Holocaust-Gedenktag gilt allen Opfergruppen

26.01.2005

Stadt, Kirchen und Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit laden in Dominikanerkirche und zum Rathaus ein

Münster (SMS) "Lass uns die Andenken der Opfer nicht verloren sein, uns aber mache zu Werkzeugen deines Friedens!" So wird am Donnerstag, 27. Januar, im Gottesdienst für die Opfer des Nationalsozialismus, der um 17 Uhr in der Dominikanerkirche an der Salzstraße beginnt, ein Gebet lauten. Damit ist nach Meinung von Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann der Sinn des seinerzeit von Bundespräsident Roman Herzog begründeten Gedenktags auf eine gültige Formel gebracht.

Am 27. Januar gehe es um die Erinnerung an schier unvorstellbares Unrecht im deutschen Namen und um die Verpflichtung der Zeitgenossen auf eine friedliche Zukunft, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und der Stadt Münster, die die Gedenkveranstaltung organisieren.

Pfarrer Jürgen Hülsmann von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit stimmt der Einschätzung des Oberbürgermeisters ausdrücklich zu: "Jüdische Menschen bildeten zweifellos die größte Opfergruppe", erinnert Hülsmann, "aber auch Roma und Sinti, Kommunisten, Zeugen Jehovas und Homosexuelle gehörten zu den Menschen, die von den Nazis kollektiv verfolgt wurden." Der jüdischen Opfer werde in besonderer Weise am 5. Mai, dem Holocaust-Gedenktag "Jom HaSchoa" gedacht. Im Übrigen gelte es, so Pfarrer Hülsmann, das Gedenken mit dem Blick auf gegenwärtige Herausforderungen in Deutschland zu verknüpfen. "Die Vorgänge im Dresdner Landtag zeigen, dass unser aller Wachsamkeit heute und in Zukunft gefragt ist."

Mit einer symbolischen Handlung werden Schüler der Klassen 10 des Geschwister-Scholl-Gymnasiums das Gedenken der Stadt Münster im Anschluss an den Gottesdienst auf dem Platz des Westfälischen Friedens (Rathausinnenhof) gestalten. Nach einer kurzen Ansprache des Oberbürgermeisters werden sie Texte sprechen, in denen alle Opfergruppen genannt sind. Dem erinnerten Leid stellen sie mit dem Licht einer Kerze die Hoffnung entgegen: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."

Stadt, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen laden gemeinsam zu diesem Gedenken in die Dominikanerkirche und zum Rathaus ein.

Alle Pressemitteilungen der Stadt Münster

Kontakt für Bürgerinnen und Bürger

Stadt Münster
48127 Münster
02 51/4 92-0
Behördennummer:  115

stadtverwaltung@stadt-muenster.de

Kontakt für Presseanfragen

Amt für Kommunikation