Hansegeschichte zwischen Wissenschaft und Marketing

15.03.2004

Idee aus Münster setzt sich in Europa fort: „Tag der Hanse“ am 15. Mai / Arbeitskreis stellte Projekte vor

Münster (SMS) Den traditionsreichen Bund der Hanse vital und modern gestalten. Hansegeschichte lebendig machen. 25 Hansestädte aus Norddeutschland, aus den Niederlanden, Polen und Schweden haben sich dies auf ihre Fahnen geschrieben. Die Stadt Münster spielt dabei eine besondere Rolle: Sie ist Initiatorin und Gastgeberin der ersten Sitzung des Arbeitskreises Hansegeschichte des Internationalen Hansebundes am 15. März im historischen Rathaus.

Hansegeschichte zwischen wissenschaftlicher Erforschung und Stadtmarketing ist das breit gesteckte Aktionsfeld des Bündnisses. Obgleich erst im vergangenen Herbst in Lübeck gegründet, stehen auf der Agenda des Arbeitskreises um Sprecher Prof. Dr. Franz-Josef Jakobi (Münster) schon jetzt handfeste Projekte.

Im Mittelpunkt eine Idee aus dem münsterschen Stadtmarketing, die - kaum ausgesprochen - in vielen Mitgliedsstädten Begeisterung entfachte: Ein jährlicher „Tag der internationalen Hanse“. Der Arbeitskreis berät auf seiner Sitzung in Münster, wie er mit Beratung und Information allen interessierten Städten in Europa dazu zur Seite stehen kann.

Die Stadt Münster richtet den Hansetag am 15. Mai aus. Ausdrücklich nicht historisierend oder nostalgisch. Sondern vielmehr zeitgemäß, modern, zukunftsorientiert - mit Aktionen und Angeboten aus Handel, Tourismus und Kultur. Münster Marketing, Stadtarchiv, die Kaufmannschaft und weitere private Partner ziehen bei der Programmausrichtung an einem Strang.

Bemerkenswert: Die Stadt Münster ist beim Thema Hanse gleich doppelt engagiert. Auch der Arbeitskreis Tourismus wird mit Hermann Meyersick (Münster Marketing) von einem Münsteraner geleitet. Beide Gremien verzahnen ihre Fachlichkeiten Wissenschaft und Tourismus zu einem Ziel: Die Hansegeschichte für Gegenwart und Zukunft erlebbar machen.

Findbuch

Der „Arbeitskreis Hansegeschichte“ will Projekte der Mitgliedsstädte auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene fachlich begleiten. Dazu insbesondere solche zur Hansegeschichte initiieren und unterstützen.

Geplant ist ein „Führer zur Schriftüberlieferung der Hansestädte“. Alle Archive werden in diesem Findbuch mit ihren Quellen vertreten sein. Ein hilfreiches Nachschlagwerk also zur Geschichte der Hanse in Europa.

Ein anderes Projekt zielt auf die Erforschung der „Jakobspilgerwege“ in Nordwesteuropa und im Ostseeraum. Welche Funktion hatten die Hansestädte damals als Stationen auf den Pilgerstraßen?, lautet eine der Fragestellungen. Schon jetzt in Vorbereitung ist ein Führer zur Wegeforschung in Westfalen (archäologische Kommission des LWL).

Ausstellungen zur Hansezeit

Ganz anders ausgerichtet ist das in Deventer geplante Tourismus-Marketing-Projekt „Hanseatic heritage“. Es will den Städtetourismus ankurbeln und zur weiteren Stärkung der Identität der Hansestädte beitragen. Für das Jahr 2006 wird sowohl in Dortmund als auch in Osnabrück jeweils eine Ausstellung zur Hansezeit vorbereitet. Verantwortlich sind Wissenschaftler vom Stadtarchiv Dortmund und der Universität Osnabrück, die ebenfalls Mitglieder des „Arbeitskreises Hansegeschichte“ sind und um Mitwirkung bei der Vorbereitung gebeten haben.

Münster wird beim Thema „Hanse“ auch zukünftig eine besondere Rolle einnehmen. Der Arbeitskreis hat auf Dauer seinen Sitz in Münster. Die Geschäftsstelle ist im Institut für vergleichende Städtegeschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität, mit dem eine enge partnerschaftliche Zusammenarbeit vereinbart ist.

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