Absurdes Theater im Sozialamt
"Dieses Miteinander von Sozialem und Kultur begrüße ich sehr", so Sozialdezernentin Dr. Agnes Klein. "Aus meiner Zeit als kommissarische Leiterin auch des Kulturdezernates habe ich noch Kontakte, die ich dafür nutzen konnte." Sie ermuntert die Bürgerinnen und Bürger, Theater und "soziales Rathaus" einmal in ungewohnten Zusammenhängen kennen zu lernen.
In Tardieus "Der Schalter" bittet ein Kunde einen "Beamten" hinter einem Amtsschalter um eine Auskunft. Dadurch gerät er in ein unwiderstehliches Netz aus Belehrungen, Fragen und Verhören - das Stück nimmt seinen kafkaesken Verlauf.
In "Die Humanisten" machen zwei Nobelpreisträger in Konversationsakrobatik. Mit im Spiel sind ein schwangeres Mädchen, ein Schäferhund und ein Versuch zur Terroristenabwehr. Jandl gibt damit noch 30 Jahre nach Entstehung des Einakters Fragen nach Leitkultur und kultureller Identität neue Bedeutung.
Vorgesehen ist übrigens auch eine hausinterne Sondervorstellung mit den beiden Stücken. Sozialamtsleiter Michael Willamowski: "Das ist ein kleines Dankeschön an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei der Umsetzung von 'Hartz IV' enormen Einsatz gezeigt haben."
Für "Expedition Theater" spielen mit: Carsten Bender, Peter Eberst, Joel Finke, Peter Gravemann und Franziska Otto. Die Regie liegt bei Barbara Kemmler. "Expedition Theater" hat bereits mit "Spatz Fritz" in Münster und in der deutschen Schule in Rom begeistert. Die neue Produktion haben das Kulturamt, das Sozialamt, das Sozialdezernat und der Ausländerbeirat unterstützt.
Karten (10 Euro, Schüler und Studenten 7 Euro) gibt es im Vorverkauf im Sozialamt im Stadthaus 2, Zimmer 806. Die Abendkasse ist ab 19 Uhr geöffnet. Kartentelefon: 9 27 70 34.
Bildtexte:
Die zwei "Humanisten" führen mit Wortakrobatik in menschliche Abgründe.
Die Begegnung am "Amtsschalter" steht für absurden Alltag mit kafkaesken Abwegen. - Fotos: Ralf Emmerich. Veröffentlichung honorarfrei.