Kiffen wirft viele Fragen auf

18.07.2002

Städtische Drogenhilfe registriert erhebliche Zunahme von problematischem Cannabis-Konsum

(SMS) Bei der Drogenhilfe der Stadt ist guter Rat zum Umgang mit Haschisch und Marihuana mehr als je zuvor gefragt. "Kiffen ist unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr verbreitet. Von denen, die erstmals Kontakt zu unserer Beratungsstelle aufnehmen, wird Kiffen nach Heroinkonsum am zweithäufigsten als Problem benannt", erläutert Eckhard Linka, der Leiter der Einrichtung des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien.

Wer das anonyme Gespräch mit den Fachleuten der Drogenhilfe sucht, erhält keine scheinbar einfachen Rezepte, sondern individuelle Beratung, die der persönlichen Lebenssituation gerecht wird. Das gilt zum Beispiel auch für den Umgang mit Alkohol als der am weitesten verbreiteten, legalen Droge, die den größten persönlichen und gesellschaftlichen Schaden anrichtet. "Hier ist vor allem die Zunahme des 'Rausch-Trinkens' bei Jugendlichen am Wochenende zu nennen, eine durchaus problematische Form des 'Abfeierns'", berichtet Linka.

Im Gegensatz zur Flasche handelt es sich bei den Cannabis-Produkten Haschisch und Marihuana nach wie vor um illegale Drogen. Wer sie konsumiert, bekommt mit großer Wahrscheinlichkeit Stress in Familie und Schule und kann sich durchaus auch vor dem Kadi wieder finden. Eltern, Freunde und Lehrer sind oft sehr verunsichert, wenn sie den Konsum bei Jugendlichen entdecken. Für die einen ist Kiffen dieselbe Kategorie wie die Heroinspritze, andere halten die Droge für völlig risikolos.

"Verteufeln und Verharmlosen hilft niemandem und schafft keine Drogen aus der Welt, weder illegale wie Cannabis noch legale wie Alkohol", plädiert der Leiter der Drogenberatung für Aufklärung und Versachlichung in der Diskussion. Wesentlich seien Gesichtspunkte wie: Wer Drogen als Problemlöser konsumiert, läuft Gefahr, sich dadurch ein viel größeres und dauerhaftes Problem einzuhandeln - ganz abgesehen vom strafrechtlichen Risiko illegaler Drogen.

"Zum Beispiel bieten wir Ratsuchenden an, gemeinsam zu überprüfen, ob sich ihr Cannabis-Konsum noch im 'grünen Bereich' befindet", berichtet der Leiter der Drogenhilfe. Außerhalb des "grünen Bereichs" sind viele Formen der Beratung und Hilfe möglich - von der Vereinbarung zur Verhaltensänderung mit Überprüfungstermin bis hin zur Krisenintervention.

Betroffene und Angehörige erreichen die städtische Drogenhilfe in der Schorlemerstraße 8 unter Tel. 4 92-51 73. Ausführliche Informationen über die Arbeit der Einrichtung enthält der Jahresbericht 2001 (www.id-contact.de).

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