Fünf Jahre Villa ten Hompel
Das Programm beginnt mit einem Vortrag von Prof. Dr. Michael Zimmermann, der am Mittwoch, 1. Dezember, 20 Uhr, die Diskussionen über ein Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma zum Thema hat.
Ein Vortrag über das deutsche "History-TV", eine Gedenkveranstaltung mit dem Projekt "Stolpersteine", eine Fotoausstellung, eine Inszenierung von Hitlers "Tischgesprächen" und ein Diskussionsabend mit dem Ziel einer kritischen Bilanz der vergangenen fünf Jahre historisch-politischer Bildungsarbeit vervollständigen die Reihe.
Heute ist in der Villa ten Hompel auch die Wiedergutmachung ein Thema, die nach dem Krieg ebenfalls an diesem Geschichtsort verwaltet wurde. Am 16. September 2005 wird der zweite Teil der Dauerausstellung unter dem Titel „Wieder-gut-gemacht?“ eröffnet.
Erfolgsgeschichte in Gedenkstättenlandschaft
Bereits 1995 gab es erste Überlegungen für eine Nutzung des historischen Ortes Villa ten Hompel. Mit der Eröffnung vor fünf Jahren begann dann eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte in der Gedenkstättenlandschaft.
Eine Arbeitsgruppe entwarf das Konzept einer historisch-politischen Bildungsstätte. Ihr gehörten, neben anderen, Prof. Dr. Franz-Josef Jacobi vom Stadtarchiv, Andreas Determann von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Christoph Spieker für die "Historiker vor Ort" und Dr. Alfons Kenkmann vom Institut für die Didaktik der Geschichte der Universität Münster an.
Das Land NRW sorgte für den Umbau der Immobilie und im Auftrag der Stadt Münster konstituierte sich ein Fachbeirat mit renommierten Wissenschaftlern und Fachleuten aus der ganzen Bundesrepublik. Er entwarf einen Auftrags- und Fragenkatalog, der vom inzwischen berufenen Geschäftsführer der Villa ten Hompel, Dr. Alfons Kenkmann, mit seinem Dienstantritt am 1. Oktober 1998 in Angriff genommen wurde.
Zehntausende Besucher - Hunderte Seminare
Seit der Eröffnung sind mehrere Zehntausend Besucher in die Villa gekommen und haben an Hunderten von Seminaren und Führungen teilgenommen. Es kommen Schülerinnen und Senioren, Familienkreise und Angehörige verschiedener öffentlicher Einrichtungen, Studenten und Museumsfachleute. Sie alle erhalten Informationen zum Thema "Verwaltung und Verantwortung".
Auch prominente Besucher aus Politik und Kultur informieren sich in Münster über die Arbeit der Einrichtung. Mit der Nominierung für den European Museums Award 2004 in Athen erhielt die Villa ten Hompel auch große internationale Anerkennung.
Auch im Jahr 2005 wird das Team der Villa ten Hompel neben den klassischen Mittwochsgesprächen und Sonderveranstaltungen mit renommierten Wissenschaftlern auch weiterhin ein Programm aus Tagungen und Ausstellungen anbieten. "Auch in Zukunft wollen wir Geschichte ins Gespräch bringen und Orientierungen in der Zeit anbieten", fasst Christoph Spieker, Leiter der Villa ten Hompel, das Ziel der Arbeit zusammen.
Bildtext: Gerade Angehörige der Polizei besuchen regelmäßig den Geschichtsort Villa ten Hompel. Bildtext: Zahlreiche Prominente haben sich in den vergangenen fünf Jahren über die Arbeit der Villa ten Hompel informiert. Bildtext: Zeitzeugen berichten regelmäßig Jugendlichen von der NS-Zeit.