Spuren im Holz
Die Holzschnitte sind unter Anleitung von Viktoria Lingor entstanden, Absolventin der Fachhochschule für Grafikdesign in Münster. Sie können im Erdgeschoss (Foyer) des Hauptgebäudes während der üblichen Zeiten des Schulbetriebes betrachtet werden.
"Mit diesem und anderen Projekten hilft Privjet seit 1999 jugendlichen Aussiedlerinnen und Aussiedlern beim schwierigen Start in der neuen Heimat", erläutert Siverdes-Projektleiter Paul Claahsen. Mittlerweile ging die schulische Förderung mit "Privjet schkola" in eine zweite Phase über. Seitdem werden neu aufgenommene Jugendliche noch intensiver in Förderklassen der Fürstenbergschule begleitet, so Claahsen.
"Es ist sehr wichtig, den Jugendlichen bald nach der Ankunft die Möglichkeit zu bieten, ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Der Holzschnitt ist ideal, um angestaute Emotionen an das harte Material weiter zu geben und dabei schöne Formen entstehen zu lassen", weiß Rudolf Rossel, der das Projekt an der Schule koordiniert. Die meisten Jugendlichen wählten Motive aus der Natur. "Vielleicht nehmen sie damit innerlich Abschied von der weiten Steppe Kasachstans oder den Wäldern Sibiriens?" vermutet der selbst in Kasachstan geborene Sozialpädagoge.
Mit ihrer Begeisterung für den Holzschnitt sind die Jugendlichen aus den Förderklassen längst nicht mehr allein. In diesem Schuljahr steht das Angebot nach Angaben von Schulleiter Peter Tetzlaff allen Mädchen und Jungen aus der Schule als Arbeitsgemeinschaft offen.
Bildtext:
Junge Aussiedler zeigen ihre Arbeiten in der Fürstenbergschule; mit Rudolf Rossel (l.), Viktoria Lingor (2. v.l.), Peter Tetzlaff (2.v.r.) und Paul Claahsen (r.). - Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung honorarfrei.