Münster wächst in bestehenden Grenzen

10.02.2005

Aktuelles aus der Katasterabteilung: Neuvermessungen bringen der Stadt weitere 1,6 Hektar / Deutlich mehr Kanalfläche

Münster (SMS) Langsam, aber sicher wächst Münsters Fläche und setzt damit den Trend der vergangenen Jahre fort. Diesmal sind es rund 1,6 Hektar, die zwischen Anfang Januar und Ende Dezember 2004 hinzugekommen sind. Nach den neuesten Zahlen des Vermessungs- und Katasteramtes ist das Stadtgebiet auf 302 909 376 Quadratmeter angewachsen - allerdings nur auf dem Papier. Also kein Grund zur Sorge für Münsters Umland: Eine schleichende Ausdehnung gibt es nicht, die Außengrenzen der Stadt haben Bestand.

Doch wie kommt es überhaupt dazu, dass sich die Fläche einer Stadt vergrößert, ohne dass die Außengrenzen verschoben werden? Neuvermessungen mit modernster Technik sind des Rätsels Lösung. Allein die Neuvermessung in Amelsbüren hat im vergangenen Jahr zu einem "Flächengewinn" von fast einem Hektar geführt.

Zur Erklärung blickt Karl Wendland, Leiter der städtischen Katasterabteilung, zurück in die Geschichte: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde im Rheinland, später auch in Preußen für die Grundsteuererhebung eine komplette Vermessung aller Grundstücke vorgenommen, die so genannte Urvermessung. Die Messmethoden und die Messgeräte waren natürlich nicht mit den heutigen Verhältnissen vergleichbar. So wurde beispielsweise mit Messketten gearbeitet, die nur die Genauigkeit von einem Zehntel einer preußischen Rute (rd. 3,77 m) zuließen.

Heute sind millimetergenaue Messungen auch auf größere Entfernungen möglich. Damit sind natürlich auch die neu berechneten Flächen heute wesentlich genauer als die vor 175 Jahren ermittelten.

An der Stadtgrenze und auch an den einzelnen Grundstücksgrenzen, die zum Teil seit 200 Jahren oder länger bestehen, ändert eine Neuvermessung selbstverständlich nichts. Sie schlägt sich nur auf dem Papier nieder. "Vor allem im Süden und im Osten der Stadt gibt es noch zahlreiche Fluren aus der Urvermessung, so dass wir auch in den nächsten Jahren noch mit Flächenänderungen rechnen", erläutert Karl Wendland.

Insgesamt 94 800 Flurstücke wurden Ende Dezember im Liegenschaftskataster nachgewiesen. Die Größe der einzelnen Flurstücke liegt zwischen einem knappen Quadratmeter und gut 1,5 Quadratkilometern. Mit exakt 1 441 010 Quadratmetern ist ein Waldstück im Wolbecker Tiergarten das größte Flurstück in Münster.

Neben der Gesamtfläche des Stadtgebietes werden jährlich auch die verschiedenen Nutzungsarten der Flächen ermittelt und addiert. Daraus ergibt sich, dass etwa die Hälfte des Stadtgebietes landwirtschaftlich genutzt wird (149 Quadratkilometer). 19 Prozent sind Gebäude- und Freiflächen (57 Quadratkilometer), weitere 46 Quadratkilometer werden von Wald bedeckt und neun Quadratkilometer sind Grünflächen. Von den ebenfalls neun Quadratkilometern Wasserfläche entfallen allein 2,3 Quadratkilometer auf den Dortmund-Ems-Kanal. Damit hat sich die Kanalfläche durch den Ausbau der Wasserstraße um gut 100 000 Quadratmeter im vergangenen Jahr vergrößert.

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