Jugendarbeit hat eigenen Bildungsauftrag

22.01.2003

Fachleute diskutierten über "Bildungsort Kinder- und Jugendzentrum"

(SMS) "'Ein-gebildet' und zukunftsfähig", so präsentierte sich die Kinder- und Jugendarbeit in Münster in einer Fachveranstaltung, zu der das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien in Zusammenarbeit mit den freien Trägern der Jugendhilfe eingeladen hatte. 35 Fachleute aus der Kinder- und Jugendarbeit diskutierten engagiert im Fachwerk Gievenbeck über die Bildungspotenziale der Kinder- und Jugendarbeit.

"Bildung findet nicht nur in der Schule statt", so Sibylle Kratz-Trutti vom Jugendamt. Die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit eröffneten ein breites Lernfeld. Kinder- und Jugendarbeit habe einen eigenständigen Bildungsauftrag: Sie solle junge Menschen zur Selbstbestimmung und gesellschaftlichen Mitverantwortung befähigen.

Dr. Ulrich Deinet vom Landesjugendamt nahm Facetten des "Bildungsortes außerschulische Kinder- und Jugendarbeit" in den Blick. Freiwilligkeit, Aneignung, Gestaltung, Mitbestimmung und Selbstorganisation seien unter anderem typische Merkmale der Kinder- und Jugendarbeit. Sie bildeten die Grundlage für eine "offene Definition" des Begriffs Bildung.

In der Diskussion wurde an vielen Beispielen deutlich, was junge Menschen tatsächlich in Kinder- und Jugendzentren lernen. Die Palette reicht von Computer- und Kreativkursen über Hausaufgabenhilfen bis zu Projekten gegen Ausländerfeindlichkeit und Gewalt. Daneben bieten die Zentren jungen Menschen Räume und Lernfelder für ihre geistige und soziale Entwicklung. Diese Potenziale der außerschulischen Lernwelt sollten noch mehr mit dem Bildungsort Schule zusammengeführt werden.

Fotos:

jugendtagung1: - Dr. Ulrich Deinet vom Landesjugendamt referierte bei der Tagung im Fachwerk Gievenbeck.

jugendtagung2: - Um die Bildungspotenziale der Kinder- und Jugendarbeit ging es bei einer Tagung im Fachwerk Gievenbeck. - Fotos: Presseamt Stadt Münster. Abdruck honorarfrei.

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