Abschwörungsbrief rettet Kunne vor der Vertreibung aus der Stadt

19.03.2003

Themenrundgang im Stadtarchiv gibt Einblick in das Reich der Täufer

(SMS) Am 10. November 1536 liegt das Geständnis von Kunne, der Ehefrau des Johann Swerten vor. Sie bekennt, dass sie sich zu der "verdampter sect der wederdoip hebbe verfoeren laten und allerley wedderwerdigheit handelen helpen". Um nicht aus der Stadt Münster vertrieben zu werden, verpricht Kunne, sich nie wieder mit den Täufern zu verbünden.

Dieser so genannte Abschwörungsbrief gehört zum kleinen Bestand des Stadtarchivs, der noch Auskunft über die Täuferzeit geben kann. Beim Themenabend am Montag, 24. März, um 18 Uhr im Stadtarchiv erinnert der Historiker Dr. Karl-Heinz Kirchhoff an diese für Münster so verhängnisvollen Monate.

Kaum zwei Jahre lang wirkten die radikalen reformatorischen Prediger in Münster. Und doch gehört dieses Kapitel der Stadtgeschichte zu bekanntesten. Schon vor dem blutigen Ende des Täuferreiches vernichteten die Prediger alle Urkunden und Schriftzeugnisse des Stadtarchivs, das damals seinen Sitz im Rathaus hatte. Nur wenig ist daher aus jenen Tagen erhalten. Mit Hilfe dieser Zeitzeugnisse und ergänzender Quellen wird der renommierte Historiker und Täufer-Forscher Kirchhoff beim Themenrundgang einen anschaulichen Einblick in das damalige Täuferreich geben.

Bei dieser Führung ist auch Gelegenheit, den Lesesaal mit seinen vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten kennen zu lernen. Die Teilnahme ist kostenlos. Wegen der begrenzten Raumkapazität bittet das Stadtarchiv an der Hörsterstraße um Anmeldung unter Telefon 02 51 / 4 92-47 03, E-Mail: linkr@stadt-muenster.de.

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