(SMS) Eine Wandergesellin aus dem Bereich der Landwirtschaft fand jetzt zum ersten Mal den Weg ins Frauenbüro der Stadt Münster. Iris machte sich vor gut acht Monaten auf ihre Tour, die nach altem Zunftbrauch zwei Jahre und einen Tag dauern muss. Die Gelegenheit zum Austausch mit einer Frau, die unbeirrt ihren (eigenen) Weg geht, ließen sich die Mitarbeiterinnen im Frauenbüro nicht entgehen.

"Zwischen 30 und 50 Frauen sind in Deutschland auf ‚Schusters Rappen‘ unterwegs", schätzte die Gesellin im Gepräch mit der städtischen Frauenbeauftragten Martina Arndts-Haupt. Die 25-jährige aus Ost-Holstein verbucht bei ihrer Tour vorwiegend gute Erfahrungen. Vor allem Landwirte freuen sich, wenn die Gesellin anklopft und nach Kost, Logis und Arbeit fragt. Meist bleibt sie ein bis zwei Wochen - höchstens aber vier - an einem Ort.

Acht Monate sei sie jetzt unterwegs, berichtet Iris. Weitester Punkt auf ihrer Reise war Griechenland; über Österreich und Süddeutschland hat die junge Frau dann Westfalen angesteuert. Was sie in Münster tun wird? "Ein Dach überm Kopf finden und Arbeit - möglichst in der Spargelernte", kommt die prompte Antwort. "Und, wer weiß, dann weiterziehen. Vielleicht in Richtung Irland..."