Hochbegabte im Schulalltag
Die Ergebnisse der PISA-Folgestudie haben erneut die Schwächen des deutschen Bildungssystems deutlich gemacht. PISA-Spitzenreiter Finnland etwa ist dem deutschen Bildungssystem rund anderthalb Jahre voraus. Solch ein Unterschied ist besonders folgenschwer für hochbegabte Schüler, die Gleichaltrigen gegenüber in ihrer intellektuellen Entwicklung zusätzlich einen Vorsprung von weiteren ein bis zwei Jahren haben.
Wenn begabte Schülerinnen und Schüler jedoch unterfordert sind oder nicht entsprechend gefördert werden, können ihre Fähigkeiten und Potentiale auch verkümmern. Zunächst sind die Entwicklungsmöglichkeiten dieser Kinder und Jugendlichen häufig enorm - wenn ihre besonderen Begabungen frühzeitig entdeckt und gefördert werden. Allerdings bleiben bis zu 50 Prozent der besonders begabten Schülerinnen und Schüler immer noch unentdeckt und können im Schulalltag untergehen.
In der Veranstaltung sollen Begriffe wie Begabung, Talent, Genie, Hochbegabung oder Intelligenz geklärt und die vielfältigen Möglichkeiten, Begabungen zu entdecken und deren schulische wie außerschulische Förderung diskutiert werden. Bereits jetzt wird in Münster das Thema "Hochbegabung" in unterschiedlichen Zusammenhängen aufgegriffen: Es gibt das Internationale Zentrum für Begabungsforschung (ICBF), eine Lehrerfortbildung zum Thema (mit Diplom), Förderkonzepte an münsterschen Gymnasien oder etwa das Fachgremium "LARISSA", eine Elterninitiative.