Holocaust-Gedenktag gilt allen Opfergruppen
Am 27. Januar gehe es um die Erinnerung an schier unvorstellbares Unrecht im deutschen Namen und um die Verpflichtung der Zeitgenossen auf eine friedliche Zukunft, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und der Stadt Münster, die die Gedenkveranstaltung organisieren.
Pfarrer Jürgen Hülsmann von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit stimmt der Einschätzung des Oberbürgermeisters ausdrücklich zu: "Jüdische Menschen bildeten zweifellos die größte Opfergruppe", erinnert Hülsmann, "aber auch Roma und Sinti, Kommunisten, Zeugen Jehovas und Homosexuelle gehörten zu den Menschen, die von den Nazis kollektiv verfolgt wurden." Der jüdischen Opfer werde in besonderer Weise am 5. Mai, dem Holocaust-Gedenktag "Jom HaSchoa" gedacht. Im Übrigen gelte es, so Pfarrer Hülsmann, das Gedenken mit dem Blick auf gegenwärtige Herausforderungen in Deutschland zu verknüpfen. "Die Vorgänge im Dresdner Landtag zeigen, dass unser aller Wachsamkeit heute und in Zukunft gefragt ist."
Mit einer symbolischen Handlung werden Schüler der Klassen 10 des Geschwister-Scholl-Gymnasiums das Gedenken der Stadt Münster im Anschluss an den Gottesdienst auf dem Platz des Westfälischen Friedens (Rathausinnenhof) gestalten. Nach einer kurzen Ansprache des Oberbürgermeisters werden sie Texte sprechen, in denen alle Opfergruppen genannt sind. Dem erinnerten Leid stellen sie mit dem Licht einer Kerze die Hoffnung entgegen: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Stadt, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen laden gemeinsam zu diesem Gedenken in die Dominikanerkirche und zum Rathaus ein.