münster empfangen. Der Vers auf dem Schild lautet in Übersetzung: "Möge Kardinal Clemens überall erhaben und weithin glücklich werden." Rechts neben Galen der damalige Oberbürgermeister Dr. Karl Zuhorn.

Bildtext: Die Beisetzung Kardinal von Galens am 28. März 1946 fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt.

Fotos: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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