Kunstrasen extra: Der Punk regiert

06.08.2004

Legendäre Bands auf der Leinwand / Open-Air-Reihe am Hafen startet am 10. August

(SMS) Unter dem Motto "Punk rules" präsentiert die Filmwerkstatt Münster ab 10. August im Rahmen der Sommerspiele 2004 eine Open-Air-Reihe mit vier Filmen voller Leidenschaft, Chaos und Musik. Jeweils Dienstags gegen 22 Uhr öffnet sich der Vorhang für die besten Bands der Punk- und Post-Punk-Ära, für die Sex Pistols, die Ärzte, Einstürzende Neubauten, Joy Division, New Order, Nena, Nick Cave und andere Helden aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern.

Den Auftakt am 10. August macht der Film "Dandy" (BRD 1987) des legendären Hamburger Undergroundfilmers Peter Sempel. Auf der Suche nach dem göttlichen Unsinn des Seins auf dieser, unserer Erde driftet Hauptdarsteller Blixa Bargeld durch eine wüste Collage aus Bildern, Musik und Performance von Ägypten über Indien bis nach Japan. Dabei begegnet er solch schillernden Persönlichkeiten wie Nina Hagen, Nick Cave oder Dieter Meier von Yello, während sich die Toten Hosen, Einstürzende Neubauten oder Abwärts in die Tonspur ritzen.

Die katholische Filmkritik erklärte seinerzeit, den größten Nonsens der Filmgeschichte ausgemacht zu haben. Heute ist der Status als Kultfilm unbestritten. Die Vorführung in Münster findet in Anwesenheit des Regisseurs Peter Sempel statt, der sich auf eine lebhafte Diskussion freut.

Sex Pistols

Am 17. August wird der Band Tribut gezollt, die den ganzen Wahnsinn startete: den Sex Pistols. Die Rockumentary "The Great Rock’n’Roll Swindle" (GB 1979) von Julien Temple erzählt die (fast) wahre Geschichte dieser exemplarischen Punkband. Sie verwebt Konzertmitschnitte, pseudodokumentarische Interviews und bissige Animationen zu einer verspielt-parodistischen Collage.

Malcolm McLaren, Manager der Sex Pistols, initiierte den Film, nachdem Johnny Rotten die Band bereits verlassen hatte, und gibt sich vor der Kamera als Erfinder des Punk. Ein unvergleichliches Dokument einen wilden Zeit. Als besonderes Schmankerl gibt es vorab eine Live-Performance der münsterschen Punkband "Von Oben".

Die Ärzte

In einer Reihe mit Punkfilmen darf "die beste Band der Welt" auf keinen Fall fehlen. Als die Ärzte Mitte der Achtziger "Richy Guitar" (BRD 1985) drehten, standen sie noch am Anfang einer beispiellosen Karriere. Frech, schrill und dissonant schildert dieser Musikfilm die Träume der Kids in den Achtzigern: Die Neue Deutsche Welle! Hoch gefönte Frisuren, Karottenjeans! Nena! Die Ärzte!

Die Filmbewertungsstelle vergab 1985 das Prädikat "wertvoll". Bis heute hat "Richy Guitar" seinen Charme kaum verloren. Nicht der beste Film aller Zeiten, aber der mit der besten Band der Welt. Nachzuprüfen am 24. August. Im Vorprogramm gibt es ein Wiedersehen mit Stephan Müllers anarchischem Filmfestivalsieger des vergangenen Jahres, der ultimativen Bill-Clinton-Hommage "Nasse Zigarren für Berlin".

Factory Records

Zum Abschluss der Reihe geht es am 31. August in eines der Epizentren der Post-Punk-Bewegung: Das Manchester der Achtziger Jahre. Mit "24 Hour Party People" (GB 2001) erzählt Regisseur Michael Winterbottom die legendäre Geschichte von Tony Wilson, seiner Plattenfirma Factory Records und den Bands Joy Division, New Order und den Happy Mondays. Winterbottoms grandioser Film über die letzte bedeutende Jugendkultur Englands kam in Deutschland nie in die Kinos und läuft jetzt im Rahmen der Sommerspiele erstmals in Münster.

Der Eintritt beträgt jeweils 3 Euro. Veranstaltungsort ist das Parkplatz-Areal gegenüber dem Coppenrath-Verlag am Hafenweg, in unmittelbarer Nähe des Kunstrasens. Weitere Infos unter www.sommerspiele-muenster.de und www.filmwerkstatt.muenster.de.

Bildtexte:

  • Blixa Bargeld und Nick Cave begegnen sich im Film "Dandy" auf dem Kunstrasen der Sommerspiele 2004.
  • Steve Coogan ist Tony Wilson. Im Film "24 Hour Party People" verkörpert er den Mann, der die legendären Factory Records aus der Taufe hob.

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