"Roma heißt Menschen"
Otto Pankok unternahm in den 50er Jahren mehrere Reisen auf den Balkan. Sein besonderes Interesse galt dort den Minderheiten der Roma und Sinti, deren Alltag er auf Holzschnitten festhielt.
Pankok war bis 1958 Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. Zu seinen Schülern gehört der Schriftsteller, Bildhauer und Maler Günther Grass. Im Gedenken an seinen Lehrer hat Grass die "Otto-Pankok-Stiftung" gegründet, die sich gegen die Diskriminierung von Roma engagiert.
"Roma waren in den 50er Jahren in weiten Teilen Europas diskriminiert, und sie sind es heute immer noch", so Anna Laumeier von der GGUA-Flüchtlingshilfe. Viele Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien leben seit dem Beginn des Bürgerkriegs auch in Münster - "allerdings ohne dauerhafte Perspektive, solange es kein Bleiberecht gibt".
Ausländerbeirats-Vorsitzender Spyros Marinos: "Es ist außergewöhnlich, aber angemessen, dieses bedrückende Thema einmal in Form einer Kunstausstellung an die Öffentlichkeit zu tragen." Bei der Eröffnung wird Eva Pankok über die Geschichte der einzelnen Bilder aus sehr persönlicher Sicht berichten. Die Ausstellung kann bis zum 22. Oktober während der Geschäftszeiten der Sparkasse besichtigt werden.