Sorge für Bedürftige nach historischem Vorbild
Der Opferstock - er ist Leihgabe aus Privatbesitz - stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert. "Wir wollten ihn nicht nur als Objekt zum Bereich ‘Spenden und Almosen für Arme’ zeigen, sondern seine Bedeutung auch für die Gegenwart unterstreichen", so Dr. Bernd Thier vom Stadtmuseum. Hilfsprojekte, die sich um die Versorgung Bedürftiger kümmerten, gingen bis aufs Mittelalter zurück. In dieser Tradition steht auch die Münster-Tafel. Seit 1998 organisiert sie die Verteilung von gespendeten Lebensmitteln an sozial Schwache. Ursachen für Armut sind und waren vielfältig. "Die Sorge um die Armen galt als christliche Pflicht, als Werk der Barmherzigkeit", blickt Bernd Thier in die Geschichte zurück. An Kunstwerken, die diese christliche Barmherzigkeit zum Thema haben, werden die Besucher in die Ausstellung eingeführt. Es werden Stifterpersönlichkeiten und ihre Stiftungen vorgestellt. Eine aufwändige Inszenierung gibt einen Eindruck vom Leben in einem Armenhaus wider. Eine Diaprojektion gewährt Einblicke in niederländische Armenhäuser, und die Audiopräsentation infomiert über das Leben in einem Armenhaus. Sinnfällig erfahren lässt sich das Leben eines Armenhäuslers an einer Hausordnung - sie listet streng die Rechte und Pflichten auf. Noch bis Mitte Oktober ist "Armut, Not und gute Werke" zu sehen.