Junge Spätaussiedler stellen sich vor

29.05.2002

"Sdrastwujte i Privjet": CD dokumentiert Integrationsprojekt für russlanddeutsche Jugendliche

(SMS) "Eure Seite ist sehr informativ und die Arbeit unheimlich wichtig!", schreibt Swetlana im Gästebuch von Privjet, Münsters Projekt zur Integration spätausgesiedelter Jugendlicher aus Russland (www.muenster.org/privjet). Sie selbst ist vor zehn Jahren als Spätaussiedlerin gekommen und weiß, wovon sie spricht. Nun liegt eine neue Publikation vor, die zugleich Ergebnis der Integrationsarbeit von Privjet ist: "Sdrastwujte i Privjet - Guten Tag und Hallo", eine Audio-CD, in der russlanddeutsche Jugendliche über ihre Herkunft und aktuelle Situation berichten und Projektbeteiligte zu ihrer Arbeit befragen.

Privjet begleitet seit 1999 junge Spätaussiedler aus Russland bei der kulturellen und sprachlichen Orientierung, bei der Berufswahl-Vorbereitung und Lebensplanung. Es führt sie an bereits vorhandene Einrichtungen und Hilfsangebote heran. Am Ende sollen sie sozial und kulturell auf eigenen Beinen stehen und in der neuen Heimat fest verankert sein.

Nach Erkenntnis der Sozialwissenschaft erstreckt sich ein solcher Integrationsprozess über sechs bis acht Jahre. Eine Alternative gibt es dazu nicht - es sei denn, man lässt viele der Jugendlichen in isolierte Cliquen abgleiten, in Ausbildungs- und Arbeitslosigkeit, in soziale und psychische Notlagen mit Konsequenzen von Drogenabhängigkeit bis Kriminalität.

Die Stiftung Siverdes hat in Privjet mittlerweile rund eine halbe Million Euro investiert, berichtet Paul Claahsen, für das Stiftungswesen zuständiger Projektleiter der städtischen Stiftungsverwaltung. Dieses Geld ist gut angelegt, bestätigt Prof. Uwe Rabe vom Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster, der das Projekt gemeinsam mit den städtischen Partnern entwickelt hat und kontinuierlich wissenschaftlich begleitet.

Die Hauptzielgruppe von Privjet sind junge Spätaussiedler von 15 bis 20 Jahren. Etwa 4000 Russlanddeutsche in dieser Altersgruppe leben zurzeit in Münster. In Kooperation mit dem Sozialamt und dem Amt für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt werden die Jugendlichen in den Stadtteilzentren Lorenz-Süd und Fachwerk Gievenbeck betreut. Hier arbeiten "Brückenpersonen", die die jungen Menschen in ihrer Lebenssituation abholen und den Kontakt zur sozialen und kulturellen Umwelt herstellen.

Hinzu kommt die Funktion der Fürstenbergschule als "Auffangschule" für jugendliche Spätaussiedler. Zusammen mit der Fürstenbergschule ist auch die CD entstanden. Russlanddeutsche Schülerinnen und Schüler waren an ihrer Produktion beteiligt. Sie berichten über Unterschiede zwischen Deutschland und Russland, erzählen von ihren Wünschen und Träumen in Deutschland, sie interviewen Beteiligte zu Hintergründen und Zielen des Projektes Privjet.

Die CD richtet sich an alle, die mit der Integration russlanddeutscher Jugendlicher zu tun haben - und an alle, die sich ganz einfach für die Herkunft und die Hoffnungen, die Probleme und Lösungsansätze dieser Bevölkerungsgruppe interessieren. Die CD gibt es bei der Stiftungsverwaltung der Stadt Münster, Tel. 02 51 / 4 92-59 03, Fax 02 51 / 4 92-79 06, E-Mail claahsen@stadt-muenster.de.

Alle Pressemitteilungen der Stadt Münster

Kontakt für Bürgerinnen und Bürger

Stadt Münster
48127 Münster
02 51/4 92-0
Behördennummer:  115

stadtverwaltung@stadt-muenster.de

Kontakt für Presseanfragen

Amt für Kommunikation